Interview von
Katrin Freiburghaus (aus "Süddeutsche Zeitung" am 11. Mai 2017)
Konstantin Rentrop,
35, weicht sehr gemächlichen Schrittes aus, als der Wasserstrahl des
Rasensprengers in seine Richtung wandert. Der Interimstrainer der
Zweitliga-Männer des Münchner Sportclubs weiß genau, wie viel Zeit er noch hat,
bevor er nass wird. Er war dreimal deutscher Feldhockey-Meister, 2012 kam er als
Spieler zum MSC, 2015 übernahm er seine ehemalige Mannschaft als Co-Trainer von
Stefan Kermas. Seit Kermas im vergangenen Winter zum Bundestrainer berufen
wurde, ist Rentrop der Chef neben dem Kunstrasen und hat beste Chancen, seinem
Nachfolger Patrick Fritsche ein Erstliga-Team zu übergeben.
Herr Rentrop,
gute Arbeit, es sieht ganz danach aus, als hinterließen Sie dem künftigen
Cheftrainer einen Aufsteiger.
Nicht so schnell!
Wir wissen, dass wir am vergangenen Wochenende mit den beiden Siegen einen sehr
großen Schritt gemacht haben, aber wir müssen das erst mal noch über die
Ziellinie bringen. Die Liga ist über den Winter qualitativ enger
zusammengerückt, bei den Zehlendorfer Wespen an diesem Wochenende wird es
richtig schwierig.
Ist es
angesichts von acht Punkten Vorsprung nicht schwer, die Spannung hochzuhalten?
Die Mannschaft ist
zwar sehr erfahren. Die Situation, es von der Spitze wegspielen zu müssen, ist
allerdings tatsächlich neu. Aber wir haben schon in der Halle davon profitiert,
uns Ergebnisziele in kleinen Etappen zu stecken ‒ und das haben wir auch
jetzt vor.
Wie lautet das
nächste Etappenziel?
Wir wollen in
Zehlendorf drei Punkte holen, um in zwei Wochen auf eigenem Platz vielleicht
schon den Aufstieg sicher machen zu können. Die Mannschaft hat unglaublich
Talent und Biss.
Sie wären im
Aufstiegsfall auch eine gute Mischung aus unter 20-Jährigen und Erfahrenen
jenseits der 30.
Wir haben eine sehr
homogene Struktur, weil wir es in den vergangenen anderthalb Jahren geschafft
haben, viele junge Talente zu integrieren. Wir haben aber auch alte Hasen, die
wissen, wie das Geschäft läuft und total Spaß daran haben, diese Mannschaft
zu führen.
Die Jüngsten im
Team wirken reifer, als es beim Aufstieg vor drei Jahren der Fall war ...
Wir haben nach dem
Abstieg 2015 sehr viele junge Spieler hochgeholt, die schon mit 16 ihre ersten
Bundesliga-Spiele gemacht haben. Das hat ihnen dabei geholfen, in diesem Jahr in
wichtigen Partien schon so griffige Leistungen abzuliefern.
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Nach zwei Meistertiteln auf dem Feld 2007 und
2008 gewinnt Konstantin Rentrop 2011 auch die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft mit dem Club an der Alster
Die Herren des Clubs an der Alster mit
Trainer Joachim "Jo" Mahn werden 2011 in Duisburg Deutscher
Hallenhockey-Meister. Zunächst siegen in den Halbfinals der Uhlenhorster HC
mit Trainer Martin Schultze knapp 11:10 über "Rot-Weiss Köln" mit Trainer
Christoph Bechmann und der Club an der Alster knapp 7:6 nach Verlängerung
über den Mannheimer HC mit Trainer Torsten Althoff. In einem Finale zweier
gleichwertiger Mannschaften siegt schließlich "Alster" durch ein knappes
15:14 nach Siebenmeter-Schießen über den UHC mit Trainer Martin Schultze
(hinten: Co-Trainer Frederik Merz, Julian Hofmann-Jeckel, Tim Witthaus − nur
Halbfinale, Justus Scharowsky, Christian Reimann, Konstantin Rentrop, "Physio"
Cathleen Stephan, Konditionstrainer Christopher Hallmann, Teammanager
Herbert Willig, Teamarzt Dr. Hermann Savary, Trainer Joachim "Jo" Mahn;
davor: Torwart Tim Jessulat, "Physio" Birte Knop; vorn: Torwart-Trainer
Heiko Milz, Kapitän Sebastian "Buddy" Biederlack, Alessio Ress, Jannick
Eschler − nur Finale, Jonathan "Jojo" Fröschle, Till Führer, Daniel von
Drachenfels, Torwart Victor Beckers). Als "Bester Spieler" des Turniers wird
Jonathan "Jojo" Fröschle und als "Bester Torwart" Tim Jessulat
ausgezeichnet. |
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Wovon hängt es
ab, ob Sie dem neuen Trainer-Team erhalten bleiben?
Ich werde in der
kommenden Spielzeit ligaunabhängig kein Bestandteil des Teams sein. Das hier ist
ein spannendes Projekt, das Stefan und ich gemeinsam angefangen haben, und das
ich deshalb erfolgreich zu Ende führen möchte. Mich haben die vergangenen zwei
Jahre als Trainer extrem vorangebracht, aber ich will nicht Hockeytrainer
werden. In meinem Hauptberuf bin ich so stark eingebunden, dass ich das zeitlich
eigentlich nicht schaffe, schon gar nicht in der ersten Liga.
Erfahrene Leute
wie Nikolai Duda oder Kapitän Felix Greffenius haben ebenfalls Job und Familie.
Fürchten Sie im Sommer den großen personellen Aderlass?
Wenn es mit dem
Aufstieg klappen sollte, bin ich mir relativ sicher, dass es ein paar
Altgediente geben wird, die die Jungen noch in die erste Liga einführen wollen
und sich dann den optimalen Zeitpunkt für das Karriereende aussuchen.
Von "www.muenchner-sportclub.de"
am 10.02.2017
Eine Nachfolge für
Stefan Kermas ist gefunden: Konstantin Rentrop übernimmt das Traineramt für die
1. Herren des Münchner Sportclubs (MSC) in der Rückrunde 2016/17, die im April
startet.
Nach dem Wechsel
von Stefan Kermas als neuem Bundestrainer der Herren-Nationalmannschaft zum
Deutschen Hockeybund begann beim MSC die Suche nach einem Nachfolger. Konstantin
Rentrop, unter Kermas bereits Co-Trainer des MSC-Herrenteams, wird dieses nun
als Headcoach übernehmen. Zuvor war Rentrop über zehn Jahre als Spieler in der
1. Bundesliga aktiv, unter anderem bei Uhlenhorst Mülheim und dem Club an der
Alster. Insgesamt gewann der 35-Jährige in dieser Zeit vier Deutsche
Meistertitel.
"Ich freue mich
sehr auf die Aufgabe in neuer Rolle. Stefan Kermas hat großartige Arbeit in den
letzten Jahren geleistet, die Mannschaft ist hochmotiviert und sehr
leistungsfähig. Im Trainerteam werden wir alles daran legen, die hervorragende
Entwicklung weiterzuführen", so Rentrop. Unterstützt wird Konstantin Rentrop von
zwei Co-Trainern aus den Reihen des MSC. Benjamin Lang und Klaus Holzmüller,
beide zuletzt als Herren- wie auch als Damentrainer aktiv, vervollständigen das
Trainergespann im Herrenbereich.
"Konstantin Rentrop
ist nicht nur bei der Mannschaft der absolute Wunschkandidat gewesen. Das Team
kennt und schätzt seine Arbeit der letzten Jahre sehr. Es ist also gut und
richtig, wenn er nun die Möglichkeit hat, diese auch fortzusetzen", betont
Hockeyabteilungsleiter Frank Ommert.