Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1968)                                  

Klaus Köppen

Klaus Köppen mit Fritz Brumme

 

 

 

 

 

 

Das Trainingscamp des RRK erfüllt alle Voraussetzungen

"Wir verwirklichen neue Erkenntnisse des Leistungstrainings"

Klaus Köppen und seine Mannen eine verschworene Gemeinschaft – Vielfältige Möglichkeiten – Winterarbeit soll in der kommenden Rudersaison Früchte tragen – Eigenhilfe stand obenan – Ein Besuch in der Folterkammer

Aus "Main-Spitze" vom 28.11.1968
 

Nach einem seiner Rudersiege im Achter des Rüsselsheimer Ruder-Klubs auf der Gießener Pfingst-Regatta 1963, der "Zweite Schlagmann" Klaus Köppen mit seinen Ruderkameraden Dietmar Klausen, Günter Müller, Wolf von zur Mühlen, Klaus Zander, Jochen Zimmermann, Klaus Hartmann, Wilfried Hoffmann und Stm. Karl-Heinz Wagner.

rt Im Februar dieses Jahres übernahm der Rudertrainer des RRK, Klaus Köppen, vier rennbegeisterte Ruderer. Es versteht sieh von selbst, dass eine derart geringe Zahl an Ruderern eine Regatta unmöglich machte. Doch haben sich in der Zwischenzeit 22 Personen eingefunden, um an dem harten Training des RRK teilzunehmen. Der Trainer, ein Mann des Faches, denn er rudert selbst seit zehn Jahren für den RRK und konnte 35 Rennen für sich entscheiden, ist ein ausgeglichener, jedoch resoluter Mann und alles hört auf sein Kommando, das jedoch nicht militärisch erfolgt.

Zehn Senioren und zwölf Jugendliche sind bestrebt, in der neuen Saison ihr Können aufzubieten, um für den RRK erfolgreich zu sein. Besonderer Wert solle, so Köppen, auf den Achter sowie Vierer mit Steuermann gelegt werden. Leider habe man kein Boot für einen Vierer ohne Steuermann zur Verfügung, denn auch dieses Boot werde zu Regatten geschickt. Die Finanzen des Klubs seien wohl erst einmal erschöpft und es wird einige Zeit dauern, bis hier Neuanschaffungen erfolgen können.

Doch hat man zunächst in Eigeninitiative einen Trainingsraum im Bootshaus geschaffen, der seinesgleichen in Rüsselsheim suchen dürfte. Klaus Köppen selbst legte Hand an und organisierte das notwendige Material für die entsprechenden Geräte. Hilfesuchend – um diese Geräte auch selbst fertigen zu können, wandte er sich an die Firmen Steinfurth und Gerbig. Von ihnen unterstützt, bastelte er seine Geräte – selbstverständlich mit den Ruderfreunden – in der Freizeit.

Wirklichkeitsnah

Am vergangenen Wochenende konnte er nun den fertiggestellten Trainingsraum vorstellen. Ein sogenanntes Trockenrudergerät kommt der Wirklichkeit am nächsten. Mit den provisorisch an diesem Rudergerät angebrachten Riemen werden über eine Rolle laufende Gewichte angehoben, wobei sich der Sitz in dem "Boot" bewegt. Anhand der über die Schienen laufenden, gezogenen Gewichte kann der Trainer erkennen, welche Schlagkraft der Einzelne hat. Auf einem Seat up (schrägstehendes Brett, worauf sich der Trainierende mit dem Kopf nach unten legt) werden besonders die Bauchmuskeln beansprucht. Die Federungskraft geht von den Beinen aus, denn der Körper muss in der Hüfte nach vorn aufrecht gezogen werden. Das Reißen – so Köppen – ist für den Ruderer die wichtigste Übung, denn sie verlangt von dem Trainierenden Schnellkraft und Kraft zugleich. Durch ein Kuppeln von Beinstoß und Armzug wird die Hantel aufwärts gedrückt.

Unter einer "Schulterdruckmaschine" werden die Gewichte von den Ruderern nur allein durch die Beinmuskulatur aufwärts gedrückt. Zwei in Gleitschienen laufende Führungen vermeiden, dass die Gewichte verkanten oder abfallen können, denn auch hier soll eine möglichst verletzungsfreie Trainingsmethode garantiert werden. Auf einer Bank liegend, hat der Übende die Möglichkeit, die über ihm liegende Hantel aus einer Führung herauszunehmen und sie aufwärts zu stoßen. Unter Ausschaltung der Rückenmuskulatur sollen hier besonders die Armmuskeln "strapaziert" werden. Die an beiden Füßen hängenden Bleischuhe sorgen für die notwendige Stärkung der Beinmuskulatur. Köppen ist bemüht, bei möglichst wenig Übung den Körper jedes Einzelnen einer möglichst hohen Belastung auszusetzen.

Idealismus und Ausdauer

Selbst an die bei fast allen Trainingsmethoden unerlässliche Sprossenleiter hatte man in dem Trainingscamp des RRK gedacht, denn nach all diesen Kraftübungen muss der Körper ausgehangen werden, was selbstverständlich ohne jegliche Belastung zu erfolgen hat. Alles in allem ein Trainingsraum, der von den Trainierenden sehr viel Idealismus und Ausdauer verlangt, denn Müßiggänger sind hier nicht gefragt. Und wer Erfolge für seine Stadt erzielen will, der hat sich einer Trainingsmethode zu unterwerfen, bei der die Spreu von dem Weizen getrennt werden kann.

Das Training allgemein für die Ruderer beginnt, schon in den frühen Morgenstunden am Sonntag. Gemeinschaftlich beteiligen sich allen Aktiven an einem Lockerungslauf entlang dem Waldschwimmbad. Während dieser Zeit kicken die Aktiven hinter dem Opelsportplatz. Am Dienstagabend gegen 17.45 Uhr findet allwöchentlich das Krafttraining im Bootshaus statt.

Betrachtet man sie, die schwitzenden, stemmenden und drückenden RRK-Leute, könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie sich für die nächste Saison allerhand vorgenommen haben. Kraft und Ausdauer sind in dem Trainingsprogramm des Klaus Köppen ein wichtiger Faktor, der den RRK zum Erfolg führen soll. Erfreulich wäre, wenn sich noch mehr Jugendliche diesem Sport anschlössen, um diesem Sport in Rüsselsheim neuen Auftrieb zu geben.