Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 29. September 2012 | pp
Bei Schott Mainz begann auch 1995 die
Trainerlaufbahn von Kai Stieglitz. Bis 1999 war er für diesen Klub tätig, ehe er
bei seinem Heimatverein Rüsselsheimer RK anheuerte, für den er in früheren
Jahren als Abwehrstratege viele Bundesligapartien bestritt.
Fast zehn Jahre lang hörten die
Hockey-Männer des RRK auf sein Kommando und gingen während dieser Zeit mit ihm
durch viele Höhen und Tiefen. Im Sommer 2007 erlitt Stieglitz auf der Heimfahrt
von einem Testspiel in Köln auf der Autobahn 3 einen schweren Unfall, weshalb er
monatelang ausfiel.
Nachdem er die schlimme Verletzung
auskuriert hatte und seinen Platz auf der Rüsselsheimer Bank wieder einnehmen
konnte, ging es auch mit dem Ruderklub bergauf: 2008 wurde das Team Deutscher
Hallenmeister und ein Jahr später, im Februar 2009, in der heimischen
Walter-Köbel-Halle durch einen 3:2-Endspielsieg gegen Club de Campo Madrid
Europacupsieger der Landesmeister.
Was damals jedoch kein Außenstehender
ahnen konnte: Trotz des großartigen Erfolges rumorte es in der Mannschaft, waren
die Spieler mit dem Gebaren des eigenwilligen Coaches nicht mehr einverstanden.
Nur drei Wochen nach dem Erklimmen des europäischen Hockey-Gipfels konnten die
Akteure gegenüber dem Vorstand ihren Willen durchsetzen. Der Vertrag mit Kai
Stieglitz wurde gekündigt.
Stieglitz zog es danach in die
Hockey-Hochburg Hamburg, wo zuvor mit Britta Becker, Jens George und Berti Rauth
bereits drei weitere Aushängeschilder des RRK gelandet waren. Er übernahm dort
die Männer des Großflottbeker THGC, mit denen er auf Anhieb den Aufstieg in die
Hallen-Bundesliga feiern konnte. Nach zwei Jahren endete diese Tätigkeit 2011.
Nach einjähriger Hockey-Pause steigt
Kai Stieglitz jetzt also wieder ins Trainergeschäft ein. In der drittklassigen
Regionalliga. Aber dort sind ja mittlerweile auch seine ehemaligen Schützlinge
des Rüsselsheimer RK angelangt. Sogar als direkter Konkurrent des TSV Schott
Mainz, der ausgerechnet am heutigen Samstag im Stadion am Sommerdamm gastiert.
Betreuen wird Stieglitz seine neue
Mannschaft dann allerdings noch nicht – das Engagement beginnt erst am Montag
(1.). Beim Spiel gegen den RRK soll letztmals Vorgänger Martin Knußmann die
Verantwortung bei den Mainzern tragen. Aber natürlich ist nicht ausgeschlossen,
dass sich heute auch Kai Stieglitz mal wieder auf dem Hockeyplatz in seiner
Heimatstadt blicken lässt.
Aus dem Duo wird ein
Trio
Von Hans-Jürgen Schlicht (aus "Allgemeine Zeitung
Mainz" vom 28.09.2012)
Beim TSV Schott Mainz wird ab Montag
das Karussell rotieren. Genauer gesagt, das Hockey-Trainer-Karussell, denn aus
dem bisherigen Trainerduo wird ein Trio. Wie Abteilungsleiter Marcus Wagner
bestätigte, kehrt Kai Stieglitz an seine alte Wirkungsstätte zurück. Stieglitz,
der die Mainzer 1999 verlassen hatte und anschließend beim Rüsselsheimer RK als
Trainer Erfolge feierte, übernimmt die sportliche Leitung der in der
Regionalliga Süd spielenden ersten Herren. Der Coach, der zuletzt in Hamburg
tätig war, wird sich auch um die A-Knaben und den jüngsten Nachwuchs kümmern.
Martin Knußmann, bisher Herrentrainer, ist künftig für die in die Regionalliga
aufgestiegene Damenmannschaft zuständig. Der bisherige Damencoach Rolf Altherr
trägt in Zukunft die Verantwortung für den kompletten Jugendbereich.
Ausgerechnet nach Rüsselsheim, zu
Stieglitz’ ehemaligem Arbeitgeber, führt am Samstag die Reise der Schott-Herren.
"Schön, dass wir nicht so weit fahren müssen", sagt Noch-Trainer Knußmann. Damit
hat es sich aber schon von wegen besonderer Partie. Für Knußmann ist das Duell
mit dem langjährigen Bundesligisten ein ganz normales Spiel. Und das gegen einen
Gastgeber, der nach seiner Auftaktniederlage gegen Limburg und den folgenden
Siegen in Erlangen und Nürnberg "in der Liga angekommen ist" (Knußmann). Der
Mainzer Trainer muss auf dem Kunstrasen am Sommerdamm auf seinen
Eckenspezialisten David Morgenbesser (Urlaub) verzichten, was ihm aber keine
großen Sorgen bereitet. Knußmann: "In Alex Hemmersbach und Hendrik Jordan haben
wir zwei gute Eckenschützen. Da sind wir im Gegensatz zu anderen Mannschaften
gut aufgestellt." ...