e - Der Rüsselsheimer Jens Raab hat bei den Ergometer-Weltmeisterschaft in Boston (USA) den Titel in der Altersklasse der 30 bis 39 Jahre alten Männer geholt. Die imaginäre 2000-Meter-Strecke bewältigte der 32 Jahre alte ehemalige RRK-Ruderer, der inzwischen für die Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 startet, in 6:02,8 Minuten. Im vergangenen Jahr hatte sich der Athlet mit dem Spitznamen "Raabiator" in Boston noch mit der Silbermedaille zufrieden geben müssen.

Jens Raab, der bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr für den Rüsselsheimer Ruder-Klub startete, kämpfte im Endspurt auf den letzten 400 Metern die Konkurrenz nieder und holte nach der Europameisterschaft vor zwei Wochen in Kettwig (Nordrhein-Westfalen) nun auch den WM-Titel in seiner Altersklasse mit mehr als drei Sekunden Vorsprung.

Der bei der Telekom beschäftigte IT-Projektmanager trainiert neben seinem Beruf bis zu 20 Stunden in der Woche, nicht nur auf dem Ergometer, sondern auch im Ruderboot.

Das deutsche Team, gesponsert vom Ergometer-Hersteller "Concept2", reiste mit 20 Sportlern in die amerikanische Metropole. Der lange Weg zahlte sich aus, die deutschen Ruderer holten zehn Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen und verteidigten ihre Führungsposition in der Nationenwertung.

Das Ergometer dient den Ruderern vor allem im Winter als Trainingsgerät, seit mehreren Jahren werden Wettkämpfe und Meisterschaften darauf ausgefahren. Dabei werden Ergometer elektronisch miteinander vernetzt und die Rennsituation auf einer Leinwand mit gegeneinander fahrenden Booten simuliert. Bei der WM in Boston waren rund 80 Ruderergometer gleichzeitig im Einsatz, mehr als 2.000 Ruderinnen und Ruderer aus verschiedenen Ländern nahmen teil.

Im richtigen Ruderboot ist der gebürtige Rüsselsheimer, der inzwischen in Frankfurt lebt, auch erfolgreich, laut Sabine Wollrab, Sprecherin seines Frankfurter Vereins mit Domizil am Schaumainkai, ist Raab mehrfacher Deutscher Hochschulmeister und holte 2009 den Titel in seiner Altersklasse bei den Deutschen Meisterschaften der Masters Ruderer.

Aus "Frankfurter Neue Presse" vom 17.02.2010:

Gold für den "Raabiator"

Jens Raab von der Frankfurter RG Germania holte bei der Ergometer-Weltmeisterschaft in Boston den Titel in der AK 30.

Frankfurt. Jens Raab war mit großen Hoffnungen nach Boston geflogen, wo er vor einem Jahr bereits mit Silber dekoriert wurde. Diesmal lief es für den "Raabiator" noch besser: Über die imaginäre 2.000-Meter-Strecke benötigte der 32-Jährige 6:02,8 Minuten. Das war die schnellste Zeit und damit die erste WM-Medaille für die Frankfurter Rudergesellschaft Germania in der neuen Saison.

Der Routinier ließ sich auch nicht durch die beschwerliche Anreise aus der Ruhe bringen. Wegen der Wetterkapriolen verpasste das deutsche Team in Paris den Anschlussflug, was die Reisedauer schließlich auf gut 24 Stunden verlängerte. Raab ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Mit einem starken Endspurt auf den letzten 400 Metern gewann der Frankfurter nach der Europameisterschaft vor zwei Wochen nun auch den WM-Titel in seiner Altersklasse. Sein Vorsprung betrug am Ende mehr als drei Sekunden. "Ich bin glücklich, dass es nach unserer beschwerlichen Anreise dann doch noch geklappt hat", sagte der neue Weltmeister freudestrahlend.

Bei der WM in Boston wurde an 80 Geräten gleichzeitig gerudert, mehr als 2000 Ruderinnen und Ruderer nahmen teil. Deutschland, vertreten durch 20 Starter, verteidigte mit zehn Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen seine Position als erfolgreichste Nation.

Jens Raab, der einzige Vertreter Hessens bei der Ergometer-Weltmeisterschaft in Boston (USA), hat in einem spannenden Rennen den WM-Titel in der Altersklasse der 30- bis 39-jährigen Männer geholt. Über die imaginäre 2000-Meter-Strecke fuhr der 32-Jährige 6:02,8 Minuten und holte damit die erste WM-Medaille für den Hessischen Ruderverband in der neuen Saison. Im vergangenen Jahr hatte sich der Athlet der Frankfurter Rudergesellschaft Germania 1869 e.V. mit dem Spitznamen "Raabiator" noch mit der Silbermedaille in Boston zufrieden geben müssen.

Dabei hatte die Reise nach Boston durch die Wetterlage katastrophal angefangen. Der Anschlussflug in Paris wurde verpasst und dadurch eine 24-stündige Chaosreise nötig, um überhaupt nach Boston zu kommen. Doch der erfahrene Jens Raab ließ sich nicht durch die widrigen Umstände aus der Bahn werfen.

Nerven- und willensstark fuhr er ein kämpferisches Rennen. Durch einen fantastischen Endspurt über 400 m holte der Frankfurter nach der Europameisterschaft vor zwei Wochen nun auch den WM-Titel in seiner Altersklasse mit mehr als 3 Sekunden Vorsprung. Raab: "Ich bin total glücklich nach dem 24-Stunden-Flug das Rennen noch gewonnen zu haben. Es war das totale Chaos, von Frankfurt über Paris, New York nach Boston zu kommen. Die Stimmung im Concept2-Team Germany war einzigartig, sonst hätte ich das hier nicht schaffen können."