|
Über Mitglieder des
RRK (2021)
Jens George |
Nach dem Einzug in die Final-Four-Endrunde
am vergangenen Sonnabend stellten sich Alsters Damen zum Siegerfoto. Am
Sonntag in Mannheim soll der Meisterwimpel dazukommen. |
Chancen nicht genutzt:
Hamburg über Aus enttäuscht
Aus "Hamburger
Abendblatt" vom 09.05.2021
Hamburg (dpa/lno) -
Bei den Hockey-Damen vom Club an der Alster Hamburg war die Enttäuschung über
die verpasste Titelverteidigung groß. "Es ist natürlich bitter, nach knapp zwei
Jahren mit leeren Händen dazustehen", sagte Trainer Jens George nach dem
Halbfinal-Aus am Samstag in der DM-Endrunde gegen den Düsseldorfer HC mit 2:3
(0:0) nach Penaltyschießen. Die im September 2019 begonnene Saison war trotz
Corona-Pandemie 2020 nicht abgebrochen und in diesem Frühjahr fortgesetzt
worden. Die Alster-Damen waren allerdings das einzige Team von sieben Hamburger
Viertelfinalisten bei Damen und Herren, das sich für die gemeinsame Endrunde in
Mannheim qualifiziert hatte.
Wie schon 2019 im
Endspiel und im Jahr davor im Halbfinale gegen den DHC konnte kein Team das
Duell in der regulären Spielzeit für sich entscheiden. Nachdem Alster zweimal
die Oberhand im Penaltyschießen behalten hatte, musste sich das Team nach
Fehlschüssen von Hannah Gablac, Felicia Wiedermann und Lisa Altenburg nun
geschlagen geben.
Allerdings wollte
George das Aus nicht daran festmachen. "Wir waren einfach nicht in der Lage,
hier in 60 Minuten ein Tor zu erzielen. Die Chancen waren durch Ecken und auch
aus dem Feld heraus zur Genüge da." Der DHC habe aber sehr gut den eigenen Kreis
verteidigt. "Und sie hatten in Nathalie Kubalski eine überragende Torhüterin."
Team
des Jahres 2020
Club an der
Alster: Eine Einheit aus 20 Freundinnen
Die Hockeydamen
des Hamburger Clubs haben sich zum Topteam entwickelt. Bei der Endrunde in
Mannheim soll der nächste Titel folgen.
Von Björn Jensen
(aus "Hamburger Abendblatt" vom 08.05.2021)
Hamburg. Jens
George ist als Mann klarer Worte bekannt. Dass der Cheftrainer der Hockeydamen
des Clubs an der Alster vor der Endrunde um die deutsche Feldmeisterschaft, die
an diesem Wochenende in Mannheim ansteht, Zurückhaltung walten lässt, überrascht
dennoch nicht. Denn nach der längsten Saison der Bundesligageschichte, die im
Spätsommer 2019 begann und wegen der Corona-Pandemie über nunmehr rund 21 Monate
ausgedehnt wurde, ist in der Damenkonkurrenz tatsächlich kein Favorit
auszumachen.
Sowohl im Duell
Alsters mit dem Düsseldorfer HC am Sonnabend um 10 Uhr als auch im zweiten
Halbfinale, das Rot-Weiss Köln und Endrundengastgeber Mannheimer HC
zusammenführt, ist der Ausgang nicht zu prognostizieren. Die Leistungen in den
letzten Hauptrundenspielen im April unterstrichen, dass das Final-Four-Quartett
auf Augenhöhe und einem Niveau agiert, auf dem in der Liga ansonsten nur noch
der Uhlenhorster HC mithalten kann. Dieser war den Kölnerinnen in drei
Viertelfinalpartien, von denen zwei erst im Penaltyschießen entschieden wurden,
unterlegen.
Hamburgs Team
des Jahres 2020
Dass Georges
Auswahl, die sich als einziges von sieben im Viertelfinale der Damen und Herren
gestarteten Hamburger Teams das Mannheim-Ticket erspielen konnte, außerhalb der
Stadtgrenzen sehr wohl auf den Favoritenschild gehoben wird, hat sie sich über
die vergangenen vier Jahre erarbeitet.
Angefangen mit der
Hallenmeisterschaft 2018 gab es seitdem nur einen nationalen Titel, den Alsters
Damen, kürzlich zu Hamburgs Team des Jahres 2020 gekürt, nicht holten; im Finale
der Hallen-DM 2018/19 unterlagen sie dem Düsseldorfer HC.
Individuelle
Stärke der Spielerinnen
Auf der Suche nach
Gründen für diese Dominanz ist der offensichtliche die individuelle Stärke der
Spielerinnen. Mit den Torjägerinnen Lisa Altenburg (31) und Hannah Gablac (26),
Mittelfeldregisseurin Anne Schröder (26), Strafeckenspezialistin Viktoria Huse
(25), Außenbahnwirblerin Kira Horn (26) und Innenverteidigerin Hanna Granitzki
(23) stellt der Traditionsclub vom Rothenbaum sechs potenzielle Kandidatinnen
für den Kader von Bundestrainer Xavier Reckinger für die Olympischen
Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August); mehr als jeder andere deutsche
Club.
Ob das angesichts
der regelmäßigen Absenz des Nationalteams, zu dessen erweitertem Kreis auch noch
die Abwehrspielerinnen Nele Aring (24), Katharina Kirschbaum (22) und Emma
Davidsmeyer (22) zählen, ein Vorteil ist, bleibt dahingestellt.
Größte Stärke:
Geschlossenheit
Fakt ist, dass
George und sein Trainerteam, zu dem mit dem früheren Herren-Bundestrainer
Valentin Altenburg (39) ein fachlich topqualifizierter Assistenzcoach zählt, es
über die vergangenen Jahre geschafft haben, aus einer Ansammlung hochveranlagter
Einzelkönnerinnen eine Einheit zu formen, deren größte Stärke die
Geschlossenheit ist. "Für mich ist das der wichtigste Erfolgsfaktor", sagt
George. "Auch wenn in einer Olympiasaison die persönlichen Ziele oft im
Vordergrund stehen, zieht man die letzten zehn Prozent, die es für den Gewinn
von Titeln braucht, aus der mannschaftlichen Geschlossenheit."
Die
Leistungsträgerinnen bestätigen das. "Wir sind eine sehr harmonische Truppe,
nicht nur eine Mannschaft, sondern eine Einheit aus 20 Freundinnen", sagt Hanna
Granitzki. Ursächlich für den Zusammenhalt sei, dass die Mannschaft sich in den
vergangenen Jahren nur punktuell verändert hat, im Kern aber gemeinsam gewachsen
ist. "Dass wir wenig Umbruch hatten, ist ein wichtiger Teil des Erfolgs, denn
dadurch entwickeln sich Spielerinnen und Mannschaften deutlich strukturierter
und zielgerichteter", sagt George.
Alster-Damen Mannschaft des Jahres 2020, Marie Jeltsch und Alster-Cheftrainer Jens
George |
"Er hat es nicht
immer leicht mit uns"
Welche Rolle der
52-Jährige im Gesamtkonstrukt spielt, unterstreicht stellvertretend für ihre
Mitspielerinnen Lisa Altenburg. "Er hat einen riesigen Anteil daran, dass ein
Großteil des Teams seit dem ersten Titel zusammengeblieben ist. Er hat es nicht
immer leicht mit uns, aber nimmt uns, wie wir sind, und versucht uns nicht zu
verbiegen", sagt sie. Der Mann mit der chronisch heiseren Stimme, den alle nur
"Maus" nennen, mag ein Trainer des alten Jahrtausends sein, schließlich ist er
seit 1999 im Amt und damit der mit Abstand dienstälteste Chefcoach im Hamburger
Bundesligahockey.
"Aber er hat sich
über die vergangenen Jahre enorm entwickelt, hin zu einem modernen Trainer, der
die Bedürfnisse der Mannschaft immer wieder abfragt", sagt Anne Schröder. Das
Hinzuziehen Valentin Altenburgs bewertet Hannah Gablac zudem als extrem
wichtigen Baustein. "Wie der sich mit jedem kleinen Detail auseinandersetzt,
sowohl taktisch als auch technisch und mental, ist unfassbar. Er sieht sofort,
wie er jede Spielerin besser machen kann", sagt sie.
Im Europacup
sammelte das Team wertvolle Erfahrungen
Wer die Mannschaft,
die 2018 das Double gewann, mit der von heute vergleicht, der sieht eine Gruppe,
die an Selbstvertrauen und Ruhe gewonnen hat. "2018 war es für viele von uns das
erste Final Four", sagt Kira Horn, "mittlerweile sind wir als Team und
individuell so sehr gewachsen, dass wir mit einem anderen Selbstbewusstsein in
die Spiele gehen."
Wichtige
Entwicklungsschritte seien vor allem die beiden Teilnahmen am Feld-Europacup
gewesen. Auch wenn jeweils das Halbfinale verloren ging, "haben uns die Spiele
gegen internationale Topteams im Hinblick auf Körperlichkeit und Spieltempo
enorm weitergebracht".
Alters Damen
seit acht Partien ohne Gegentor
Das
Europapokalturnier über Ostern war, so sieht es George, die Initialzündung für
das überzeugende Auftreten in diesem Frühjahr, in dem Alsters Damen seit acht
Partien ohne Gegentor sind und 33-mal selbst trafen. "Da haben wir gesehen, dass
wir noch mehr investieren müssen, um wieder ganz oben zu landen und im nächsten
Jahr wieder international spielen zu können", sagt er.
Die aktuell größte
Stärke der Mannschaft, da sind sich erneut alle einig, ist neben der kollektiven
Abwehrstärke das Pressingsystem. "Wir sind sehr griffig und versuchen, die
Gegner schon im Aufbau zu Fehlern zu zwingen und uns dadurch Chancen zu
eröffnen", sagt Viktoria Huse. Tempo, Energie und Geschwindigkeit, das sind die
Stellschrauben, die Georges Team fest anzieht, um die Konkurrenz unter Druck zu
setzen.
Hamburger
Trainer: "Titel sind Momentaufnahmen"
Bei aller Lust
darauf, weitere Titel zu gewinnen: Der Antrieb für sein Wirken ist für den
Cheftrainer auch nach mittlerweile 22 Jahren in Verantwortung derselbe
geblieben. "Titel sind Momentaufnahmen, die schön sind, aber für das Leben nicht
relevant. Meine Triebfeder ist der Spaß, gemeinsam mit dem Team etwas zu
entwickeln", sagt er. Daran werden sie auch in Mannheim arbeiten – und in den
kommenden Jahren.
Alsters Hockeydamen erhalten Pokal für Mannschaft des Jahres
Cheftrainer Jens
George und Stürmerin Marie Jeltsch nahmen am Donnerstagvormittag die Trophäe in
Empfang.
Von Björn Jensen
(aus "Hamburger Abendblatt" vom 23.04.2021)
Hamburg. Der
Siegerpreis, den die Hockeydamen des Clubs an der Alster erhielten, als sie im
Februar 2020 die deutsche Hallenmeisterschaft gewannen, ging beim wilden Feiern
noch auf dem Spielfeld in Stuttgart zu Bruch. Umso schöner also, dass das Team
nun doch noch einen Pokal für die Vereinsvitrine hat, der sie an den Triumph
erinnert.
Nachdem Alsters
Damen am 13. April im Publikumsvoting der Hamburger Sportgala digital zur
Mannschaft des Jahres 2020 gewählt worden waren, nahmen Cheftrainer Jens George
und Stürmerin Marie Jeltsch (22) am Donnerstagvormittag die Trophäe in Empfang.
"Wir freuen uns
sehr über die Auszeichnung, die wir uns sicherlich auch mit dem Gewinn der
Feldmeistertitel 2018 und 2019 verdient haben", sagte der Coach. Marie Jeltsch
versprach, den Publikumspreis als Ansporn für weitere Titel zu betrachten. Daran
arbeiten können Alsters Damen schon am Sonnabend, wenn es im ersten Spiel der
Best-of-3-Viertelfinalserie im Feld zum Berliner HC geht.
Alster-Damen
sind Hamburgs Team des Jahres 2020
Der deutsche
Hallenmeister von 2020 gewinnt in Hamburg die Online-Wahl
Aus "https://web.hockey.de"
vom 14.04.2021
Die Hockeydamen des
Club an der Alster sind bei der online durchgeführten Wahl zu Hamburgs Sportlern
des Jahres von den Sportfans der Hansestadt zur Mannschaft des Jahres 2020
gekürt worden. Der deutsche Hallenmeister dieses durch die Corona-Pandemie an
sportlichen Höhepunkten armen Jahres siegte mit mehr als 200 Stimmen Vorsprung
vor dem Hamburger Judo-Team und rund 400 vor dem Beachvolleyball-Duo Julius
Thole und Clemens Wickler. Emily Wolbers war als Vertreterin des Teams bei der
digitalen Sportgala zugeschaltet.
Segelweltmeister
Philipp Buhl und die erst 17-Jährige deutsche Hallentennismeisterin Noma Noha
Akugue, ebenfalls vom Club an der Alster, wurden die Einzelsportler des Jahres.
Als Laudator war der vor Kurzem durch seine spektakuläre Teilnahme an der Vendée
Globe, der Regatta für Solo-Segler rund um die Welt, berühmt gewordene Boris
Hermann zugeschaltet. |