Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2015)                                  

Jens George

Joachim Mahn und Jens George

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das sind die Urgesteine
vom Club an der Alster

Alsters Hockeytrainer Joachim Mahn und Jens George sind die dienstältesten Bundesligacoaches. Alle Abwerbeversuche sind vergebens.

Von Björn Jensen (aus "Hamburger Abendblatt" vom 29.09.15)

Die Dame, die auf der Terrasse im Clubhaus an der Hallerstraße an den Tisch tritt, lässt sich weder vom Notizblock des Reporters noch von den Weißwürsten auf den Tellern der beiden Protagonisten abhalten. "Das sind doch unsere Erfolgstrainer, die muss ich kurz drücken", sagt sie, dann werden nacheinander Jens George und Joachim Mahn in den Arm genommen. "Die hatten wir bestellt", sagt Mahn, als die Dame fort ist. Er ist für seinen trockenen Humor berühmt.

Stellen muss man eine solche Szene wahrlich nicht beim Club an der Alster. Mit den beiden dienstältesten Trainern der Hockey-Bundesligen sind sie dort alle per Du, jeder kennt die Urgesteine, die ihre Mannschaften mit der Erfahrung aus dem letzten Jahrtausend führen. George, 46, übernahm 1999 die Betreuung der Damen. Mahn, 52, ist bei den Herren noch drei Jahre länger im Amt. Dass das selbst in einem Amateursport wie dem Hockey nicht alltäglich ist, wissen sie. Und sind entsprechend stolz auf das Erreichte.

Und tatsächlich sind die Erfolge, die sie vorweisen können, wohl der Hauptgrund dafür, dass die Liaison so lange gehalten hat. George gewann mit den Damen je dreimal die deutsche Meisterschaft und den Europapokal in der Halle. Mahn führte die Herren sogar zu sieben Feldtiteln, je zweimal triumphierten seine Teams in der Halle und in den Europacupwettbewerben in der Halle und auf dem Feld. Der Verein hatte also wenig Grund, seine Führungskräfte, die unbefristete Festanstellungen genießen, infrage zu stellen.

Beruf ist eigentlich ihr Hobby

Wie man es schafft, immer wieder mit neuem Elan im altbekannten Umfeld anzugreifen, erklären beide mit dem fast grenzenlosen Spaß am Beruf, der eigentlich ihr Hobby ist. Und mit der Aufgabe, in jedem Jahr aus einer neu zusammengestellten Gruppe ein funktionierendes Team zu formen und Nachwuchs aus der eigenen Jugend einzubauen. "Wenn ich 16 Jahre lang mit denselben Spielerinnen hätte arbeiten müssen, wäre ich sicherlich nicht mehr hier", sagt George, der seine Trainingsprotokolle nach jeder Einheit wegwirft, um sich dazu zu zwingen, nie nach altbekannten Mustern zu arbeiten, sondern sich stets neue Inhalte auszudenken.

Wie sehr sich ihr Sport über die Jahre verändert hat, sehen die beiden Coaches vor allem an der zeitlichen Belastung. Waren sie zu Beginn ihrer Amtszeiten noch für diverse Jugendteams zusätzlich verantwortlich, schaffen sie es heute lediglich noch, die jeweiligen A-Jugendlichen zu betreuen. "Hockey ist viel leistungsorientierter geworden, die Vor- und Nachbereitung nimmt viel mehr Zeit in Anspruch", sagt Mahn, der angesichts einiger gesundheitlicher Rückschläge auch den gewachsenen Stress beklagt.

Mehrfach Angebote zum Jobwechsel abgelehnt

Dennoch wollen beide ihren Job derzeit gegen nichts in der Welt eintauschen. Angebote zum Ortswechsel hatten beide, letztlich überwog stets das Gefühl, "dass wir wissen, was wir hier haben". George, der noch freiberuflich als Tischler arbeitet, stillt seine Abenteuerlust auf exotischen Fernreisen in den Spielpausen. Als er im vergangenen Jahr mit der Idee eines Sabbatjahres auf den Vorstand zukam, hielt sich die Begeisterung dort in engen Grenzen. Und auch Mahn, der in der vergangenen Saison seinen Co-Trainer André Henning als Nachfolger aufbauen sollte, der im Sommer allerdings nach Köln abwanderte, will weitermachen, solange Spaß und Erfolg anhalten.

Danach sieht es auch in dieser Saison aus. Nachdem beide mit zwei Niederlagen gestartet waren, gab es am vergangenen Wochenende in Berlin einen doppelten Erfolg. Rechtzeitig zu den Heimderbys gegen den Hamburger Platzhirschen Uhlenhorster HC scheinen Alsters Teams in Form zu sein. "Wäre doch klasse, wenn wir den UHC wieder ärgern könnten", sagen beide Trainer. Die nächsten Umarmungen wären ihnen dann gewiss.