Was kann es Schöneres für eine Sportlerin geben, als mit der Nationalmannschaft
das Heimatland zu repräsentieren? Nichts, würden jene antworten, die dies
erfahren haben. Die Rüsselsheimerin Jennifer Lutz gehört seit kurzem diesem
Kreis an. Die Hockeytorhüterin des Ruder-Klubs feierte beim
Sechs-Nationen-Turnier in Japan ihr Debüt im deutschen Nationalteam.
FRAGE: Gestern für den
RRK, heute für die deutsche Elf. Wie empfanden Sie Ihr Länderspieldebüt?
LUTZ: Es ist etwas
Besonderes, etwas sehr Schönes. Aber als ich auf dem Feld stand, ist das mir gar
nicht richtig bewusst geworden. Da war es ein normales Hockeyspiel. Später habe
ich es realisiert und gedacht: Wow, das war ja die A-Mannschaft.
FRAGE: Was fühlten Sie
beim Abspielen der Nationalhymnen?
LUTZ: Klar, wenn man zum
ersten Mal dabei ist, ist das ein Gänsehautgefühl, wenn die Nationalhymne
ertönt. Wenn ich 250 Länderspiele bestritten hätte, wäre das wohl auch Routine.
Aber die hab' ich nicht. Und entsprechend nervös war ich im ersten Spiel. Das
hat beim Einspielen begonnen und sich später fortgesetzt. Normalerweise gebe ich
während dem Spiel von hinten immer Anweisungen. Doch da war ich ein bisschen zu
zurückhaltend. Im zweiten Spiel lief's viel besser.
FRAGE: Auf das
Gesamtresultat (Deutschland wurde Fünfter von sechs Nationen) trifft das eher
nicht zu?
LUTZ: Das ist dumm
gelaufen, lag aber nicht an uns Torleuten. Bis zum Kreis haben wir gut gespielt,
im Kreis ging nichts.
FRAGE: Hat der
Bundestrainer Ihnen weitere Länderspieleinsätze in Aussicht gestellt - und wie
schaut es mit der WM Ende des Jahres in Australien aus?
LUTZ: Ich denke, dass
ich das eine oder andere Länderspiel kriegen werde. Aber eine WM-Chance habe ich
nicht. Die anderen beiden, Birgit Beyer und Louisa Walter, sind viel zu lange
dabei und gesetzt. Aber sagen wir es so: Wenn eine von ihnen ausfällt, sitze ich
auf gepackten Koffern.
Deutsche
Meisterschaft 2001 auf dem Feld für die Damen des RRK, die
dritte Damen-Feldhockey-Meisterschaft für Jennifer Lutz
(hinten: Betreuer Thommy Blivier, Physio Hanne Zöller, Jennifer
Lutz, Tanja Dickenscheid, Bettina Edlefsen, Sybille Breivogel,
Nicole Hardt, Lisa Jacobi, Mandy Haase, Maren Pfefferkorn, Annika
Martin, Trainer Berti Rauth; vorn: Denise Klecker, Irene Balek,
Silke Müller, Elena Christl, Nina Günther, Lotte Schwärzel, Jana
Schwärzel) |
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