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Über Mitglieder des
RRK (2011)
Irene Balek |
Irene Balek |
Irene Balek hält den RRK
auf Meisterkurs
Von Alex Westhoff (aus
"FAZ" vom 29.01.2011)
Irene
Baleks Rolle bei den Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK ist vergleichbar mit dem
Getriebe eines Autos. Ohne sie geht es nicht. Die Abwehrchefin beschleunigt oder
dosiert das Geschehen auf dem Hallenboden, mit ihren Spieleröffnungen bedient
sie praktisch die Schalthebel des Spiels der zuletzt so erfolgreichen Hessinnen.
Obendrein ist Irene Balek mit 16 Saisontoren auch die beste (Strafecken-)Schützin
der Rüsselsheimerinnen, die an diesem Wochenende in Duisburg nach ihrem zehnten
deutschen Hallenhockey-Meistertitel greifen. Kurzum: Ein gutes Gelingen beim
Final-Four-Turnier hängt auch davon ab, wie sehr sich Irene Balek in Szene
setzen kann.
Dass
der RRK es in dieser Spielzeit so weit bringt, hätte die Dreiunddreißigjährige
"überhaupt nicht gedacht, weil wir noch in der Findungsphase sind". Die
österreichische Nationalspielerin, die in der nächsten Woche für ihr Heimatland
bei der Hallen-WM in Polen mitwirkt, gehört neben den vielen
Nachwuchsspielerinnen aus der RRK-Jugend zu den wenigen etablierten Kräften im
Team von Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Der Coach weiß jedenfalls, was er an
ihr hat, und lobt ihr Augenmaß auf dem Feld und ihre Verlässlichkeit, fast immer
die taktisch richtige Entscheidung zu fällen. Mindestens 55 von 60 Spielminuten
stand sie in den entscheidenden Vorrundenspielen und im Viertelfinale auf dem
Parkett − eine körperliche und mentale Höchstleistung in der ungleich
schnelleren Hallenvariante dieses Sports.
Den Respekt der Gegnerinnen, hat sie festgestellt, haben die Rüsselsheimerinnen
in Duisburg sicher. "Gegen uns spielt niemand gerne." Das liegt vor allem an den
Abwehrkräften von Irene Balek, denn die von ihr organisierte Hintermannschaft
hat während der Saison die mit Abstand wenigsten Gegentore aller Bundesligaklubs
hinnehmen müssen. Und die Erfahrung, wie man sich bei Endrunden am besten
schlägt, hat die Führungskraft sowieso. In ihren nunmehr zehn Jahren im
RRK-Trikot hat sie zwei Meistertitel auf dem Feld und vier in der Halle
eingeheimst. Der frühere Rüsselsheimer Trainer Berti Rauth sah Irene Balek bei
einer EM spielen und machte ihr ein Engagement am Untermain schmackhaft. Die
Athletin wollte unbedingt ins gelobte Hockeynachbarland wechseln und sagte zu.
Die Bezeichnung "österreichische Hessin" lässt sie mittlerweile gelten, ist sie
doch schon längst heimisch geworden. Sie machte eine Ausbildung am Frankfurter
Flughafen, hängte ein BWL-Studium dran und arbeitet nun im
Investitionscontrolling für den Flughafenausbau. Am Wochenende kontrolliert sie
aber wieder Ball und Schläger − und steuert die RRK-Damen womöglich in Richtung
Meistertitel.
Gewinnen macht auch bei Irene
Balek Spaß: Nachdem das Dutzend an Hallenhockey-Europacup-Titeln voll war,
fanden es die Hockeydamen des RRK an der Zeit, sich einmal zu einem etwas
anderen Meisterfoto zu formieren. Über den schwer erkämpften, aber hoch
verdienten 3:1-Finalsieg gegen HC Ritm Grodno im Hallenhockey-Europacup 2003
freuen sich: Silke Müller, Mandy Haase, Angela Celikkol-Müller,
Physiotherapeutin Hanne Zöller, Lisa Jacobi, Denise Klecker, Lena Schüder,
Lotte Schwärzel, Nina Günther, Nicole Hardt, Irene Balek, Betreuer Thomas
Blivier, Sybille Breivogel, Trainer Berti Rauth und Jennifer Lutz. |
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