Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Holger Kraft

Der Rüsselsheimer Schauspieler Holger Kraft in dem Schauspiel "Love You, Dragonfly (Sechs Versuche zur Sprache des Glaubens)" von Fritz Kater am Bonner Theater

 

 

 

 

 

 

 

Interview mit dem
Rüsselsheimer Schauspieler Holger Kraft

Das Gespräch führte Stephan A. Dudek (aus "Main-Spitze" vom 25.03.2017)

Seit der laufenden Spielzeit ist der Rüsselsheimer Schauspieler Holger Kraft festes Ensemble-Mitglied am Bonner Theater. Die "Main-Spitze" sprach mit dem Darsteller, der in seiner Heimatstadt zur Theatergruppe "sechzig90" gehört.

Herr Kraft, seit kurzer Zeit gehören Sie zum festen Ensemble des Bonner Theaters. Wie fühlt sich das an für einen, der sich bisher vornehmlich als freier Schauspieler durchschlagen musste?

Das ist so nicht ganz richtig. Ich musste mich bisher vornehmlich als fest angestellter Schauspieler durchschlagen, nur in den vergangenen drei Jahren war ich als Freischaffender tätig, und das war ich an sich auch recht gern. Ich sag mal so: Ich hatte es nicht unbedingt vor, in ein festes Engagement zu wechseln. Ebenso wenig hatte ich mit einem Angebot aus Bonn gerechnet. Von daher war ich erst mal skeptisch. Ich war dann aber beeindruckt, wie sehr man sich um mich bemüht hat und habe mich dann nach längerer Rücksprache mit meiner Familie zu diesem Schritt entschlossen. Jetzt kann ich sagen, dass der Schritt goldrichtig war. Ein großartig geführtes Haus mit ganz wunderbaren Kollegen.

Gibt es auch Nachteile?

Nein, bisher nicht.

Bisher standen Sie in Uraufführungen von Thomas Melle – "Bilder von uns" – und Fritz Kater – "Love you, Dragonfly" – auf der Bonner Bühne. Demnächst kommt Henrik Ibsens moderner Klassiker "Die Frau vom Meer" hinzu. Was reizt Sie an diesen Stücken?

Allein an den Titeln kann man schon erkennen, wie unterschiedlich die Herausforderungen sind, die diese Stücke mit sich bringen. Das sind alles drei Brocken, bei denen man erst mal bestehen muss, wo man erst mal herausfinden muss, wie es für einen funktionieren könnte. Und das genau ist das Reizvolle: Das weiß man vorher nie. Und es ist immer anders.

In Bonn spielen Sie wieder unter Leitung von Regisseurin Alice Buddeberg, mit der Sie bereits in Rüsselsheim zusammengearbeitet haben. Welche Rolle spielt sie in Ihrer Vita?

Wir kennen und mögen uns schon sehr lange. Neben aller persönlichen Sympathie haben wir bei der Arbeit ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, wo man immer beim anderen weiß, was er will und erwartet. Das ist über Jahre gewachsen und beschleunigt den Probenprozess ungemein.

Mit Sophie Basse und Daniel Breitfelder gehören zwei Kollegen zum Bonner Ensemble, die auch schon bei "sechzig90" eine wichtige Rolle gespielt haben. Hilft es, vertraute Gesichter um sich herum zu wissen?

KRAFT IN BONN

"Die Frau vom Meer" von Henrik Ibsen (Kammerspiele): Premiere am 30. März, um 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen am 2. April um 18 Uhr, am 5., 7., 22. und 28. April sowie am 10. Juni um 19.30.

"Love You, Dragonfly (Sechs Versuche zur Sprache des Glaubens)" von Fritz Kater (Kammerspiele): 12. April um 19.30 Uhr.

"Bilder von uns" von Thomas Melle (Werkstatt): 23. April um 20 Uhr.

Im Internet unter www.theater-bonn.de

Naja, schaden kann das zumindest nicht. Obendrein ist das auch noch sehr schön. Aber, wie gesagt, ich bin in Bonn zu einem phantastischen Ensemble gestoßen, das mir den Start ausgesprochen leicht gemacht hat.

Was bedeutet Ihr Bonner Engagement eigentlich für "sechzig90"?

Anspruch der Interessensgemeinschaft "sechzig90" ist das unabhängige, inhaltsorientierte Arbeiten an Themen, die aus unserer Sicht notwendigerweise beleuchtet werden sollten. Dies geschieht bei uns in erster Linie mit den Mitteln des Theaters und des Films. Unser großes Plus dabei ist, dass viele Beteiligten von auswärts kommen, also auch von außen auf Rüsselsheim schauen. Davon profitiert "sechzig90". Ich persönlich merke gerade, wie wichtig es ist, sich in einem anderen Umfeld, mit anderen Sichtweisen und Inhalten auseinander zu setzen und zu behaupten. Wie gut dieser Input tut, wie wesentlich er ist. Man sieht nämlich, wenn man nur in seinem gesicherten Umfeld hockt und meint, schon alles begriffen zu haben, ist der Drops meist schon gelutscht. Davon mag "sechzig90" auch noch profitieren, tut es mit zum Beispiel Sophie Basse, René Marik, This Maag oder Walter Sprungala, um nur einige zu nennen, sowieso schon die ganze Zeit.

Gibt es aktuelle Pläne für neue Produktionen mit Holger Kraft in Rüsselsheim?

Am 20. April findet auf der Hinterbühne des Theaters der zweite Teil unseres Fortsetzungsprojektes "Erlösung – Proben auf Godot" statt. An der Gestaltung dieser Veranstaltung werde ich beteiligt sein. Darüber hinaus gibt es Planungen für fünf weitere Veranstaltungen, die aber noch nicht fix sind.

„sechzig90“ musste kürzlich die vertrauten Räume in der Taunusstraße verlassen. Hat das die Gruppe sehr zurückgeworfen?

Ja, schon. Was geplante Projekte angeht, sicherlich ein gutes Jahr. Mindestens. Auch war es nicht einfach gewesen, gerade die Kollegen, die nicht mehr in Rüsselsheim wohnen, oder die von auswärts kommen, für ein weiteres Engagement in Rüsselsheim zu bewegen. Da gab es schon eine Delle. Glücklicherweise haben wir ja dann dank des Einsatzes gerade vom OB einen neuen Ort gefunden, und der passt zunächst mal ganz gut. Kann also erstmal weitergehen.

Blicken wir in die Zukunft: Welche Rolle trauen Sie "sechzig90" in der Rüsselsheimer Kultur-Landschaft zu?

Zunächst mal, dass "sechzig90" auch weiterhin allem widerstehen kann, was uns den Hahn abdrehen will. Das Allergrößte für mich wäre, wenn dann irgendwann eine nächste Generation da wäre, die innerhalb der Leitplanken, in denen sich "sechzig90" bewegt, den Laden weiterführt und nutzt.