Von Alexander
Schlögel (aus "Allgemeine Zeitung" vom 13.11.2018)
MOMBACH - Heinz
Nold (64 Jahre) und Katharina Massing (25) sind Arbeitskollegen. Und sie haben
ein gemeinsames Hobby: Beide klettern gern. Oft erklimmen sie zusammen die
Berge, ob in den italienischen Alpen oder im rheinhessischen Morgenbachtal.
Jetzt treten sie gemeinsam als "AlpinTeam" beim 3. Mainzer Klettermarathon des
Deutschen Alpenvereins (DAV) Sektion Mainz in dessen Kletterhalle an der
Turmstraße an.
"Es geht darum, als
Team so viele Routen wie möglich innerhalb von fünf Stunden zu klettern und
dabei Punkte zu sammeln", so Vorstand Raoul Taschinski. "Da wir einen inklusiven
Ansatz verfolgen, haben die Kletternden auch die Möglichkeit, Punkte beim
Blind-Klettern zu sammeln." Neu ist in einem weiteren Raum eine Natursteinwand.
48 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer sind dabei, es gibt elf Erwachsenen- und 13 Kinder- und
Jugendteams. Massing und Nold haben sich eine Strategie zurechtgelegt. "Wir
versuchen, möglichst im Wohlfühlbereich zu klettern und dabei viele Routen zu
nehmen." Das bedeutet, dass sie viele Routen mit Schwierigkeitsgrad von fünf bis
sechs besteigen wollen – es gibt Routen bis Stufe neun.
Zumeist abwechselnd
hangeln sie sich an den Griffen und Tritten die 13 Meter hoch. Während Nold
steigt, sichert Massing ihn mit einem Seil ab – und umgekehrt. "Es gehört viel
Vertrauen dazu", findet auch Massing – schließlich ist die Sicherung
lebenswichtig. Auf der anderen Seite bietet das Sichern auch die Möglichkeit,
ein klein wenig zu entspannen, denn "das Klettern geht ganz schön in die Arme",
erklärt Nold. Um für das Klettern in Form zu bleiben, sei Ausdauertraining
wichtig, "auch Yoga machen viele".
Aufpassen müssen
die Teams, dass sie sich nicht gegenseitig in die Quere kommen – aber immerhin
stehen 65 Routen an 30 Wänden zur Auswahl. Sie tragen dabei so lustige Namen wie
"Enzian", "Morgenspaziergang", oder auch "Mausgesicht". Nach fünf Stunden die
Siegerehrung: Gewonnen hat das Team "EI!DECHSEN" mit 950 Punkten vor
"Nichtschwimmern" (902) und "Abrissduo" (810).
Für das "AlpinTeam"
hat es diesmal nicht gereicht: Mit 634 Punkten werden sie Siebter. "Dabei sein
ist alles", meint Massing. "Wir haben das Beste gegeben und es war schön."