Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Herbert Eberts

Herbert Eberts, gut gelaunt.

 

 

 

 

 

 

 

"Der Brunnen soll Freude machen"

Er hat die erneute Inbetriebnahme des "Kurbelwellenmannes" maßgeblich angetrieben: Herbert Eberts, 79 Jahre alt, Vorstandsmitglied der Rüsselsheimer Winzerfreunde. Christian Preußer hat den ehemaligen Maschinenbauingenieur nach den Hintergründen der Restaurierung des Brunnens gefragt.

Aus "Frankfurter Neue Presse" vom 26.10.2016

Herr Eberts, warum haben die Rüsselsheimer Winzerfreunde die Patenschaft für den Brunnen übernommen?

HERBERT EBERTS: Zunächst wegen eines ganz einfachen Selbstzwecks: Wir Winzerfreunde können uns nach unserer Arbeit am Weinberg schnell mal die Hände waschen. Außerdem hat es uns über die Jahre hinweg sehr gestört, dass der Brunnen so tot auf diesem Platz vor unserem Weinberg herumsteht. Das wollten wir ändern. Daher haben wir die Gespräche mit der Stadt gesucht.

Wie sieht die Patenschaft für den Brunnen konkret aus?

EBERTS: Wir werden die Bäume zurückschneiden oder das Wasser ablassen, wenn der Winter kommt. Uns ist es wichtig, dass der Brunnen und das Areal schön erscheinen. Dass es Freude macht, den "Kurbelwellenmann" anzuschauen.

Gibt es auch eine historische Beziehung zwischen dem Brunnen und dem Verein?

EBERTS: Da ist zum einen natürlich die geografische Nähe zwischen dem Brunnen und unserem Weinberg. Außerdem habe ich als Lehrling bei Opel in den 50er Jahren noch echte Kurbelwellenmänner erlebt. Ich habe noch gesehen, wie die Wellen geschmiedet wurden. Insofern fühle ich tatsächlich eine Beziehung dazu. Den Beruf des Kurbelwellen-Schmiedes gibt es heute gar nicht mehr.


"Kurbelwellenmann" plätschert wieder

Denkmal für Opel-Mitarbeiter ist wieder in Betrieb

Aus "Frankfurter Neue Presse" vom 26.10.2016

Zehn Jahre lang hat der "Kurbelwellenmann" kein Wasser gesehen. Für 21.000 Euro wurde der Zierbrunnen in den vergangenen zwei Jahren restauriert. Seit gestern plätschert es wieder.

Da kam nur der Rüsselsheimer Riesling in Frage: Als die Winzerfreunde Albrecht Schmidt und Herbert Eberts gemeinsam mit Stadtrat Nils Kraft (SPD) die Wasserpumpe des imposanten Wasserspiels am Weinberg angeworfen hatten, da tauften die drei Herren den Brunnen erneut auf seinen bereits bekannten Namen: "Kurbelwellenmann".

Herbert Eberts auf dem Schlagplatz des RRK-Jugendachters 1955 auf der Würzburger Regatta (Günter Belz, Sigurd Traiser, Herbert Heil, Dieter Pfeifer, Klaus Folger, Erwin Kessler, Waldemar Dach, Schlagmann Herbert Eberts, Steuermann Adolf Schenzel)

18 Zierbrunnen gibt es in Rüsselsheim, mit dem "Kurbelwellenmann" sind nun sieben davon in Betrieb. "Erstmal wird es keine weitere Inbetriebnahme geben", sagte Kraft, kurz nachdem er den Weißwein in den Brunnen getröpfelt hatte. Rund 76.000 Euro kostet die Pflege der Zierbrunnen im Jahr, erst im vergangenen Mai wurde über diesen Haushaltsposten diskutiert. Nun hat die Stadt 21.000 Euro in die Restauration und Technik des "Kurbelwellenmannes" gesteckt: "Eine Sondermaßnahme aus einem anderen Budget", sagt Kraft.

Vor der Inbetriebnahme wurde die Brunnentechnik vollständig überholt und repariert, Pumpen und Steuerungstechnik mussten ausgetauscht und erneuert werden. Zehn Jahre lang, seit 2006, strömte kein Wasser mehr durch die Zierbrunnen-Rohre. An eine spontane Inbetriebnahme war nicht zu denken, das Wasserspiel war defekt, reduziert auf seine skulpturale Wirkung.

Jetzt funktioniert er endlich wieder: Von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr am Abend wird der bemerkenswerte Brunnen nun an der Stresemannanlage, Ecke Frankfurter Straße vor sich hin plätschern. "Dass wir uns heute über die Inbetriebnahme des Brunnens freuen können, das geht auf das Engagement der Winzerfreunde zurück", sagte Kraft. Insbesondere Albrecht Schmidt und Herbert Eberts hätten sich für die Inbetriebnahme stark gemacht.

Der trockengelegte Brunnen war den Winzerfreunden tatsächlich lange schon ein Dorn im Auge: Der "Kurbelwellenmann" liegt in der Nähe des Weinbergs, beim Hessentag soll dieses Areal die Besucher zur Weinverköstigung anlocken. "Wir haben die Patenschaft für den Brunnen übernommen und werden uns darum kümmern, dass der Platz schön aussieht", sagt Albrecht Schmidt, Vorsitzender der Winzerfreunde.

Die Bronzeplastik wurde 1938 vom Bildhauer Ludwig Spiegel aufgebaut und gilt als Denkmal für Rüsselsheimer Opel-Arbeiter. Ludwig Opel soll in seinem Testament den Bau verfügt haben – mit dem Hinweis, die Stadt solle durch den "Kurbelwellenmann" verschönert werden. Ob der Brunnen zwischen 1938 und 2006 durchgängig in Betrieb war, das weiß bei der Taufe niemand.

Arbeitskleidung und Werkzeug des Schmieds sind beeindruckend herausgearbeitet, wie auch Mimik und Körperhaltung. Das ist eine durchaus beeindruckende Arbeit, gleichwohl erinnert die Ästhetik des Brunnens an eine sehr dunkle Zeit. Und tatsächlich: "Körperhaltung und Gesichtsausdruck entsprechen dagegen der für die NS-Kunst typischen Heroik", steht auf einem Schild am Brunnen. Und weiter: "1939 war die Plastik auf der jährlichen NS-Ausstellung 'Große Deutsche Kunstausstellung' in München ausgestellt."

Daran will heute aber niemand denken, schließlich erfüllt der Brunnen neben seiner imposanten Wirkung auch einen sehr profanen Zweck: "Wir können uns jetzt wieder nach unserer Arbeit am Weinberg die Hände waschen", sagen die Winzerfreunde lachend.


Der Kurbelwellenmann hat wieder Wasser

Von Markus Jäger (aus "Main-Sitze" vom 26.10.2016)

Zehn Jahre lang wurde der "Kurbelwellenmann" an der Stresemannanlage auf seine "skulpturale Wirkung reduziert", wie es Baustadtrat Nils Kraft (SPD) formulierte. Heroisch ragt die zwei Meter hohe Bronzeplastik über dem Brunnen (siehe Infokasten), der seit 2006 stillgestanden hatte und seit gestern wieder in Betrieb ist. Grund für die Stilllegung sei ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gewesen, alle Zierbrunnen mit einem hohen Sanierungsbedarf außer Betrieb zu setzen, wie Kraft erläuterte.

DIE PLASTIK

Die Bronzeplastik wurde 1938 mit dem Titel "Kurbelwellenschmied" vom Stuttgarter Bildhauer Ludwig Spiegel als Denkmal für die Opel-Arbeiter angefertigt und aus dem Vermächtnis Dr. Ludwig Opels finanziert. 1939 wurde die Plastik auf der jährlichen NS-Ausstellung "Große Deutsche Kunstausstellung" in München ausgestellt. (mj)

Neue Pumpe und Steuerungstechnik

Für rund 21.000 Euro wurde der Brunnen an der Stresemannanlage nun vollständig überholt und repariert. Dabei wurde die defekte Pumpe ausgetauscht und die Steuerungstechnik erneuert. Ab sofort wird der Brunnen wieder jeden Tag von 8 bis 19 Uhr laufen, wie Karsten Schwarz vom Fachbereich Gebäudewirtschaft erklärte. Ziel der Wiederinbetriebnahme sei es, den Brunnen samt der Skulptur wieder mehr in das Bewusstsein der Stadt zu rücken, wie der Baustadtrat Nils Kraft betonte, gerade mit Blick auf den Hessentag im kommenden Jahr.

Da der "Kurbelwellenmann" sich in unmittelbarer Nähe zum Weinberg befindet, haben sich die Rüsselsheimer Winzerfreunde bereit erklärt, eine Patenschaft für den Brunnen zu übernehmen. "Wir haben ein gutes Gefühl damit", betonte der Baustadtrat. So sollen in Zukunft die Winzerfreunde ein Auge auf den "Kurbelwellenmann" haben und frühzeitig Meldung geben, falls irgendwelche Probleme oder Störungen auftreten sollten.

Winzer haben besondere Beziehung zur Skulptur

Herbert Eberts von den Winzerfreunden erklärte im Rahmen der Wiederinbetriebnahme seine besondere Beziehung zu dem Brunnen. So habe er als "alter Opler" noch gesehen, wie die Kurbelwellen geschmiedet wurden. Darüber hinaus habe sich der Brunnen auch immer sehr gut zum Händewaschen während der Traubenlese geeignet. "Wir machen das gerne", versicherte Albrecht Schmidt, Vorsitzender der Winzerfreunde, mit Blick auf die Patenschaft, und regte sogleich auch die Taufe des Brunnens mit Rüsselsheimer Wein an. Gemeinsam mit Kraft und Eberts vollzog Schmidt durch das Ausgießen der Weingläser in den Brunnen offiziell die Übernahme der Patenschaft durch die Winzerfreunde.

Insgesamt gibt es im Rüsselsheimer Stadtgebiet zur Zeit 18 Zierbrunnen, von denen aktuell sieben in Betrieb sind. Weitere Inbetriebnahmen seien momentan nicht geplant, wie der Baustadtrat erklärte. Voraussetzung für eine Wiederinbetriebnahme sei immer die Übernahme einer Patenschaft aus dem Kreise der Bevölkerung.