Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Hans Amsl

Die "Schauburg" in der Rüsselsheimer Bahnhofstraße ist ab 1929 das größte Kino der Stadt gewesen. 2012 gab es eine Wiedereröffnung als Veranstaltungsort.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Film-Palast mit imposanter Optik

In der "Schauburg" in Rüsselsheim liefen ab 1929 Operetten- und Heimatfilme. 2012 gab es eine Wiedereröffnung als Veranstaltungsort.

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 01.10.2019)

Nachdem Josef Amsls Kino, die „Rüsselsheimer Lichtspiele“, im Juni 1929 aus Platzgründen abgerissen wurde, entstand an gleicher Stelle ein Bau, der seinen besonderen Charakter bis heute bewahrt hat.

Nur sechs Monate nach dem Abriss eröffnete in der Bahnhofstraße die "Schauburg", in der rund 750 Menschen Platz fanden. Ebenso wie in den anderen Kinos waren Operetten- und Heimatfilme der Renner in Rüsselsheims größtem Kino, in dem auch Propagandafilme über die Leinwand flimmerten. Im Winter 1943, nur anderthalb Jahrzehnte nach ihrer großen Eröffnung, wurde die "Schauburg" von Bomben zerstört, und auch ihr Gründer Josef Amsl starb in dieser Zeit.

Sohn Hans, der im September 1926 seine Prüfung zum "Bildwerfer zur Vorführung von Normalfilmen" ablegte, baute die "Schauburg" nach dem alten Konzept wieder auf und eröffnete diese im Juli 1950. Bereits ab Mai 1949 beginnt Hans Amsl junior eine Lehre bei seinem Vater, die er im August 1952 abschließt. Doch schon vorher (1951) war der Enkel Josef Amsls, des "Schauburg"-Erbauers und Gründers des ersten feststehenden Rüsselsheimer Filmtheaters ("Rüsselsheimer Lichtspiele"), als Hilfsvorführer in dem Kino tätig. Als die Einrichtung am 18. Juli 1950 wiedereröffnet wurde, wurden Hans Amsl die Glückwünsche des Deutschen Filmtheaterverbandes überbracht, und die Festtage moderierte der legendäre Sitzungspräsident der Mainzer Fastnacht, Rolf Braun. Während auf der Leinwand Paula Wessely im Film "Vagabunden der Liebe" zu sehen gewesen sei, habe auf der Bühne der "Schauburg" das Tanzpaar Francesca und Rene Marchand getanzt, war in der örtlichen Presse damals zu lesen.

Blick in den Saal der "Schauburg" 1954

Vorführraum der "Schauburg" im Jahr 1954 mit Hans Amsl

Auch von außen war das Kino imposant. "Vergleicht der ortsfremde Reisende, wenn er unseren Bahnhof verläßt, das neue Straßenbild mit dem früheren, so stellt er zweifelsohne eine Änderung nach der angenehmen Seite fest. Dem Auge bietet sich jetzt ein ringsum geschlossenes Ganzes. Den Opelwerken nach der linken Seite hin stellt sich jetzt rechts ein würdiges Gegenstück in Gestalt eines monumentalen Lichtspielhauses gegenüber", schrieb die "Main-Spitze" vom 17. Dezember 1929 über Rüsselsheims Vorzeige-Filmpalast.

Mitte der siebziger Jahre wurde der letzte Film in der "Schauburg" gezeigt, bevor diese 1975 ihre Pforten endgültig schloss und eine Ära zu Ende ging. Im Jahr 1995 starb Hans Amsl junior, seine Frau Elfriede im Februar 1998. Seitdem gehört die "Schauburg" Ernst Riemekasten und dessen Frau Hannelore, der Ziehtochter Josef Amsls.

Nach einer rund sechs Jahre andauernden Renovierung eröffnete die "Schauburg" im Jahr 2012 ihre Pforten erneut, rund 100 Jahre nach der Eröffnung von Josef Amsls "Rüsselsheimer Lichtspielen". Im Obergeschoss des historischen Gebäudes, in dem sich einst mehrere hundert Personen dem Filmvergnügen hingaben, befindet sich nun ein Veranstaltungsort, der mit einer professionellen Kino- und Soundanlage ausgestattet ist. Für Events wie Vereinstreffen, private Feiern, Castings, oder Firmen- und Produktpräsentationen kann "Die Schauburg" heute gemietet werden.