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Über Mitglieder des
RRK (2017)
Hans Ludwig Blöcher |
Hans Ludwig "Halu" Blöcher |
Hans Ludwig "Halu" Blöcher
* 4.
März 1922 … † 18.
Februar 2017
Aus "www.rrk-online.de"
vom 20. Februar 2017
Nach langem Leben und auch langer RRK-Zugehörigkeit
ist "Halu" Blöcher, das älteste RRK-Mitglied, nach schwerer Krankheit am 18.
Februar 2017 nur einige Tage vor Vollendung des 95. Lebensjahres verstorben. Mit
ihm ist ein Original gegangen, ein volkstümlicher Typ, der die Dinge oft derb
und direkt beim Namen nannte.
Der Schüler Georg Blöcher, der Vater von "Halu", ist
im Jahr 1908 einer der Gründer des Rudervereins Rüsselsheim (RVR), eines
Vorgängers des RRK. Am 1. Januar 1937 wird der 15-jährige "Halu" Mitglied des
RVR, spielt Hockey, aber schon 1938 zieht es ihn mehr zum Fußball, zum SC Opel.
Noch im Krieg studiert "Halu" in Frankfurt Betriebswirtschaft und leitet später
mit Bruder Wilhelm die vom Großvater 1887 gegründete Kellereimaschinen-Fabrik.
Noch bis 1961 ist er aktiver Fußballer, eine Knieverletzung zwingt ihn jedoch
mit dem Fußball aufzuhören, er spielt wieder Hockey beim RRK, bei den Senioren.
Beim SC Opel ist er in den 60er Jahren als 2. Vorsitzender maßgeblich am
Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse, die Regionalliga, beteiligt. Auch als
Mäzen des Rudersports ist er aufgetreten, ein Boot des RRK trägt den Namen
seines Vaters "Georg Blöcher".
Hans Ludwig Blöcher gehörte dem RRK mehr als 80
Jahre an.
Für
seine 25-jährige Mitgliedschaft wird ihm bereits 1962 die RRK-Ehrennadel in
Silber, dann 1987 für seine 50-jährige Vereinstreue die RRK-Ehrennadel in Gold
verliehen. Weitere Ehrungen mit Würdigung seiner Verdienste erfolgen 1997
anlässlich seiner 60-jährigen Vereinstreue,
2002 anlässlich seines 80. Geburtstages, 2004 im Nachhinein zu seiner
65-jährigen Vereinstreue 2002 und 2007 anlässlich seiner 70-jährigen
RRK-Mitgliedschaft.
Halu Blöcher ist tot
Aus "www.scopel.de"
vom 18.02.2017
Der SC Opel trauert um seinen
Ehrenvorsitzenden Hans-Ludwig "Halu" Blöcher. Er starb am Samstag, 18. Februar,
nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 95. Geburtstag, den er am 4. März hätte
feiern können.
Der SC Opel ist ihm zu großem Dank
verpflichtet. Halu hat den Verein in den 77 Jahren seiner Mitgliedschaft auf
dreifache Weise geprägt: als Sportler, als Funktionär und als Gönner. Die
goldenen Jahre des Sportclubs, die den Verein bis in die Regionalliga Süd
führten, damals zweite Liga, sind eng mit seinem Namen verbunden. Doch auch
darüber hinaus schlug sein Herz für den SC Opel. Bis zuletzt war er kritischer
Freund und Ratgeber.
In Anerkennung seiner Verdienste hat der SC Opel 2009 das Vereinsheim an der
Georg-Jung-Straße nach seinem Ehrenvorsitzenden Hans Ludwig "Halu" Blöcher
benannt. Aus diesem Anlass veröffentlichte des SC Opel auf seiner Homepage eine
Laudatio über sein vielseitiges Leben und umfassendes Wirken für den SC Opel:
"Halu Blöcher hat
den SC Opel auf dreifacher Weise geprägt und mitbestimmt. Als Sportler, als
Funktionär und als Mäzen.
Beginnen wir mit
dem Sportlichen Teil. Wer sieht, wie kernig und gesund Halu Blöcher heute mit 87
Jahren ist, der kann sich sicher gut vorstellen, was er in jüngeren Jahren für
ein austrainierter Sportsmann war und das nicht nur im Fußball. Er war
gleichzeitig auch im Rudern und im Hockey aktiv. Der Halu war also eine
Sportskanone: Sonntagmorgens hat er zweimal 35 Minuten Hockey gespielt,
nachmittags dann zweimal 45 Minuten Fußball.
Fußball, damit sind
wir beim SC Opel: 1938 trat Halu Blöcher in unseren Verein ein, der Vater durfte
es zunächst gar nicht wissen, habe ich gehört. Doch egal. Im November 1938 hatte
Halu Blöcher mit 17,5 Jahren und einer Sondererlaubnis sein erstes Spiel in der
ersten Mannschaft und zwar das als Mittelstürmer gegen Kickers Offenbach, der SC
Opel spielte damals in der Gauliga, der höchsten deutschen Liga.
Halu Blöcher ist es
zu übrigens mit zu verdanken, dass der SC Opel nach dem Zweiten Weltkrieg zu den
ersten Vereinen gehörte, die wieder Fußball spielen durften und eigenständig
blieben und nicht wie geplant in einer Sport- und Kulturgemeinde aufgingen. Er
selbst war bis 1961 für die Schwarz-Gelben im Einsatz, damals mit fast 40
Jahren. In seinem letztes Spiel hatte er keinen geringeren als Fritz Walter zum
Gegner. 6.000 Zuschauer sahen damals zu. Das war Halus Abschiedsspiel vom
aktiven Fußball.
Womit wir beim
Funktionär Halu Blöcher angelangt sind und der mit Abstand erfolgreichsten
Epoche in unserer Vereinsgeschichte. Am 14. April 1962 wurden die damals in der
Presse als "Rebellen" bezeichneten Willi Hofmann zum neuen Vorsitzenden und Hans
Ludwig "Halu" Blöcher zu seinem Stellvertreter gewählt. Sie bildeten fortan ein
SCO-Erfolgsduo, das die vorzügliche Vorarbeit von Trainerlegende Hans Euler in
Verbindung mit Jugendleiter Valentin Kleinböhl vollenden konnte. "Halu" Blöcher
war dabei der grundsolide Macher im Hintergrund, zuständig beispielsweise für
die Spielerverpflichtungen.
Schon anfangs der
Ära Hofmann/Blöcher vermeldete der SC Opel spektakuläre Neuverpflichtungen wie
den via FSV Mainz 05 gekommenen Frankfurter Ex-Nationalspieler Erich Bäumler,
der 1959 auch zum bislang einzigen deutschen Meistertitel der Eintracht
beigetragen hatte. Damit der Vertrag zustande kam, schickte Halu seine Frau
Hilde mit der Frau von Erich Bäumler zum Kaffee Kranzler nach Frankfurt.
Fast noch wichtiger
als die Verpflichtung Bäumlers war es aber, dass der SCO seinen eigenen
Talentschuppen bei der Stange halten oder sie zurückholen konnte. Ab 1962
kehrten Spieler wie Torjäger Karl-Heinz Rößler (Schwenningen) oder Herbert
Beisenkötter und ein Jahr später Helmut Kleinböhl (beide Kickers Offenbach)
zurück. Sie nahmen dafür, wie andere Zugänge aus höherklassigen Vereinen, lange
Wechselsperren von bis zu neun Monaten in Kauf.
Bezeichnend für die
Raffinesse von Halu: Was tun, wenn Spieler in Deutschland nicht spielen dürfen?
Die Antwort heißt: Man fährt in die französische Partnerstadt Evreux und spielt
dort. Wegen der langen Zwangspausen dieser ehemaligen Vertragsspieler schien der
SCO auch 1963/64 sein Ziel aufzusteigen, nicht zu erreichen, doch es gelang.
Wobei sich diese höchste Amateurklasse in der Saison 64/65 nur als
Durchgangsstation entpuppen sollte – denn es gelang in der nächsten Saison der
Aufstieg in die Regionalliga Süd, wie damals die zweite Liga hieß. Der SC Opel
war damit als erster und bislang einziger Kreisverein ins Profi-Lager
vorgeprescht.
Wenn wir uns nun
jedem der sieben Jahre in der Regionalliga widmen, reicht der Tag nicht, zumal
Halu Blöcher und Willi Hofmann auch nur bis Mai 1968 das Führungsduo beim SC
Opel waren. In jenem Jahr wurden die beiden auch zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
Ja, damit begann die dritte Epoche von Halu Blöcher – die des Freundes,
Ratgebers und Gönners im Hintergrund. Immer mal wieder hat er den Verein
finanziell unterstützt, ohne dass das groß an die Öffentlichkeit gelang. Auch
dafür möchte Dir Dein Verein, der SC Opel, Danke schön sagen. I
Wir ehren Sie, Halu
Blöcher, für ihr Lebenswerk zu Gunsten des SC Opel. Als Spieler haben Sie den
Verlockungen widerstanden, zum FSV oder zu Eintracht Frankfurt zu gehen, Als
Funktionär haben Sie auf die Urlaube verzichtet – weil da waren ja die neuen
Spieler zu verpflichten. Und auch nach Ihrer aktiven Zeit und der Tätigkeit im
Vorstand sind Sie dem SC Opel treu geblieben bist.
Wir wünschen Ihnen
von Herzen, dass Sie noch viele Jahre gesund und stark bleiben, noch lange Ihren
Parkplatz im Auge haben,dass Sie uns weiterhin mit Ihrem phänomenales
Erinnerungsvermögen an Aufstellungen, Statistiken und Episoden aus Glanzzeiten
verblüffen." |