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Über Mitglieder des
RRK (2021)
Georg von Opel |
Mehrere Generationen der Opel-Familie auf
einem Bild: Gregor von Opel, Carlo von Opel, Rosa Wehlitz als Sophie von
Opel, und Christoph von Opel mit Tochter Johanna (von links) vor dem
Konterfei des Bootshaus-Erbauers Georg von Opel. |
Familie Opel trifft sich in Flörsheim
Das Thema
Autoindustrie beschäftigt den Clan weniger. Anlass für die Zusammenkunft im
Flörsheimer Bootshaus war der 50. Todestag von Georg von Opel.
Von Oliver Haug
(aus "Main-Spitze" vom 20.09.2021)
FLÖRSHEIM - Vier Generationen der Opelfamilie auf einem Bild gibt es nicht alle
Tage einzufangen. Zugegeben, der Älteste, Georg von Opel, war nur als Bild an
der Wand des Flörsheimer Bootshauses zu sehen. Und auch dessen Großmutter,
Sophie Opel, wurde immerhin von Rosa Wehlitz schauspielerisch zum Leben erweckt.
Doch Carlo von Opel, sein Halbbruder Gregor von Opel, sein Neffe Christoph von
Opel und dessen Tochter Johanna waren anwesend.
Georg von Opel 1947 |
Dass das
Familientreffen im Bootshaus stattfinden soll, war die Idee von Neffe Christoph,
erklärt Carlo von Opel, der Älteste der Sippe und der einzige, der sich noch an
Vater Georg von Opel zu Lebzeiten erinnern kann. Hier, am Treffpunkt des
Familienessens, gewann Georg von Opel 1947 die Rudermeisterschaft im Einer. Er
habe damals versprochen, er werde den Flörsheimern das Bootshaus bauen, wenn er
gewinnt ‒ und dieses Versprechen habe er gehalten, erinnert sich der Sohn.
Nicht nur der Ort
der Zusammenkunft war also durchdacht gewählt, auch der Zeitpunkt des seltenen
Familientreffens war keineswegs ein Zufall. Vor rund 50 Jahren, so Carlo von
Opel, sei sein Vater gestorben. Und zu Lebzeiten war er eben nicht nur als
Unternehmer und Ruderer bekannt, sondern auch als Motorsportler, der einige
Weltrekorde gefahren ist. Kurz vor seinem Tod sei er noch in einem Elektromobil
gefahren. Hierauf wolle die Familie aufmerksam machen, verrät Sohn Carlo.
Seiner Meinung nach
hätte nicht nur Opel, sondern die gesamte deutsche Automobilindustrie sehr viel
früher auf die Entwicklung und Produktion von Technik der Elektromobilität
setzen sollen und sollte es noch heute engagierter betreiben. Elektroautos seien
sicher nicht das Endstadium in der Transformation der Mobilität, sie seien aber
ein wichtiges Zwischenstadium.
Es herrscht also
noch ein reges Interesse an der Geschichte der Opels. Heutzutage lebe die
Opel-Familie zwar weit verstreut, so Carlo von Opel, der Gründer der
Kartoffelchipsmarke "Chio" ‒ einige lebten in Amerika, andere in der Schweiz
oder in Österreich ‒, doch es gebe noch viele, die in Deutschland und auch im
weiteren Umfeld des Rhein-Main-Gebietes wohnten. 33 Nachkommen seines Vaters
nebst ihren Familien seien eingeladen worden, so von Opel. Und auch wenn nicht
alle kommen konnten und die Opels sich nur selten zu Gesicht bekommen, gebe es
doch etwas, das sie verbinde, so Carlo von Opel. Und darüber hinaus gibt es nach
wie vor ganz konkrete Interessen an der Region. Er selbst sei 20 Jahre lang
Vorstand der "Bürgerstiftung Festung" in Rüsselsheim gewesen, wo er mit
Christoph von Opel noch heute im Stiftungsbeirat aktiv ist. Sein Halbbruder
Gregor von Opel ist noch immer Vorstand des Opelzoos.
Die Familie hätte
durchaus auch gerne engeren Kontakt zu den Automobilwerken, die ihren Namen
tragen. Doch Versuche, hier etwas zu erreichen, seien leider vergeblich, so von
Opel. Zum Familientreffen sei trotz einer Einladung an den Vorstand niemand
erschienen. Die Automobilindustrie werde beim Familientreffen selbst kein großes
Thema sein, doch der Konzern trägt immerhin den Namen der Familie. "Der Name
hält uns zusammen", erklärt Carlo von Opel die Gemeinsamkeit, die sie am Sonntag
in Flörsheim zusammenkommen ließ, "die unsichtbaren Dinge, die man erbt, das
sind die wertvollsten." |