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Über Mitglieder des
RRK (2017)
Dr. Georg von Opel |
![](bilder/gvopel17b.jpg)
Einer der Junghirsche verlässt die
Transportkiste |
Vermächtnis des Opel-Zoo Gründers
Dr. Georg von Opel
Mesopotamische
Damhirsche nach Jerusalem für Wiederauswilderungsprojekt abgegeben
Aus "https://www.opel-zoo.de"
vom 28. Februar 2017
In der Bibel wird
er an mehreren Stellen erwähnt und selbst Komponisten wie Mendelssohn haben ihm
ein Denkmal gesetzt in der Vertonung von Psalm 42 "Wie der Hirsch schreit nach
frischem Wasser": Gemeint ist der Mesopotamische Damhirsch, der im heutigen
Israel Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet wurde und bis Mitte des 20.
Jahrhunderts als ausgestorben galt. Zoogründer Dr. h.c. Georg von Opel
finanzierte in den 50er und 60er Jahren Expeditionen in den heutigen Iran, in
Folge derer drei Mesopotamische Damhirsche in den Opel-Zoo gebracht werden
konnten. Alle heute in Europa in Zoos lebenden Hirsche dieser Art stammen von
diesen Tieren ab und so ist diese Tierart nicht nur das zoologisches Vermächtnis
des Zoogründers, sondern auch aus Sicht des Artenschutzes die wertvollste Art im
Opel-Zoo.
Zwei der liebevoll
"Mesos" genannten Tiere wurden in der vergangenen Woche an den Jerusalem
Biblical Zoo abgegeben. Die jungen Hirsche sind wohlbehalten in Israel gelandet
und haben sich nach dem Luft- und Straßentransport sehr schnell und gut an die
neue Umgebung gewöhnt. Dies auch dank der professionellen Vorbereitung und
Abwicklung des Transportes durch die Firmen GRADLYN und Lufthansa Cargo. Der Zoo
Jerusalem betreut ein Wiederansiedelungsprojekt für diese Tierart in den Hügeln
vor Jerusalem. Die zwei genetisch wertvollen Männchen aus dem Opel-Zoo sollen
sich zukünftig im Zoo fortpflanzen und ihr Nachwuchs wird dann ebenfalls
ausgewildert werden. So sollen sie dafür sorgen, dass diese symbolträchtige
Tierart auch für zukünftige Generationen erhalten und erlebbar bleibt. Vor der
Auswilderung werden die Tiere aus dem Zoo in ein großes Eingewöhnungsgehege
gebracht, wo sie sich an ihre natürliche Umgebung mit verschiedensten
Futterpflanzen gewöhnen und eine gewisse Scheu vor dem Menschen entwickeln
sollen. Nach mehreren Wochen wird dann der Zaun geöffnet und die Bewegungen der
Hirsche lassen sich anhand von GPS-Halsbändern verfolgen.
Ob heimische Arten,
ob seltene Hirsche aus dem Zweitstromland – Wiederauswilderungsprojekte gehören
immer zu den schönsten Aufgaben aller Zoomitarbeiter. Und insbesondere die
Auswilderung Mesopotamischer Damhirsche weckt besondere Emotionen, wird doch die
Geschichte und möglicherweise sogar die Tatsache, dass es diese Hirschart heute
überhaupt noch gibt, für immer mit dem Opel-Zoo und seinem Gründer verbunden
sein.
![](bilder/gvopel17a.jpg)
Opel-Zoo in Kronberg:
Wie zwei Hirsche aus dem Taunus in Israel ihre Art retten
Vor vier Jahren
schickte der Opel-Zoo in Kronberg zwei Mesopotamische Damhirsche nach Israel.
Dort sollen sie für Nachwuchs sorgen. Die Art ist etwas ganz Besonderes.
Von Julian Dorn
(aus "https://www.fnp.de" vom 26.09.20219)
Kronberg/Jerusalem
– Von den grünen Hügeln des Taunus zogen vor drei Jahren zwei junge
Mesopotamische Damhirsche ins gelobte Land. Sie hatten einen großen Auftrag: Die
beiden Jungtiere aus dem Opel-Zoo in Kronberg sollten ihre Art retten. In einem
Artenschutzprojekt des Zoos von Jerusalem und der israelischen
Naturschutzbehörde waren sie als Zuchttiere vorgesehen. Der als ausgestorben
geltenden und bereits in der Bibel erwähnten Hirschart soll so wieder Leben
eingehaucht werden. Mit dem Projekt wollen die israelischen Naturschützer die
Damhirsche wieder in dem Land heimisch werden lassen.
Eigentlich sehen
Mesopotamischen Damhirsche wie heimisches Damwild aus und dennoch: Sie sind
etwas ganz Besonderes – und zudem eng mit der Geschichte des Kronberger
Opel-Zoos verbunden, der vor kurzem sein 65-jähriges Bestehen feierte. Denn
Zoo-Gründer Georg von Opel finanzierte in den 1950er Jahren mehrere Expeditionen
in den heutigen Iran. Dort machten die Teilnehmer seinerzeit eine verblüffende
Entdeckung: Sie fanden Exemplare der eigentlich als ausgestorben geltenden
Mesopotamischen Damhirsche.
Hirsche aus dem
Opel-Zoo in Kronberg: Zuchttiere für die ganze Welt
Von Opel
(1912-1971) ließ drei von ihnen in den Taunus bringen, 1960 wurde im Opel-Zoo
erstmals Nachwuchs der bedrohten Tierart geboren. Inzwischen lebt in Kronberg
die größte Herde von Mesopotamischen Damhirschen in Europa, auch kurz "Mesos"
genannt. Ihre Züchtung ist so erfolgreich, dass Zuchttiere aus dem Opel-Zoo
mittlerweile zu einem Exportschlager geworden sind, und das weltweit.
Auch in Jerusalem
freut sich das Team um Tierärztin Nili Avni-Magen über das frische Blut aus dem
Taunus. "Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit", sagt Avni-Magen, die für
das Auswilderungsprojekt verantwortlich ist, das seit mehr als 20 Jahren
existiert. Die Bilanz aus dieser Zeit ist beachtlich: Mittlerweile seien mehr
als 100 Hirsche, die im Zoo gezüchtet worden sind, in den Bergen rund um
Jerusalem in einem Naturschutzgebiet in die Freiheit entlassen worden, berichtet
die Veterinärin. Die Überlebensrate der Tiere habe ebenfalls zugenommen.
Kronberger
Hirsche im Jerusalemer Zoo: Die Tiere aus dem Opel-Zoo sollen lange für
Nachwuchs sorgen
"Die Tiere, die
jetzt freigesetzt werden, sind ein bis zwei Jahre alt – zuvor waren sie vier bis
fünf Jahre alt", sagt Avni-Magen. "Die jüngeren Hirsche scheinen sich besser und
schneller an die neuen Bedingungen anpassen zu können." Mit den zwei Kronberger
Tieren haben die Israelis allerdings andere Pläne, wie Avni-Magen berichtet:
"Sie sind noch jung – wir versprechen uns, dass sie uns über Jahre Nachwuchs für
das Projekt bescheren."
Mesopotamisches
Damwild aus Opel-Zoo in Kronberg für Israel: Alle "Mesos" in Europa stammen von
Kronbergern ab
Die Chancen dafür
stehen gut. Seit Jahren schon sorgen die "Mesos" des Opel-Zoos in Kronberg
dafür, dass die Art fortbesteht: Schließlich stammen alle europäischen Hirsche
dieser Art von den drei Tieren ab, die damals Georg von Opel importiert hat,
sagt eine Sprecherin des Opel-Zoos in Kronberg.
Das kann allerdings
irgendwann auch problematisch werden. Die Jerusalemer Tierärztin Avni-Magen etwa
sieht den begrenzten Genpool der Tier als Risiko. Die in Israel lebenden und
ausgewilderten Tiere wiesen zu 98 Prozent genetische Ähnlichkeiten auf. "Bis
jetzt gibt es allerdings keine Probleme." |