Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Dr. Georg von Opel

Einer der Junghirsche verlässt die Transportkiste

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vermächtnis des Opel-Zoo Gründers
Dr. Georg von Opel

Mesopotamische Damhirsche nach Jerusalem für Wiederauswilderungsprojekt abgegeben

Aus "https://www.opel-zoo.de" vom 28. Februar 2017

In der Bibel wird er an mehreren Stellen erwähnt und selbst Komponisten wie Mendelssohn haben ihm ein Denkmal gesetzt in der Vertonung von Psalm 42 "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser": Gemeint ist der Mesopotamische Damhirsch, der im heutigen Israel Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet wurde und bis Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben galt. Zoogründer Dr. h.c. Georg von Opel finanzierte in den 50er und 60er Jahren Expeditionen in den heutigen Iran, in Folge derer drei Mesopotamische Damhirsche in den Opel-Zoo gebracht werden konnten. Alle heute in Europa in Zoos lebenden Hirsche dieser Art stammen von diesen Tieren ab und so ist diese Tierart nicht nur das zoologisches Vermächtnis des Zoogründers, sondern auch aus Sicht des Artenschutzes die wertvollste Art im Opel-Zoo.

Zwei der liebevoll "Mesos" genannten Tiere wurden in der vergangenen Woche an den Jerusalem Biblical Zoo abgegeben. Die jungen Hirsche sind wohlbehalten in Israel gelandet und haben sich nach dem Luft- und Straßentransport sehr schnell und gut an die neue Umgebung gewöhnt. Dies auch dank der professionellen Vorbereitung und Abwicklung des Transportes durch die Firmen GRADLYN und Lufthansa Cargo. Der Zoo Jerusalem betreut ein Wiederansiedelungsprojekt für diese Tierart in den Hügeln vor Jerusalem. Die zwei genetisch wertvollen Männchen aus dem Opel-Zoo sollen sich zukünftig im Zoo fortpflanzen und ihr Nachwuchs wird dann ebenfalls ausgewildert werden. So sollen sie dafür sorgen, dass diese symbolträchtige Tierart auch für zukünftige Generationen erhalten und erlebbar bleibt. Vor der Auswilderung werden die Tiere aus dem Zoo in ein großes Eingewöhnungsgehege gebracht, wo sie sich an ihre natürliche Umgebung mit verschiedensten Futterpflanzen gewöhnen und eine gewisse Scheu vor dem Menschen entwickeln sollen. Nach mehreren Wochen wird dann der Zaun geöffnet und die Bewegungen der Hirsche lassen sich anhand von GPS-Halsbändern verfolgen.

Ob heimische Arten, ob seltene Hirsche aus dem Zweitstromland – Wiederauswilderungsprojekte gehören immer zu den schönsten Aufgaben aller Zoomitarbeiter. Und insbesondere die Auswilderung Mesopotamischer Damhirsche weckt besondere Emotionen, wird doch die Geschichte und möglicherweise sogar die Tatsache, dass es diese Hirschart heute überhaupt noch gibt, für immer mit dem Opel-Zoo und seinem Gründer verbunden sein.


Opel-Zoo in Kronberg:
Wie zwei Hirsche aus dem Taunus in Israel ihre Art retten

Vor vier Jahren schickte der Opel-Zoo in Kronberg zwei Mesopotamische Damhirsche nach Israel. Dort sollen sie für Nachwuchs sorgen. Die Art ist etwas ganz Besonderes.

Von Julian Dorn (aus "https://www.fnp.de" vom 26.09.20219)

Kronberg/Jerusalem – Von den grünen Hügeln des Taunus zogen vor drei Jahren zwei junge Mesopotamische Damhirsche ins gelobte Land. Sie hatten einen großen Auftrag: Die beiden Jungtiere aus dem Opel-Zoo in Kronberg sollten ihre Art retten. In einem Artenschutzprojekt des Zoos von Jerusalem und der israelischen Naturschutzbehörde waren sie als Zuchttiere vorgesehen. Der als ausgestorben geltenden und bereits in der Bibel erwähnten Hirschart soll so wieder Leben eingehaucht werden. Mit dem Projekt wollen die israelischen Naturschützer die Damhirsche wieder in dem Land heimisch werden lassen.

Eigentlich sehen Mesopotamischen Damhirsche wie heimisches Damwild aus und dennoch: Sie sind etwas ganz Besonderes – und zudem eng mit der Geschichte des Kronberger Opel-Zoos verbunden, der vor kurzem sein 65-jähriges Bestehen feierte. Denn Zoo-Gründer Georg von Opel finanzierte in den 1950er Jahren mehrere Expeditionen in den heutigen Iran. Dort machten die Teilnehmer seinerzeit eine verblüffende Entdeckung: Sie fanden Exemplare der eigentlich als ausgestorben geltenden Mesopotamischen Damhirsche.

Hirsche aus dem Opel-Zoo in Kronberg: Zuchttiere für die ganze Welt

Von Opel (1912-1971) ließ drei von ihnen in den Taunus bringen, 1960 wurde im Opel-Zoo erstmals Nachwuchs der bedrohten Tierart geboren. Inzwischen lebt in Kronberg die größte Herde von Mesopotamischen Damhirschen in Europa, auch kurz "Mesos" genannt. Ihre Züchtung ist so erfolgreich, dass Zuchttiere aus dem Opel-Zoo mittlerweile zu einem Exportschlager geworden sind, und das weltweit.

Auch in Jerusalem freut sich das Team um Tierärztin Nili Avni-Magen über das frische Blut aus dem Taunus. "Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit", sagt Avni-Magen, die für das Auswilderungsprojekt verantwortlich ist, das seit mehr als 20 Jahren existiert. Die Bilanz aus dieser Zeit ist beachtlich: Mittlerweile seien mehr als 100 Hirsche, die im Zoo gezüchtet worden sind, in den Bergen rund um Jerusalem in einem Naturschutzgebiet in die Freiheit entlassen worden, berichtet die Veterinärin. Die Überlebensrate der Tiere habe ebenfalls zugenommen.

Kronberger Hirsche im Jerusalemer Zoo: Die Tiere aus dem Opel-Zoo sollen lange für Nachwuchs sorgen

"Die Tiere, die jetzt freigesetzt werden, sind ein bis zwei Jahre alt – zuvor waren sie vier bis fünf Jahre alt", sagt Avni-Magen. "Die jüngeren Hirsche scheinen sich besser und schneller an die neuen Bedingungen anpassen zu können." Mit den zwei Kronberger Tieren haben die Israelis allerdings andere Pläne, wie Avni-Magen berichtet: "Sie sind noch jung – wir versprechen uns, dass sie uns über Jahre Nachwuchs für das Projekt bescheren."

Mesopotamisches Damwild aus Opel-Zoo in Kronberg für Israel: Alle "Mesos" in Europa stammen von Kronbergern ab

Die Chancen dafür stehen gut. Seit Jahren schon sorgen die "Mesos" des Opel-Zoos in Kronberg dafür, dass die Art fortbesteht: Schließlich stammen alle europäischen Hirsche dieser Art von den drei Tieren ab, die damals Georg von Opel importiert hat, sagt eine Sprecherin des Opel-Zoos in Kronberg.

Das kann allerdings irgendwann auch problematisch werden. Die Jerusalemer Tierärztin Avni-Magen etwa sieht den begrenzten Genpool der Tier als Risiko. Die in Israel lebenden und ausgewilderten Tiere wiesen zu 98 Prozent genetische Ähnlichkeiten auf. "Bis jetzt gibt es allerdings keine Probleme."