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Über Mitglieder des
RRK (2011)
Dr. Georg von Opel |
Georg von Opel mit sechs Batterie-Trögen
vor dem Opel-GT |
Stichtag
14. August 1971
Todestag von Georg von Opel
Aus
"https://www1.wdr.de" vom 14.08.2011
Georg von Opels
Leben prall gefüllt zu nennen, wäre stark untertrieben. Der 1912 in Frankfurt
geborene Enkel von Opel-Werk-Gründer Adam Opel ist ein Allroundtalent, von Haus
aus auf Erfolg und Leistung getrimmt. Das stellt der Unternehmer, Sportler und
Sportfunktionär beruflich wie privat mit einer breiten Palette von Aktivitäten
und Leidenschaften unter Beweis.
Als Georgs Familie
1928 die Opel-Werke für 125 Millionen Mark an General Motors verkauft, wird aus
dem 17-jährigen Unternehmens-Kronprinz ein schwerreicher Pensionär. Trotzdem
macht Georg von Opel eine kaufmännische Ochsentour durch die englische und
amerikanische Auto-Industrie. 1936 übernimmt er die Opel-Vertretung im Raum
Frankfurt, die er zu einem Niederlassungsnetz mit 2.000 Mitarbeitern ausbaut.
Den Slogan "Ein Opel von Opel" kennt in Hessen jedes Kind.
Tankstellenchef und IOC-Mitglied
Der
Chef persönlich fährt natürlich auch Opel, vorzugsweise einen kleinen Kadett.
Der allerdings ist getunt wie ein Porsche. Georg von Opel liebt die
entgeisterten Blicke überholter Mercedes-Fahrer auf der Autobahn.
Unternehmerisch investiert er in zahlreiche innovative Firmen; als Großaktionär
der Continental Gummi steht er dem Konzern-Aufsichtsrat von 1946 an vor. Mit
seinen "Volkskraftstofftankstellen" (VK) sagt von Opel den Benzin-Giganten den
Kampf an. "Immer billiger als die anderen" lautet seine Devise. Aus der
VK-Organisation entwickelt sich später das Netz der Freien Tankstellen.
Georg von Opels
größte Leidenschaft aber gilt dem Sport. Er ist als Ruderer Weltklasse und
sammelt Preise als Auto- und Motorradrennfahrer. Er gilt als exzellenter
Schütze, fliegt, taucht und reitet. Dazu übt er ein halbes Dutzend olympischer
Sportarten von Boxen bis Tennis aus. Als Sportfunktionär präsidiert von Opel bis
1969 der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG);
ab 1966 ist er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
Tod am Steuer
In
mehreren Büchern beschreibt Georg von Opel seine Liebe zum wilden Afrika, das er
häufig bereist. Zunächst passionierter Großwildjäger, entdeckt er später seine
Liebe zum Tierschutz. 1956 legt von Opel zum Entsetzen der betuchten
Nachbarschaft direkt an seiner Villa in Kronberg im Taunus einen Tierpark an.
Zwei Jahre später wird die Exoten-Menagerie offiziell als Zoo anerkannt und ist
heute durch Tiersendungen im Fernsehen als Opel-Zoo bundesweit bekannt.
1964 muss der
Erfolgsmensch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Seine Frau Eugenia
kommt bei einem Autounfall in der Schweiz ums Leben. Zwei Jahre später übersteht
von Opel, scheinbar vor Kraft strotzend, einen ersten Herzinfarkt. Den zweiten
erleidet der Rastlose, der arbeitet, "um die Miete für meinen Platz auf der Erde
zu bezahlen", am 14. August 1971 am Lenkrad. Unweit seines Wohnorts verliert der
59-Jährige die Kontrolle über seinen Wagen, durchbricht einen Zaun und prallt
gegen eine Laterne. Kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus ist Georg von
Opel tot. |