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Über Mitglieder des
RRK (1939)
Irmgard von Opel,
Georg von Opel |
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Hochzeit im Hause von Opel
Zwei Sportler heiraten
Von Paul Elschner (aus "Wassersport" 1939) |
In der Familie von Opel hat am 28. April 1939 eine Vermählung stattgefunden,
die weite Kreise interessiert. Handelt es sich doch hier um die Verbindung von
zwei international bekannten Sportlern. Georg von Opel, einer der eifrigsten
Vertreter des deutschen Rudersports auf ausländischen Regattabahnen, und die
bekannte Turnierreiterin Irmgard von Opel haben den Bund fürs Leben geschlossen.
Irmgard von Opel
und Georg von Opel heiraten und die Achterkollegen des Bräutigams, des
Renngemeinschaftsachters Ruderverein Rüsselsheim - Rudergesellschaft
Undine 1919 Rüsselsheim, sind bei der Hochzeitsfeier dabei. |
Georg von Opel, der am 18. Mai 27 Jahre alt wird, ist der jüngste Sohn des
verstorbenen Kommerzienrats Carl von Opel. Er hat die Liebe zum Wassersport vom
Vater geerbt. Als vierzehnjähriger Schüler begann er das Rudern beim Ruderverein
Rüsselsheim und brachte es nach vorangegangenen Erfolgen in einem
Schülerradrennen und einem Reitturnier sofort zu den ersten Rudersiegen. Wenn er
später als Jungmann nicht die Anfangserfolge hatte, die er mit Eifer und Fleiß
anstrebte, so lag dies daran, dass ihm in den Jahren von 1930 und 1931 der
richtige Ausbilder fehlte. Anders wurde dies, als Georg von Opel 1932
Gelegenheit hatte, den Rudersport in England zu studieren und in Eric Phelps,
dem englischen Einermeister, einen Trainer zu finden, der ihm heute noch mehr
als eine Lehrkraft ist. So kam es denn, daß der damals Neunzehnjährige
den ersten seiner zwanzig offenen Skullbootsiege (als Mitglied des Thames RC) im
Junioreiner in England gewann. Nun ging es rasch bergauf, und im gleichen Jahre
gewann er auf der Themse noch drei weitere Rennen bei vier Starts.
In der Folgezeit ging Georg von Opel an größere Aufgaben heran. Er brachte es,
wenn auch oft vom Pech verfolgt, zu einer Reihe stolzer Auslandserfolge. So
siegte er u.a. im Königspokal-Einer in Gent, im Hollandbecher-Einer in Amsterdam
und in den Viertelmeilen-Meisterschaften von Kanada (Toronto) und USA
(Baltimore). Hier bezwang er u.a. den Diamond-Sculls-Sieger Joe Wright, die
Meister von Kanada (Camphell), Frankreich (Banos), Belgien (Andersen) und
Norwegen (Petersen). Auf deutschen Kampfbahnen kam er mit den bedeutendsten
einheimischen Kräften, wie Gustav Schäfer und Herbert Buhtz, an den Start und
erwies sich, vielfach auch bei den Meisterschafts-Rennen, schneller als Füth,
Krakau, Kaidel und andere Skuller. Zu einem deutschen Meistertitel hat es bis
jetzt zwar noch nicht gereicht, doch war er im Einer und Doppelzweier wiederholt
Zweiter, so auch 1936 gegen den späteren Olympiasieger Schäfer. Ihm wäre es ohne
weiteres möglich gewesen, sich anderen, leichteren Sportarten zuzuwenden, zumal
er ein ebenso guter Autofahrer wie Skiläufer, Tennisspieler und vor allem ein
geübter und preisgekrönter Schütze ist. Aber er blieb dem harten Rudersport mit
all seinen Entsagungen in vorbildlicher Weise treu. Er hat bewiesen, dass mit
eisernem Training, strenger Enthaltsamkeit, zäher Ausdauer, gepaart mit
unbeugsamem Willen, der Erfolg nicht ausbleiben kann.
Irmgard von Opel ist
die Tochter des verstorbenen Heinrich von Opel. Auch ihr Name hat in der
internationalen Sportwelt einen hohen Klang. Ihre Tierliebe ist beinahe
sprichwörtlich. Erhält doch der Araber-Schimmel "Effendi" (heute 32 Jahre alt),
mit dem sie als 15-jährige ihren ersten Erfolg errang, bei ihr sein Gnadenbrot.
Neben 35 Vollblut-Pferden im Gestüt Westerberg werden von ihr auch die bekannten
Springpferde "Aristokrat", "Arnim" und "Nanuk" betreut. Den
Höhepunkt ihrer reiterlichen Erfolge bildete wohl der Abschluss des
Spring-Derbys 1934 in Hamburg, das sie auf "Nanuk" gewann. Mit diesem Pferd hält
sie heute noch den Rekord, indem sie in Aachen den sensationellen Sprung über
eine zwei Meter hohe Mauer ausführte. Auch in einer bedeutsamen
Vielseitigkeitsprüfung in Wien dominierte sie mit "Nanuk". Aus der Vielzahl ihrer Erfolge seien
abschließend die Siege im Kanonenspringen in Berlin und bei den Turnieren in
Stresa, Rom, Amsterdam, Warschau, Genf und Luzern hervorgehoben. Die
verschiedenen bestandenen Dressurprüfungen auf "Nanuk" und "Aristokrat" legen
Zeugnis von ihrer besonderen Befähigung auf dem Gebiet des Reitsports ab.
Daneben pflegt sie auch heute noch das Rudern und den Autosport. Als
Ehrenvorsitzende des Frauen-RV Freiweg hat sie besonders die Frauenruderei in
unserem Sportgau tatkräftig gefördert.
Irmgard von Opel, die
Reiterin >>>
Georg von Opel, der Ruderer |
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