Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Gustav Schäfer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Grab von Gustav "Gummi" Schäfer

Geb. 22.9.1906 in Johanngeorgenstadt (Erzgebirgskreis, Sachsen) − Gest. 10.12.1991 in München

Aus "https://knerger.de" vom 10. August 2022

Deutscher Ruderer; kam 1911 mit seiner Familie nach Dresden, wo sein Vater eine Kunsttischlerei eröffnete und königlich-sächsischer Hoflieferant wurde, und ging nach Beendigung der Volksschule bei dem Konditormeister Wachendorf auf dem "Weißen Hirsch", einem Stadtteil Dresdens, in die Lehre.

Zum Sport fand er, nachdem er dem Dresdner Schwimmverein beigetreten war und sich dort in verschiedenen sportlichen Disziplinen, darunter Wasserball und Hockey versuchte; in dieser Zeit spielte er auch zeitweilig gemeinsam mit Helmut Schön Fußball. Beim Gau-Schwimmfest in Großenhain (Landkreis Meißen) mußte Schäfer ‒ eigentlich auf Kurzstrecke spezialisiert ‒ als Ersatzmann auf der 1.500-Meter-Strecke starten, schlug dabei den Favoriten, der den Sieg des Konkurrenten mit dem Worten kommentierte: "Der Hund war zäh wie Gummi." ‒ womit Schäfers Spitzname geboren war.

Zum Rudern, die zu "seiner" Sportart wurde und ihn schließlich bekannt machte, kam er, nachdem der Dresdner Ruderverein 1929 den Schwimmern sein Bootshaus in Blasewitz für ein Tanzvergnügen zur Verfügung stellte, in dessen Rahmen Schäfer zu einer Probefahrt auf der Elbe überredet wurde, Trainer Wurtmann sein Talent erkannte und Schäfer im März 1929 das Rudertraining aufnahm. Ein erster Erfolg als Mitglied des Dresdner Ruderverein war der Titel im Einer beim Deutschen Meisterschaftsrudern 1934 in Mainz, bei dem Joachim Pirsch (Berliner RV Allemannia) Silber und Georg von Opel (RV Rüsselsheim) Bronze gewannen.

Im selben Jahr wechselte Schäfer zum Fachamt Rudern, Skullerzelle1 Berlin, wohin Georg von Opel zwei Jahre später wechselte und bei den Spielen der XI. Olympiade in Berlin sein Ersatzmann wurde. Unter dem neuen Trainer, dem Engländer George Cordery, entwickelte sich Schäfer zu einem Spitzenruderer. Noch im selben Jahr konnte er zusammen mit Willi "Bubi" Kaidel bei den Europameisterschaften in Luzern den ersten Platz im Doppelzweier erringen. 1936 wurden beide in Berlin-Grünau Deutscher Meister, Schäfer holte sich erneut den Titel im Einer. Am 14.8.1936 errang er bei der Olympiade in Berlin-Grünau die Goldmedaille in Einer, wobei er die Distanz von 2.000 m in 8:21,5 min zurücklegte und die Ziellinie mit drei Bootslängen Vorsprung überfuhr und damit als erster und bis 1988 einziger deutscher Olympiasieger im Einer in die Rudergeschichte einging. Nach den Olympischen Spielen beendete er seine aktive Sportlerlaufbahn und arbeitete bis 1945 als Ministerialangestellter in Dresden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Schäfer zwischen 1949 und 1952 bei den Senioren der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim erfolgreich aktiv. Am 5.1.1951 gehörten er und Georg von Opel zu den Gründern der Deutschen Olympischen Gesellschaft. 1961 zogen Gustav Schäfer und seine Frau Maria nach München.

Auszeichnungen u.a.: Goldene Ehrennadel des Deutschen Ruderverbands (1979), Bundesverdienstkreuz (1988), Aufnahme in die Hall of Fame des Deutschen Sports (2008).