|
Über Mitglieder des
RRK (2023)
Gregor von Opel |
Opelit will Fahrradtradition nach Rüsselsheim
zurückbringen
Mit Opelit
bringt Gregor von Opel Fahrräder zurück ins Opel-Altwerk. Nun eröffnete das
Unternehmen seinen Showroom in der Event-Location "Die Werkhalle".
Von Jan Pfaff (aus
"Main-Spitze" vom 22.11.2023)
Am Donnerstagabend
eröffnete Opelit seinen Showroom in der Werkhalle im Campus F-Bau der früheren
Opelwerks. Die Fahrrad-Marke von Gregor von Opel ist mittlerweile seit acht
Jahren am Markt, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion.
Anwesend waren bei
der Eröffnung auch Oberbürgermeister Udo Bausch (parteilos) und sein
Amtsnachfolger Patrick Burghardt (CDU). "Das Geschäft passt genau zur
Werkhalle", bescheinigte Bausch, der gemeinsam mit Geschäftsführer Gregor von
Opel und Store-Manager Charly Brech das Eröffnungsband durchschnitt, dem
Neuzugang.
Gregor von Opel: "Brand New
Tradition"
Unter dem Slogan
"Brand New Tradition" will von Opel, Urenkel Adam Opels, "die alte DNA nehmen,
aber mit dem Besten, was es an Technik gibt, das Feuer weiternehmen". Diese
"DNA" ist Opels Geschichte als zeitweise größter Fahrradhersteller der Welt in
den 1920ern. 1937 beendete Opel die Fahrrad-Produktion, um sich voll auf
Automobile zu konzentrieren. Die Firma Opelit wurde 1947 von seinem Vater Georg
gegründet, so Gregor von Opel, und stellte vor allem Ruderboote und Sportgeräte
wie etwa Bob-Schlitten her.
"Die Boote wurden
irgendwann eingestellt", sagt er. Stattdessen seien andere Produkte aus dem
Sportbereich hergestellt worden, danach habe das Unternehmen Fahrzeugteile
gehandelt. "Es gab Unterbrechungen bei den Fahrzeugen, aber nicht bei der
Firma", so von Opel.
Alt und Neu in
Gelb und Schwarz
Die kleine
Fahrradwerkstatt und Ausstellungsfläche von Opelit fügt sich in den gewollt
industriell gehaltenen Look der Werkhalle ein, die mit historischen
Industriemaschinen und Oldtimern dekoriert ist. Den modernen Rädern von Opelit
sprichwörtlich gegenübergestellt war eine Auswahl von Meilensteinen der
Opelgeschichte, darunter ein Hochrad, ein Motorrad vom Typ Motoclub und ein
Rennrad Opel ZR III in der markanten gelb-schwarzen Farbgebung.
Gelb-schwarz sind
auch die Rahmen der Räder in der Werkhalle und auf der Firmen-Website.
"Marketingtechnisch ist das clever", sagt Historiker Nicolas Lange vom Stadt-
und Industriemuseum im Gespräch mit dieser Zeitung, obwohl die Marke keine
unmittelbare Fortsetzung der Opel-Produktion sei. "Man konnte das typische
‚Opel-Gelb‘ früher überall sehen."
Kunden können sich
ihre Fahrräder aber individuell gestalten lassen, sagt von Opel, samt eigener
Farbe und auf Wunsch eigenem Firmen-Branding. Seine Vision: "Ein puristisches
Rad mit bester Technik." Die Bandbreite reiche von Rennrädern und City-Bikes
über Trekking- und Gravel-Bikes (eine Verbindung von Mountain-Bike mit Rennrad)
bis hin zu Kinderrädern. "E-Bikes machen fast 50 Prozent der Branche aus", sagt
von Opel.
Beratung vom
Radsportler
Ansprechpartner vor
Ort wird Charly Brech sein. "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt der
frühere deutsche Mannschaftsmeister und Jugend-Vizemeister und Vorsitzende des
Radsportvereins RV Sossenheim. Seine Erfahrung im Radeln und Schrauben lasse er
seit sieben Jahren den Opelit-Kunden zugutekommen. "Die Räder sind rund, und sie
haben Pedale, das ist bei allen Rädern gleich." Entscheidend sei, dass das
passende Modell gefunden werde: "Es kommt darauf an: Wo fahre ich? Wie sitze ich
darauf? Welchen Sattel und welche Bereifung brauche ich? Fahre ich nur eine
Grüngürtelrunde oder abseits des Asphalts?"
Die Eventlocation
"Die Werkhalle" wurde im Oktober vergangenen Jahres von Oliver Heiliger und
Fritz Schmidt jr. im ehemaligen Opel-Werksgelände eröffnet und beherbergt neben
Veranstaltungsflächen gegenwärtig ein Fotostudio und drei weitere Unternehmen.
Von Opel habe die
Werkhalle bei der Feier zu 160 Jahren Opel kennengelernt und sei begeistert von
der Location und den Menschen gewesen. Die bisherigen Geschäftsräume in der
Frankfurter Klassikstadt verlässt Opelit. Von Opel kann sich aber vorstellen,
zukünftig weitere Filialen in Berlin, München oder Hamburg zu eröffnen. In
erster Linie konzentriere er sich aber auf den Internet-Vertrieb. |