Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Georg Otto

Endlich angekommen: Die Theatergruppe Sechzig90 um Präsident Georg Ansas Otto (Mitte) ist nach langer Raumsuche in die Halle A1 des Opel-Altwerks eingezogen.

 

 

 

 

 

Ein neues Wohnzimmer für Sechzig90

Nachdem die Theatergruppe Sechzig90 mangels Proberaum kurz vor dem Aus stand, ist nun alles abgewendet: Die Schauspieler ziehen ins Opel-Altwerk.

Von STELLA LORENZ (aus Rüsselsheimer Echo" vom 12.09.2018)

Licht fällt in der Dämmerung durch die Industriefenster links des Opel-Hauptportals am Bahnhofsvorplatz. Auf der Rückseite des Gebäudes offenbart sich gleich an der Eingangstür, wer hier nun wohnt und dass ein neuer, kreativer Wind weht – dort kleben nämlich schon Logo und Plakat der Rüsselsheimer Theatergruppe Sechzig90.

Der lange Leidensweg des Vereins ist beendet – nach schier endloser Raumsuche, Umzügen und Beinahe-Auflösung hat die Truppe um Präsident Georg Ansas Otto eine permanente und vor allem prominente Bleibe gefunden: das Opel-Altwerk. Im Erdgeschoss der Halle A1 hat das Künstler-Kollektiv Räumlichkeiten bezogen, die sich optimal für dessen Ansprüche eignen.

An Platz mangelt es nicht

Verdammt viel Platz haben die rund 20 Aktiven hier: Es gibt ein Büro, eine große Freifläche, eine kleine Kochecke, eine Spielkonsole, Stauraum für Requisiten, Instrumente und Technik, gemütliche Sofas und natürlich eine Bühne zum Proben.

In der Raummitte steht ein riesiger Konferenztisch. Erst seit August ist das Ensemble hier untergebracht, die Tischplatte wackelt etwas. "Die ist noch nicht verschraubt", sagt Sechzig90-Schauspieler Holger Kraft schmunzelnd. Heimisch haben sich die Künstler hier sofort gefühlt. "Wir sind überglücklich", erklärt Georg Ansas Otto und strahlt. Großer Dank, das betont er mehrmals, gehe an Kulturdezernent Dennis Grieser (Grüne) und Christian Reiling von der Kultursteuerung der Stadt. "Die beiden haben den Kontakt zu Simone Adamek und Frank Dörflinger von Motorworld hergestellt", erzählt Otto.

Man sei sich sofort sympathisch gewesen. Die Offenheit, die die Vermieter der Gruppe entgegengebracht hätten, hat Holger Kraft begeistert: "Das ist nicht üblich, wenn man in der Kultur unterwegs ist."

"Wir sind gespannt", sagt auch Simone Adamek. Der Einzug "so netter Mieter" freut sie, sie kann sich vielleicht sogar ein Open Air im nächsten Jahr auf dem Gelände vorstellen. Was genau Sechzig90 geplant hat, verraten die Kreativen aber noch nicht.

Klar ist, dass viel passieren wird. "Man wird sehen, dass wir hier sind", sagt Otto und lächelt. Das Versprechen auf eine langfristige Bleibe habe eine unheimliche Kraft freigesetzt. "Wir können alles hier machen, die Ideen sprühen gleich wieder." Ein neues Stück sei für nächstes Jahr in Planung, auch soll für und mit Kindern etwas erarbeitet werden.

Die Funkstille ist vorbei

Die Funkstille der vergangenen Jahre, die dem Raumfindungs-Dilemma geschuldet war, ist vorbei. "Wir lassen uns vom Ort inspirieren – das Altwerk ist einfach faszinierend", so Otto weiter. Kraft gefällt vor allem der persönliche Bezug zum Altwerk, alle seine Großeltern hätten hier gearbeitet. Nicht zuletzt hätte auch eine der ersten Aufführungen 2007 im Altwerk stattgefunden. "Der Kreis schließt sich", findet er.

Für die Theaterleute ist die Situation einerseits entspannt wie nie, weil der Mietvertrag sich "im gegenseitigen Einvernehmen" verlängern soll, so Adamek. Andererseits schmälert die Miete auch das Produktionsbudget. In dieser Hinsicht wolle man noch mal mit der Stadt sprechen.

MIETVERTRAG

Zuletzt wurde der Raum im A1-Bereich mit viel Manpower von Ensemble-Mitgliedern hergerichtet. Im Raum, der auch über ein separates Büro verfügt, können sowohl Proben als auch Filmschnitt, Musik und Weiteres durchgeführt werden. Der Mietvertrag der Theatergruppe "sechzig90" im Altwerk ist offen. "Er verlängert sich im gegenseitigen Einvernehmen, bis wir einander müde sind", sagte Georg Otto, der sich nun mit seinen Kollegen erstmals seit Langem über Planungssicherheit freut.

Erst einmal sei man aber dankbar, dass die Kulturverantwortlichen Dennis Grieser und Christian Reiling nicht lockergelassen haben. Außerdem sei die Planungssicherheit enorm wichtig für das Ensemble, betont Holger Kraft. "Das Altwerk funktioniert", findet auch Reiling. "Das Ambiente ist toll." Ob weitere kulturelle Projekte den Schauspielern ins Altwerk folgen werden, ist indes noch nicht klar. Grundsätzlich sei man aber offen für alles, erklärt Simone Adamek.

Für die Schauspieler ist die neue Bleibe jedenfalls ein Glücksgriff und Inspiration gleichermaßen. "Es brodelt – und das ist ein angenehmes Gefühl", freut sich Georg Ansas Otto und sein Kollege Holger Kraft ergänzt: "Das hatten wir lange nicht mehr."


"Die Ideen sprühen gleich wieder"

Im Opel-Altwerk hat das Theaterensemble "sechzig90" nach langer Suche eine neue Bleibe gefunden

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 12.09.2918)

"Es ging von Panik zu Panik", fasste "sechzig90"-Vorsitzender Georg Otto die mehrjährige Suche nach einer Bleibe zusammen. Doch nun ist die Odyssee des Theaterensembles vorbei: Ab sofort ist sechzig90 im Bereich der Halle Al des Opel-Altwerks beheimatet. Was nicht nur bei den Künstlern, sondern wohl auch allen kunstinteressierten Rüsselsheimern für ein Aufatmen sorgen dürfte.

"Wir sind glücklich, dass wir nach der langen Suche endlich eine Bleibe gefunden haben", sagt Otto. Zu verdanken sei dies zu großen Teilen der Kultursteuerung und dem Dezernat der Stadt Rüsselsheim, die den Kontakt zu "Motorworld" und Simone Adamek (Geschäftsführerin) herstellten. Mit den anwesenden sechzig90-Mitgliedern wollte der Vorsitzende Danke dafür sagen, dass seitens der Stadt nie nachgelassen wurde und es somit nun zur Integration in das Konzept "Motorworld" gekommen Ist. Man sei hervorragend aufgenommen worden und habe den Raum im Rahmen der Möglichkeiten des Vereins zur Verfügung gestellt bekommen. "Man ist uns so entgegengekommen, dass wir das als Verein tatsächlich aus eigener Kraft stemmen könnten", erläutert Otto.

Erleichterung bei Kai Beck, Holger Kraft, Eckart Köberich, Georg Otto, Michael Schneider, Dirk Christoph und This Maag über die neue Unterkunft von "sechzig90".

Geschaut werden müsse nun, dass die Mittel, die in den Raum investiert würden, auch für Produktionen freigemacht werden könnten. Zu wissen, dass man nun über Räumlichkeiten verfüge, habe im Verein unglaubliche Kräfte freigesetzt, weiß der Vorsitzende. Zudem käme der uneingeschränkte Zugang den ungewöhnlichen Arbeitszeiten der Gruppe und der gesamten Vereinsstruktur entgegen. "Die Ideen sprühen gleich wieder. Wir haben entsprechende Projekte in der Pipeline und einiges vorbereitet", kündigt Otto an und bezieht sich dabei nicht nur auf ein Stück, das Anfang nächsten Jahres stattfinden soll und Soloprojekte, sondern auch auf ein Projekt, das erstmals mit und für Kinder stattfinden soll.

Dass Energie und vor allem Erleichterung vorhanden ist, war allen Anwesenden anzumerken. "Wir sind natürlich wahnsinnig gespannt auf den Ort, wollen uns inspirieren lassen und haben vor, auch etwas in den Ort hineinzutragen", sagt Otto über die "Faszination Altwerk", bei der es sofort gepasst habe. "Wir vom Kulturdezernat sind uns der Energie für kulturelle Arbeit und kulturelle Produktion bewusst, die hier vom Altwerk ausgeht", sagt Christian Reiling, der die bei den Verantwortlichen vorhandene Offenheit für die Kultur deutlich hervorhob. Man wisse von vergangenen, auch kleineren Projekten, dass das Altwerk gut funktioniere, so Reiling. "Wir freuen uns immer über nette Mieter", betont unterdessen Simone Adamek von "Motorworld" und fügt auf die Frage, ob die Vermietung an sechzig90 ein Startschuss für mehr Kultur im Altwerk sei, hinzu, dass es dabei sowohl auf die zu bietenden Möglichkeiten als auch auf Verträglichkeiten mit der weiteren Projektentwicklung ankomme. "Grundsätzlich, das sagten wir von Beginn an, sind wir offen für alles", so Adamek. Mit Blick auf eine eventuelle "Open-Air­Bühne" und weitere Möglichkeiten in nächster Zeit sei man gespannt, was von sechzig90 kommen werde. "Wenn man in der Kultur in Deutschland unterwegs ist, erlebt man es nicht immer, dass einem mit so viel Offenheit entgegengekommen wird", sagt Ensemble-Mitglied Holger Kraft.