Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Fitz Schmidt jr.

Fritz Schmidt jr. freut sich über die renovierten Räume im RRK-Bootshaus.

 

 

 

 

 

 

RRK-Bootshaus:
Sanierung fast abgeschlossen

Nach fast drei Jahren ist die Renovierung des Aushängeschilds des Rüsselsheimer Ruder-Klubs fast beendet. Nach einem neuen Pächter sucht der Verein noch.

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 21.07.2021)

Ohne Zweifel war das RRK-Bootshaus am Sommerdamm schon immer ein Schatz. Erbaut im Jahr 1925 als Gesellschaftshaus des RVR und 1967/68 erweitert, befindet sich das Aushängeschild des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) seit annähernd drei Jahren im Sanierungsprozess, der nun fast abgeschlossen ist.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Denn gelungener könnte die Verschmelzung von Tradition und Moderne nicht sein, die sich die RRK-Verantwortlichen haben einfallen lassen und die bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. "Bis Ende des Jahres soll das Bootshaus noch für die Mitglieder als Eventfläche zur Verfügung stehen", sagt Fritz Schmidt jr., der dem Verein vorsteht. Dass im neu gestalteten Bootshaus am Main viel Herzblut steckt, ist unübersehbar: mit neuen Fenstern, neu eingezogener Akustikdecke und einer Schiebe-Trennwand, zahlreichen Brandschutztüren sowie einer neuen Klima-/Heizanlage, der sanierten Küche für die Gastronomie und dem Sanitärbereich.

Immer noch befinden sich die Vereinsverantwortlichen allerdings auf der Suche nach einem geeigneten Pächter für das Lokal. "Wir haben maximal viel vorbereitet und alle Möglichkeiten geschaffen", sagt Fritz Schmidt jr. und blickt dabei nicht nur auf den neu gestalteten Gastraum, die Küche und die Lagerräume, sondern auch auf den Außenbereich, der ungehinderten Blick auf den Main bietet.

Allgegenwärtig im Interieur ist die Historie des Vereins und damit verbunden die Erfolge auf dem Wasser und dem Hockeyfeld. So befinden sich beleuchtete Riemen an den Wänden und zwei Holz-Einer an der Decke des Gastraums. Im Flur- und Toilettenbereich sind übergroße Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Glanzzeiten verschiedener Mannschaften zu bestaunen. Auch im Eingangsbereich – mit behindertengerechter Toilette und den Geschäftsräumen – sowie im Treppenhaus, wo sich der Aufgang zur Sportlerwohnung befindet, wird die RRK-Historie mit Fototapete und aufgemalter Legende sichtbar. "Natürlich wünschen wir uns, dass ein Pächter das 'Look and Feel' aufgreift", sagt Schmidt jr., der mit den Vereinsverantwortlichen einem neuen Pächter bei dessen Start unter die Arme greifen möchte, so weit es geht. Denn das gastronomische Konzept des Bootshauses am Main soll weniger Schnellschuss als Win-win-Situation sein. "Natürlich hat die Pandemie uns die Suche erschwert, aber es ist uns daran gelegen, einen langfristigen Partner zu finden", betont Fritz Schmidt jr. und er verweist dabei auch auf die Finanzierung des Projekts Bootshaus, das sich als Eigentum selbst tragen muss.

Bei der Sanierung, an der nicht nur der vereinseigene sechsköpfige Bauausschuss mit Schmidt jr. und dem Fotografen Willi Schwanke an der Spitze, Bauleiter und Architekt beteiligt waren, sondern die ohne die Hilfe der Vereinsmitglieder nicht hätte stattfinden können, konnte die Dimension der Arbeiten zunächst nicht erahnt werden. "Wir haben behutsam nachgedacht, welche Schritte zu gehen waren, auf Überflüssiges, aber vor allem auf Stückelei, verzichtet", erklärt Fritz Schmidt jr. und verweist auf die entstandenen Kosten, die nun etwas höher sind als gedacht. Mit Blick auf das RRK-Wappen, dessen Original sich an der Fassade des historischen Haupthauses und nun als Replikat an der Wand im Gastraum befindet, fasst Fritz Schmidt jr. zusammen: "Bei der Sanierung haben wir die Gedanken und den Spirit unseres Vereins aufgegriffen und in die Neuzeit gehoben!"


Ein erster Blick ins neue Bootshaus

Der RRK hat das alte Vereinsheim mit viel Aufwand und Eigenleistung saniert ‒ ein Pächter wird derzeit noch gesucht.

Von Dorothea Ittmann (aus "Frankfurter Neue Presse" vom 02.08.2021)

Wer das Bootshaus vor zweieinhalb Jahren gesehen hat, wird das Vereinsheim des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) nach der umfassenden Sanierung kaum wiedererkennen: weite, offene Räume, Panoramafenster mit Blick auf den Main. "Die Besucher sollen sich wie im Freien fühlen", sagt Erster Vorsitzender Fritz Schmidt jr., während er die Schiebetür zur Terrasse öffnet. Die Fassade des Vorbaus aus den 1960er Jahren hebt sich mit seiner weißen Farbe vom Rest des historischen Gebäudes ab.

Die tiefhängende Holzdecke, die dem Innenraum der Gaststätte das Aussehen einer Bauernstube verliehen hat, ist mittlerweile einer modernen Akustikdecke gewichen. Der große Veranstaltungsraum biete für maximal 199 Leute Platz. Er kann nun je nach Bedarf mit deckenhohen verschiebbaren Wänden in zwei kleinere Versammlungsstätten geteilt werden. Über eine Klimaanlage wird das Innere nun im Winter geheizt und im Sommer gekühlt, sagt Schmidt jr. und zeigt auf die Installation in der Decke. Auffällig sind die übergroßen Industrielampen, die der Vorsitzende über seine Kontakte als "Oldtimer-Enthusiast" und Restaurator von Sammlerstücken in den Niederlanden erworben hat.

Blickfang sind die Ruderriemen, die zwischen den Fenstern an den Wänden angebracht sind. Über den Köpfen hängt ein Einer-Ruderboot. Die Stücke sind mit LED-Streifen versehen und beleuchten Wände und Decken.

Kühlhaus oder Lagerraum

"Bis auf den Marmorboden ist alles neu gemacht", sagt Schmidt jr. "Im Prinzip haben wir alles entkernt." Anfangs habe es noch so ausgesehen, als könnten die Räume nach kleineren handwerklichen Arbeiten bald wieder genutzt werden, doch dann stellten sich bei genauerem Hinsehen bauliche Mängel heraus, die mit ein wenig Kosmetik nicht behoben werden konnten, erzählt der Vorsitzende. Etwa 80 RRK-Mitglieder hätten in mehr als 350 schweißtreibenden Arbeitsstunden das Bootshaus entkernt. 15 Container füllten sie mit Bauschutt. Obgleich vieles in Eigenarbeit erledigt wurde, sei das Budget von rund 350.000 Euro überschritten worden. Doch die Arbeiten haben sich gelohnt, finden Schmidt jr. und Vereinskollege Willi Schwanke, der mit ihm wöchentlich im RRK-Bauausschuss berät.

Dass im Bootshaus der Ruder-Klub zu Hause ist, zeigen die Ruderriemen an den Wänden und das Boot an der Decke.

Fritz Schmidt jr. und Willi Schwanke sind stolz darauf, was der RRK in zweieinhalb Jahren geleistet hat.

Die baulichen Veränderungen beschränken sich nicht auf den Gastraum. Die Küche wurde entkernt, der Boden aufwendig saniert und neue Leitungen verlegt. Der Nebenraum könne als Kühlhaus oder Lagerraum genutzt werden, sagt Schmidt jr. Der zukünftige Pächter könnte im östlichen Teil des Vereinsgrundstücks auch einen kleinen Biergarten anlegen, überlegt der Vorsitzende laut.

Die Damen- und Herrentoiletten im Untergeschoss sind nagelneu. An den frisch gestrichenen Wänden im Flur hängen Schwarz-Weiß-Bilder, die dem Betrachter die Vereinsgeschichte von der Gründung im Jahr 1910 bis heute veranschaulichen.

Neben der Gastronomie im Erdgeschoss vermietet der RRK weitere Räume im Gebäude. Sie seien ein zusätzliches finanzielles Standbein für den Verein, so Schmidt jr. Nach der langen Sanierungsphase wollten die Leute nun wissen, wann das Haus wieder mit Leben gefüllt wird. "Wir hoffen, dass wir spätestens im Frühjahr 2022 einen neuen Pächter haben." Bürgerlich-mediterrane Küche werde bevorzugt. Zurzeit besichtigten Interessenten die Räumlichkeiten. Ein Familienbetrieb, wie ihn die frühere Gastronomen-Familie Ivancic geführt habe, sei durchaus denkbar. Der Pächter müsse allerdings ein ordentliches Startkapital mitbringen, denn das veraltete Mobiliar und die Küche hat der RRK entsorgt und muss neu angeschafft werden.

Räume für Feste mieten

Fritz Schmidt jr. und Willi Schwanke sind jedenfalls guter Hoffnung, dass das Bootshaus bald wieder eine Basis für die rund 650 Vereinsmitglieder werden wird. "Das Bootshaus war ein Gesellschaftshaus, da wollen wir wieder hin", sagt der Vorsitzende. Jetzt stehen nur noch kleinere Arbeiten an. Die Fußbodenleisten müssen verlegt und die Trennwände bespannt werden. Bis der neue Pächter einzieht, können die Vereinsmitglieder die Räume für private Veranstaltungen mieten. Tische und Stühle stehen dafür bereit. Und auch die Holztheke mit Zapfanlage, die als einziges Mobiliar der früheren Einrichtung geblieben ist, steht ihnen zur Verfügung.

Am liebsten sitzt Schmidt jr. auf dem alten Sofa, das auf die Fensterfront ausgerichtet ist. Von dort blickt er übers Mainvorland auf den Fluss. "Das ist eine wunderschöne Aussicht", schwärmt er. Eine Aussicht, die bald die ersten Gäste begeistern könnte.