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Über Mitglieder des
RRK (2020)
Fritz Schmidt jr. |
Experten für automobile Leidenschaft: Fritz
Schmidt jr. und Marco Wimmer bauen das "Classic Depot" in einer ehemals von
Opel genutzten Halle auf. Blechschilder und andere Details sollen das Flair
abrunden. ©Vollformat |
Opel-Geschichte soll in Oldtimer-Halle sichtbar bleiben
Die Halle im
F-Bau des Altwerks bietet demnächst Stellplätze für Liebhaber-Autos. Ein
Konzept, das in Rüsselsheim eine Nachfrage befriedigen und Kunden am Standort
halten soll.
Von Heike
Bökenkötter (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2020)
Die 1.600
Quadratmeter große, helle Halle aus den 1920er-Jahren hat schon viel erlebt. Mal
haben junge Arbeiter hier an Autos herumgeschraubt, mal diente sie als Depot für
Poolfahrzeuge ‒ Opel hat die Räume im F-Bau des Altwerks lange und für diverse
Zwecke genutzt. Alte Schilder erinnern daran, die Historie ist greifbar. Auch
wenn das Unternehmen die Immobilie schon vor vielen Jahren verkauft hat und
zuletzt Mieter von F-Bau-Eigentümer Alexander Höbig war, blieb der Bereich
Opel-Land und damit verschlossen. Inzwischen ist Opel ausgezogen und die Halle
bekommt eine neue Funktion. Eigentümer Höbig bleibt dabei dem Thema Auto treu
und ermöglicht ein "Classic Depot", das von Marco Wimmer und Fritz Schmidt jr.
aufgebaut wird. Damit bekommen auch einige Nicht-Opel-Angestellte bald die
Gelegenheit, das historische Ambiente zu erleben ‒ etwa wenn sie einen
Stellplatz für ihren Oldtimer mieten.
Vieles in der
Halle soll erhalten bleiben
Davon sollen ab dem
vierten Quartal rund 80 zur Verfügung stehen, nicht nur für Klassiker, sondern
auch für andere Liebhaberfahrzeuge. Das Projekt hat im Rhein-Main-Gebiet
Aufmerksamkeit auf sich gezogen, Interessenten seien bereits da, berichtet Marco
Wimmer, Geschäftsführer der Firma Appia Development. "Vor dem Winter wollten wir
mit dem Umbau fertig sein, und das gelingt uns auch", erzählt er bei einem
Rundgang durch die Halle, in der noch fleißig gewerkelt wird.
Kommentar
zum "Classic Depot": Authentisch
Von Heike Bökenkötter (aus "Main-Spitze" vom
23.09.2020)
Höbig, Wimmer und Schmidt jr., drei Experten
rund um das Thema automobile Leidenschaft. Zusammen stellen sie im F-Bau ein
Projekt auf die Beine, das in vielerlei Hinsicht gut durchdacht wirkt und
Erfolg verspricht. Das Angebot hebt Rüsselsheim hervor und lockt Menschen
an, die hier bislang nicht fanden, was sie brauchen. Das "Classic Depot"
spielt einen der Trümpfe Rüsselsheims aus: seine zentrale Lage und sehr gute
Erreichbarkeit im Rhein-Main-Gebiet. Hinzu kommt, dass die drei ein rundes
Konzept präsentieren. Damit dürften sie nicht nur Kunden zufriedenstellen,
sondern auch die Rüsselsheimer selbst auf ihrer Seite haben. Eine alte
Opel-Halle, über die Jahre immer für Nicht-Opeler verschlossen, wird mit
Sinn für Details und Achtsamkeit aufgewertet. Kein Schnick-Schnack. Keine
künstliche Deko, sondern authentische Elemente sorgen für ein klares Bild.
Es ist wichtig und gut, behutsam und respektvoll mit dieser Bausubstanz
umzugehen, genauso wie mit der Tatsache, dass Rüsselsheim und Opel eng
verbunden sind. Das Projekt wirkt bodenständig und solide. |
Vor allem die
Elektrik musste überholt werden. Vieles andere soll aber bewusst so erhalten
werden, wie es war. "Wir werden manche Bereiche streichen, anderes aber auch im
jetzigen Zustand beibehalten", sagt Wimmer.
Die Halle ist auch
ein Zeugnis der Industriekultur, wie alle Teile des F-Baus ist sie
denkmalgeschützt. Die Opel-Geschichte soll erlebbar sein, etwa über gezielt
ausgewählte Bilder im Großformat, die an einigen Stellen platziert werden
sollen. "Das Besondere an diesen Räumlichkeiten ist, dass man ihnen nicht eine
Geschichte geben muss ‒ die Geschichte ist schon da", sagt Wimmer. "Ansonsten
wollen wir die Halle relativ clean gestalten, sodass die Fläche selbst und die
Autos, die später dort stehen werden, wirken können." Zugelassen sind übrigens
nicht nur Opel, auch andere Fahrzeuge dürfen eingestellt werden. "Eine Mischung
ergibt sich da ganz von selbst."
Größere bauliche
Anpassungen an die heutige Zeit habe Alexander Höbig bereits lange zuvor
vorgenommen, etwa eine gute Isolierung und neue Fenster, berichtet Schmidt jr.
Lange Genehmigungsverfahren gab es für die jetzt laufende Renovierung Wimmer
zufolge nicht, schließlich habe sich an der Nutzung der Halle kaum etwas
geändert, es bleibe einfach bei Autos. Deshalb sei alles recht schnell gegangen.
Besitzer und
deren Leidenschaft stehen im Fokus
Nach wenigen
Monaten Sanierung soll im Oktober alles bereit sein für die Autofans, die nicht
nur einen Stellplatz mieten, sondern auch an den Autos basteln und sich
austauschen können. "Wir verstehen das Angebot nicht als reine Garage, sondern
auch als Ort zum Kontakte knüpfen und einen Platz, wo man seinem Hobby nachgehen
kann", sagt Wimmer. Es gehe nicht um Frequenz und Präsentation nach außen,
sondern um die Besitzer selbst und ihre Leidenschaft, betonen alle drei
Projektbeteiligten und verweisen noch einmal darauf, dass sich damit auch die
Unterschiede zur "Motorworld" erklärten. "Bei uns geht es jetzt los. Wir sorgen
insofern auch dafür, dass Interessierte ein Angebot in Rüsselsheim finden, und
nicht in der Zeit, in der die Motorworld noch nicht offen steht, etwa nach
Frankfurt gehen", sagt Höbig. Die Gelegenheit, ein solches Projekt umzusetzen,
habe sich einfach durch den Auszug Opels und die Coronabedingt insgesamt nicht
allzu große Nachfrage nach Gewerbeflächen ergeben, erzählt Höbig.
Davon, dass das "Classic
Depot" Erfolg haben wird, sind alle drei fest überzeugt. Denn die Halle soll
nicht nur gut aussehen, sondern auch die Bedürfnisse der Mieter erfüllen. Eine
alte Werkbank und eine Hebebühne als Teil der Ausstattung, aber auch etwa
Stromanschlüsse an jedem Platz ‒ "wir sind ja selbst eng mit dem Thema verbunden
und können die Leidenschaft, aber auch die Wünsche von Fahrzeugbesitzern
nachvollziehen", sagt Schmidt jr.
Die Halle aus den zwanziger Jahren soll rund
80 Stellplätze für Fahrzeuge bieten. |
Wer sein Gefährt
hier gut gesichert abstellen will, zahle in diesem Jahr 120 Euro Miete monatlich
zuzüglich Mehrwertsteuer, ab dem nächsten Jahr liege sie bei 140 Euro netto,
erklärt Wimmer. Das Angebot sei mehr als fair, in Frankfurt koste teils ein
normaler Stellplatz schon 200 Euro und mehr, sagen die drei übereinstimmend. Die
Mieter können ihr Auto dann besuchen, pflegen oder auch zu Ausfahrten abholen.
"Verkehr rund um das Depot muss niemand befürchten", sagt Wimmer. Man könne
damit rechnen, dass an einem ganzen Wochenende nicht mehr als zehn Besitzer aus
der Halle ein- und/oder ausfahren würden.
Aber auch die
Öffentlichkeit soll möglichst bald eine Gelegenheit bekommen, die ehemaligen
Opel-Halle zu sehen. Gelegenheit könnte das nächste Oldtimertreffen am F 40
bieten, das im kommenden Jahr wieder aufleben soll.
Rüsselsheim:
Auch Altwerk südlich der Bahn wird Oldtimer-Heimat
Im F-Bau des
Altwerks entsteht in einer historischen Halle derzeit ein "Classic Depot" mit
rund 80 Stellplätzen für Liebhaber-Fahrzeuge. Eine Konkurrenz zur "Motorworld"
soll es aber nicht sein.
Von Heike
Bökenkötter (aus "Main-Spitze" vom 16.09.2020)
"Räume automobiler
Leidenschaft", eine Heimat für Liebhaberfahrzeuge in historischem Ambiente ‒ das
klingt nach der "Motorworld", die im Opel-Altwerk entstehen soll. Tatsächlich
aber ist sie hier nicht gemeint. Denn während seit dem Beschluss des
Bebauungsplans alle Augen auf das Altwerk nördlich der Bahn mit den Bereichen A
bis D und die dort geplante "Motorworld" gerichtet sind, ist im F-Bau südlich
der Gleise ebenfalls ein großes neues Projekt im Gange. Auch dort geht es um die
Platzierung von Oldtimern in historischem Ambiente: Die Firma Appia Development
schafft in einer Halle im F-Bereich ein "Classic Depot" mit Stellplätzen für
Oldtimer und andere Liebhaber-Fahrzeuge, Schrauberplätzen und langfristig auch
Dienstleistern sowie Marktplatzflächen für Händler rund um das Thema Automobil.
Das Projekt ist
bereits weit vorangeschritten und lief unbeobachtet von der Öffentlichkeit ab.
Bereits in wenigen Wochen soll der Umbau abgeschlossen und der Standort geöffnet
sein. Eine Konkurrenz für die "Motorworld" sehen die Betreiber aber nicht ‒
Klientel und Volumen seien sehr unterschiedlich.
Ehemalige
Opel-Halle wird saniert
Marco Wimmer, der
neben einigen "Classic Depot"-Standorten wie Darmstadt auch die Klassikstadt in
Frankfurt mit aufgebaut hat, setzt das Projekt in Rüsselsheim gemeinsam mit
F-Bau-Eigentümer und Oldtimer-Liebhaber Alexander Höbig um, der die Halle
vermietet. Mit dabei sein soll zudem Fritz Schmidt jr., in Rüsselsheim ebenfalls
für seine automobile Leidenschaft bekannt.
Der F-Bau des Altwerks gehört Alexander Höbig und ist bereits umfassend
saniert. Fast unbemerkt hat sich dort jetzt ein neues Projekt entfaltet:
eine Oldtimer-Garage. ©Vollformat |
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