Das Interview
führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 19. Februar 2020)
Was kann es
Schöneres geben, als sich an einem seltenen sportlichen Erfolg gleich auf
zweifache Art erfreuen zu können? Fritz Schmidt jr., seit März 2017 Vorsitzender
und langjähriger Bundesliga-Hockeyspieler des Rüsselsheimer Ruder-Klubs, war am
Sonntag engagierter Unterstützer seines ältesten Bubens Mark, der mit den
A-Knaben des RRK in Wiesbaden als Süddritter die Fahrkarte zur Endrunde der
deutschen Hallenmeisterschaft löste. Ende des Monats auch in Mönchengladbach mit
dabei zu sein, davon wird sich der 55-jährige Sohn des 1972-Olympiasiegers Fritz
Schmidt auch von einer lange aufgeschobenen Bandscheibenoperation nicht abhalten
lassen, die am Dienstag in der Tagesklinik des GPR durchgeführt wurde.
Herr Schmidt,
der männliche RRK-Nachwuchs hat neun Jahre auf den Sprung zur Hallen-Endrunde
warten müssen. Woran lag es, dass diese Durststrecke erst jetzt durch die
A-Knaben beendet werden konnte?
Es hat in dieser
Zeit immer wieder einige gute junge Leute bei uns gegeben, aber in einigen
Jahrgängen war einfach die Breite nicht da. Dass jetzt absehbar ist, dass aus
den A-Knaben in wenigen Jahren fünf, sechs Verstärkungen für die erste
Mannschaft herauskommen, ist vor allem ein Verdienst unseres männlichen
Jugendleiters Dennis Schwarz. Er hat dort in den vergangenen zehn Jahren ganz
viel Engagement reingesteckt, tolle Werbung für Hockey bei uns gemacht und sich
auch über seine drei alle Hockey spielenden Söhne zu einem echten Experten
gemausert.
Wenn Sie Ihren
Filius spielen sehen, wie viel von Ihnen und vom Opa steckt in Mark, der mit
Zweitnamen ja auch noch Fritz heißt?
Das wirkt absolut
identisch, wie er das jetzt schon ziemlich abgeklärt spielt. Da kann man uns
wirklich alle Drei in einen Sack stecken. Mein Vater und ich haben ebenfalls in
der Halle hinten links das Spiel aufgebaut und sind dabei auch immer mal Gefahr
gelaufen, dass die weiten Bälle nach vorne abgefangen werden. Dass er dort
spielt, hat sich ergeben, aber dass er auch die Nummer acht trägt, hat er
bewusst herbeigeführt. Draußen spielt er quasi letzter Mann, aber er drängt
inzwischen schon gerne auch mal nach vorne ins Mittelfeld – so wie wir halt.
Die positive
Stimmung im RRK wurde dadurch getrübt, dass der Vorstand der Rudersparte in
Person von Uli Vorfalt, dessen Stellvertreter Harald Blum sowie drei weiteren
Personen in der Vorwoche zurückgetreten ist. Wie kam es dazu?
Wir hatten nach
einem Mailverkehr zur Ausrichtung der Ruderabteilung zu einer erweiterten
Hauptvorstandssitzung eingeladen, weil in den vergangenen zwei Jahren bei den
Ruderern wenig passiert ist. Allgemeiner Tenor des Gedankenaustauschs war
schließlich, dass es besser ist, jetzt einen Cut zu machen und einen Neustart zu
ermöglichen. Die ursprünglich für Ende März geplante Generalversammlung wird
vorgezogen, wahrscheinlich auf den 9. März. Dort soll aus der Ruder-AG ein
Konzept vorgestellt werden, wie etwa der Übergang vom Leistungs- hin zum
Freizeitrudern erreicht werden kann. Dazu arbeiten wir daran, bis dahin jemanden
zu finden, der die Leitung der Ruderabteilung übernimmt.