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Über Mitglieder des
RRK (2019)
Fritz Schmidt jr. |
Drei Fragen an ...
... Fritz Schmidt (54)
Erster
Vorsitzender des Rüsselsheimer RK, zum Verbleib in der Zweiten
Hallenhockey-Bundesliga.
Das Interview
führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 12. Februar 2019)
Den
erlösenden 6:4-Sieg der Rüsselsheimer Zweitliga-Hockeyspieler hat auch Fritz
Schmidt in Darmstadt live miterlebt. Der Sohn des gleichnamigen früheren
RRK-Olympiasiegers und Spielertrainers ist seit fast zwei Jahren Erster
Vorsitzender des Ruderklubs.
Herr Schmidt,
Spieler und Trainer der ersten Mannschaft haben sich nach eigenen Aussagen vom
0:2-Rückstand im "Abstiegs-Endspiel" beim TEC Darmstadt nicht verrückt machen
lassen. Wie war's bei Ihnen auf der Tribüne?
Natürlich habe ich
anfangs einen schweren Herzkasper bekommen und mir große Sorgen gemacht.
Irgendwann ging es dann ja hin und her, aber selbst als wir ein Tor vorne lagen,
hat mich das nicht wirklich beruhigt. Wenn man selbst aktiv war, weiß man
einfach, wie schnell in der Halle ein Fehlpass zu einem Gegentreffer führt. Aber
die Jungs haben schwer geackert und die Knochen hingehalten, wofür wir uns als
Vorstand hinterher in der Kabine auch bedankt haben. Schön war auch, dass es der
Mannschaft gelungen ist, so viele Leute nach Darmstadt in die Halle zu bringen.
Wie wichtig war
es für den Verein, keinen zweiten Abstieg binnen acht Monaten verkraften zu
müssen, und hilft der Verbleib in der Zweiten Bundesliga, einen neuen
Trikotpartner nach dem Ausstieg der Kreissparkasse zu finden?
Für den Verein war
der positive Ausgang enorm wichtig. Denn durch den Abstieg im Feld, lässt sich
die Halle aktuell deutlich besser vermarkten. Zweite Bundesliga klingt nun mal
ganz anders als Zweite Regionalliga. Grundsätzlich ist es schwierig, überhaupt
mal jemanden an den Tisch zu bekommen, der sich unsere Ideen anhört. Um auch
schon um 15 Uhr einen qualifizierten Trainer anbieten und entlohnen zu können,
brauchen wir einen Partner, der mittelfristig an uns glaubt und entsprechend so
lange unterstützt, bis in drei bis fünf Jahren wieder genug Jugendliche nach
oben kommen. Für 3.000 oder 4.000 Euro macht das aber keinen Sinn. Da ist es
besser, die Brust frei zu lassen.
Trainer Volker
Schädel hat dem Team in der Hallenrunde Entwicklungsschritte bescheinigt, hält
es aber für unabdingbar, dass weniger Abstriche bei der Trainingsbeteiligung
gemacht werden. Wie kann der Vorstand hier unterstützen?
Man muss es ganz
klar sagen – eine Handhabe gibt es nicht. Man kann Studenten oder Auszubildenden
heutzutage nicht vorschreiben, wie oft sie ins Training kommen. Die Prioritäten
haben sich aufgrund der immensen Freizeitmöglichkeiten im Vergleich zu früher
grundlegend verschoben. Bei uns war das fraglos ganz anders. Wir haben nur nach
dem Spielplan gelebt, und wer nicht ins Training gekommen ist, hat nicht
gespielt, auch wenn er vielleicht besser war. Ich hoffe aber, dass die Jungs den
Spirit, den der Sieg am Sonntag spürbar ausgelöst hat, mit in die Feldrunde
nehmen. |