Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2024)                                  

Fritz Schmidt

Fritz Schmidt gehörte zu jenen Leistungsträgern, die ab Ende der 1960er Jahre den Ruf des RRK im deutschen und internationalen Hockeysport begründeten ‒ und tat auch nach seiner aktiven Laufbahn viel für seinen Verein   ©VF

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rüsselsheimer RK trauert um Olympiasieger Fritz Schmidt

Nach Peter Kraus ist mit "Schimmi" der nächste Goldmedaillengewinner von 1972 gestorben. Mit dem RRK feierte Schmidt viele Hockey-Erfolge, als Bäckermeister belieferte er Opel.

Von Martin Krieger und Thomas Schulz (aus "https://www.main-spitze.de" vom 17. August 2024)

Der Beisetzung seines langjährigen Teamkollegen Peter Kraus am 14. August wollte er unbedingt beiwohnen und zu gerne Mitte September auch noch zum Traditionstreffen der Hockey-Olympiasieger von 1972 am Walchsee nahe Kitzbühel kommen. Doch am Vormittag des 12. August hat mit Fritz "Schimmi" Schmidt nun auch der wohl schillerndste Nationalspieler und langjährige Trainer (1966 bis 1985) des Rüsselsheimer RK nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren für immer die Augen geschlossen.

Peter Kraus und Fritz Schmidt 1977

Der dreifache Olympia-Teilnehmer (Mexico City, München, Montreal), 146-fache Nationalspieler und Träger des Silbernen Lorbeerblatts hinterlässt seine Schwester Marlu, seine Kinder Fritz und Claudia mit Lebensgefährten sowie zwei Enkel. Schmidts Ehefrau Ute war 2005 verstorben.

Fritz Schmidt holte drei EM-Titel, zweimal WM-Bronze und olympisches Gold

"Er hat gegen Ende gesagt, dass er ein erfülltes, glückliches Leben hatte und die ganze Welt gesehen hat", berichtet Sohn Fritz, der mit 17 Jahren Anfang 1982 noch gemeinsam mit seinem Vater in der Hallen-Bundesliga antrat. Schon während seiner mit drei EM-Titeln und zwei dritten WM-Plätzen dekorierten internationalen Hockey-Karriere hatte der in Mainz geborene "Schimmi" seine Liebe für den Golfsport entdeckt und diese bis zu einem Handicap im mittleren einstelligen Bereich verfeinert.

Bis zum Frühjahr lochte er eifrig auf diversen Courts ein oder wurde zu besonderen Turnieren eingeladen, an denen andere Olympia-Größen wie etwa Skirennfahrer Franz Klammer teilnahmen. "Und da er wie kein Zweiter mit großer Begeisterung Geschichten und spezielle Anekdoten erzählen konnte, war er gerne gesehen", erzählt der Sohn. Entsprechend viel los sein wird bei der Trauerfeier am kommenden Donnerstag (22./13 Uhr) in der Kapelle des Rüsselsheimer Waldfriedhofs.

RRK-Hockeyspieler Fritz Schmidt lieferte bis zu 10.000 Backwaren ins Opelwerk

Auch wenn Schmidt 1972 ebenfalls eine Goldmedaille erhielt, fühlte er sich nie wirklich als Olympiasieger. Eine schwere Handverletzung im letzten Testspiel vor dem Turnier in München ließen den gesetzten Mittelfeldspieler nur 29 Minuten im letzten Vorrundenmatch gegen Frankreich (4:0) am Ball sein. Aufgrund der beruflichen Beanspruchung – bis 2003 führte Schmidt die Bäckerei seiner Eltern mit bis mit fünf Verkaufsstellen in Rüsselsheim fort und lieferte mit seiner Belegschaft täglich bis zu 10.000 Backwaren ins Opelwerk – sollte danach im Nationalteam eigentlich Schluss sein.

"Aber so aufhören wollte er dann doch nicht", so Schmidt junior. Vier Jahre später führte der Vater die DHB-Auswahl als Kapitän in Montreal auf den erstmals künstlichen Hockey-Rasen und war arg enttäuscht, als es nach Platz vier in Mexiko nur zu Rang fünf reichte. Mit seinem Stammverein blieb Schmidt erfolgshungrig: 1977, 1978 und 1979 feierte das RRK-Team die DM-Titel sechs bis acht.

Dass der oft gebräunte, umtriebige und gut gelaunte Oldtimer-Fan in den letzten Monaten zunehmend weniger selbstbestimmt leben konnte, tat weh. Auch der Abstieg der aktuellen RRK-Mannschaft in die Viertklassigkeit im Juli schmerzte, zumal seine Enkel Mark und Luis dort am Ball sind. "Die beiden, aber auch wir haben noch zusammen mit ihm jede Menge Sport aus Paris geschaut", berichtet Fritz junior, von 2017 bis 2021 RRK-Vorsitzender.

"Was mache ich bloß, wenn Olympia vorbei ist", habe er noch gesagt. Wenige Stunden nach der olympischen Flamme ist auch "Schimmis" Lebenslicht erloschen.


Fritz Schmidt 2008 beim Golfen

 

 

 

 

 

 

 

 

Rüsselsheimer Hockey-Legende: Olympiasieger Fritz Schmidt gestorben

Trauer und Bestürzung im Rüsselsheimer Ruder-Klub: Der nächste Held von München ist nicht mehr am Leben. Olympiasieger Fritz Schmidt ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Von Martin Krieger (aus "FAZ" vom 17.08.2024)

Große Trauer und Bestürzung im Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK), beim Hessischen Hockeyverband und weit darüber hinaus: Elf Tage nach Peter Kraus ist am 12. August mit Fritz "Schimmi" Schmidt der zweite der drei Goldmedaillengewinner des RRK vom Olympia-Turnier 1972 in München nach längerer Krankheit mit 81 Jahren gestorben.

Die Olympia-Siegermannschaft hatte zuvor mit Detlev Kittstein (gestorben 1996) und Wolfgang Baumgart (2011) vom SC 1880 Frankfurt schon zwei der sechs Hessen im Kader verloren. "Er hat gegen Ende gesagt, dass er ein erfülltes, glückliches Leben hatte und die ganze Welt gesehen hat", berichtet Sohn Fritz, der mit 17 Jahren Anfang 1982 noch gemeinsam mit seinem gleichnamigen Vater für den RRK in der Hallen-Bundesliga gespielt hatte.

"Geschichten und Anekdoten erzählen"

Dass bei der Trauerfeier am kommenden Donnerstag in der Kapelle des Rüsselsheimer Waldfriedhofs viel los sein wird, kann als gesichert gelten. Der in Mainz geborene "Schimmi" hatte schon während seiner mit drei EM-Titeln und zwei dritten WM-Plätzen dekorierten internationalen Hockey-Karriere seine Liebe für den Golfsport entdeckt und diese bis zu einem Handicap im mittleren einstelligen Bereich verfeinert.

Noch bis zum Frühjahr lochte Schmidt beständig auf diversen Courts ein oder wurde zu besonderen Turnieren eingeladen, an denen andere Olympia-Größen wie etwa Skirennfahrer Franz Klammer teilnahmen. "Und da er wie kein Zweiter mit großer Begeisterung Geschichten und Anekdoten erzählen konnte, war er gerne gesehen und hatte jede Menge Kontakte", sagt der Sohn. Darüber hinaus führte Schmidt bis 2003 die Bäckerei seiner Eltern mit insgesamt fünf Filialen in Rüsselsheim fort und lieferte mit seinem Team täglich bis zu 10.000 Backwaren ins Opel-Werk.

Auch wenn Schmidt 1972 eine Goldmedaille überreicht wurde, fühlte er sich nie wirklich als Olympiasieger. Eine Handverletzung im letzten Testspiel vor München ließen den Mittelfeldantreiber nur 29 Minuten im letzten Vorrundenmatch gegen Frankreich (4:0) am Ball sein. "Ich konnte danach nicht sagen, dass mit der Hand alles okay ist und habe verzichtet", so Schmidt senior anlässlich seines 75. Geburtstages. Aufgrund der beruflichen Beanspruchung sollte im Nationalteam Schluss sein, "aber so aufhören wollte er dann doch nicht", sagt Schmidt junior.

Vier Jahre später führte der Vater die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) als Kapitän in Montreal auf das erstmals künstliche Hockey-Geläuf und war schwer enttäuscht, als nach Platz vier in Mexiko lediglich Rang fünf zu Buche stand. In Tokio 1964 hatte Schmidt als einer von 22 Sportlern der Bundesrepublik nur auf der Tribüne Platz nehmen können, nachdem die innerdeutsche Ausscheidung gegen die DDR verloren ging.

"Was mache ich bloß, wenn Olympia vorbei ist"

Mit einem Hallen-Abschiedsspiel im Februar 1977 würdigte der Deutsche Hockey-Bund (DHB) die Verdienste Schmidts, der aber mit seinem Stammverein erfolgshungrig blieb: 1977, 1978 und 1979 feierte der RRK den Gewinn der deutschen Meisterschaften sechs bis acht. Bis 1985 blieb Schmidt Coach des RRK, nachdem er dort 1966 mit 23 Jahren Spielertrainer geworden war.

Dass der gut gelaunte Oldtimer-Fan in den letzten Monaten zunehmend weniger selbst bestimmt leben konnte, tat weh. "Was mache ich bloß, wenn Olympia vorbei ist", habe er noch gefragt. Wenige Stunden nach der olympischen Flamme ist auch "Schimmis" Lebenslicht erloschen.


Der RRK trauert um Fritz Schmidt

Am 12.08.2024 ist Fritz Schmidt, der schon zu Lebzeiten eine RRK-Legende war, im Alter von 81 Jahren verstorben.

Von Jürgen Kaul (aus "https://www.rrk-online.de/" vom 22.08.2024)

Fritz Schmidt wurde am 19.03.1943 in Mainz als Sohn des Rüsselsheimer Bäckermeisters gleichen Namens geboren, von dem er später die Profession des Bäcker- und Konditormeisters sowie auch die Bäckerei selbst übernahm. Weil das in Rüsselsheim wohl selbstverständlich war, erbte er auch den Rufnamen des Vaters und war damit auch im RRK, dem er 1955 beitrat, für seine Klubkameraden der "Schimmi".

Schon mit sehr jungen Jahren zeigten sich sein großes Hockeytalent, Dieses, gepaart mit, Spielverständnis, Trainingsfleiß, Ehrgeiz, Disziplin und körperlicher Präsenz führten ihn im Jahr 1961 in die Juniorennationalmannschaft, und ab 1963 in den deutschen A-Kader.

Diesem gehörte er bis 1976 an und absolvierte dabei 146 Länderspiele, nach München 1972 als Kapitän. Den größten Erfolg mit der Nationalmannschaft errang er 1972 mit dem Gewinn der olympischen Goldmedaille, wenn er auch auf Grund einer Verletzung, im Verlauf des Turniers nur einmal zum Einsatz kommen konnte.

Große Erfolge erlebte er auch mit der Mannschaft des RRK, der er als Spielertrainer und Kapitän bis im Jahr 1981 seinen Stempel aufdrückte. 8 deutsche Meisterschaften und viele weitere Erfolge konnten in dieser Zeit gefeiert werden, so dass der Hockeysport im RRK und in der ganzen Region, auf ein weit höheres Niveau gehoben wurde. Rüsselsheim wurde, nicht zuletzt durch seinen Einsatz, eine der ersten Adressen in Hockeydeutschland.

Nach seiner aktiven Laufbahn war er weiterhin als Trainer, sportlicher Leiter und Pressebeauftragter tätig, wobei der RRK, wie schon in Schimmis aktiver Zeit, enorm von seinen hervorragenden Kontakten in die Welt des Sports und der Medien profitierte.

Er kannte so manchen prominenten Sportler und Pressevertreter persönlich, was er nicht selten auch zum Wohle und Vorteil des RRK nutzen konnte, was ihm aber auch unseren Respekt und große Bewunderung eintrugen.

Aber auch neben und nach der Hockeykarriere hat Fritz Schmidt ein erfülltes und aktives Leben geführt. Neben dem erfolgreichen Bäckereiunternehmen gehörten seine Leidenschaft dem Golfsport, in dem er ein beachtliches Niveau erreichte, dem Sammeln und Restaurieren von Oldtimern, von denen er eine ganze Reihe an "Schätzchen" besaß, und vor allen Dingen der Familie. Nicht von ungefähr hat sich das Talent und die Liebe zum Hockeysport auf seinen Sohn Fritz jr. und seine beiden talentierten Enkelsöhne Mark und Luis vererbt, von denen Letztere heute im Team der RRK-Herren zum Schläger greifen.

Das herausragende Leben und Wirken von Fritz Schmidt hat ihm zahlreiche Ehrungen eingetragen, von denen hier einige genannt werden sollen:

Die Leistungsnadel des RRK in Silber

Die Leistungsnadel des RRK in Gold

Die Ehrennadel des RRK in Silber

Die Ehrennadel des RRK in Gold

Ehrenmitgliedschaft des RRK

Sportler des Jahres der Stadt Rüsselsheim

Mitglied der Mannschaft des Jahres der Stadt Rüsselsheim

Mitglied der Mannschaft des Jahres Deutschlands

Silbernes Lorbeerblatt des Bundespräsidenten

Paul Reinberg Plakette

Fritz Schmidt hat uns nun verlassen. Wir werden ihn vermissen, seinen Einsatz für den Klub, sein Engagement, seine Liebe zum Hockeysport und zum RRK. Keiner von uns wird ihn je vergessen, aber jedem von uns wird vielleicht etwas anderes spontan in den Sinn kommen, wenn die Erinnerung an Fritz Schmidt unser RRK-Herz berührt. Für viele ist es sein herzliches, offenes Lachen, und die Begeisterung in seiner Stimme und seinen Augen, wenn er seine Geschichten aus der Hockeywelt erzählte, die wir alle so gerne, gebannt und gespannt, verfolgt haben.

Lieber Fritz. Du wirst uns fehlen, aber Deine Geschichten und die Erinnerung an einen großen Sportler, Vereinskameraden, Menschen und Freund werden Deinen Platz in unserer Mitte niemals leer sein lassen.