Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Fritz Schmidt

Hot-Jazz und Golf sind heute Fritz Schmidts große Leidenschaften. Sein Wunsch – einmal nach New Orleans fahren

 

 

 

Serie: Erfolgreiche hessische Sportlerinnen und Sportler früherer Tage im Portrait – Fritz Schmidt

Der Zusammenhalt bei Olympia hat Jahrzehnte überdauert

Von Michael Burau (aus "Sport in Hessen" vom 13.12.2008)
 

In jungen Jahren zählten sie zu den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern Hessens. Sie waren bekannt und in aller Munde. Nach der sportlichen Karriere jedoch ist es meist ruhig um sie geworden. Wir wollen die Stars von gestern in Sport in Hessen vorstellen. Autor der Serie ist der Journalist Michael Burau. Heute: Der Hockeyspieler und dreimalige Olympiateilnehmer Fritz Schmidt.

Er hat schon wieder Golf gespielt, kurz nach der Reha von der zweiten Hüftoperation. Fitness ist stets ein Markenzeichen des Rüsselsheimers Fritz Schmidt gewesen, einstige feste Größe des deutschen Hockeys. Er brachte es von 1963 bis 1977 auf stolze 146 Länderspiele, nahm an drei Olympischen Spielen teil: 1968 Vierter, 1972 Olympiasieger, 1976 Fünfter.

Fünf deutsche Meistertitel gewann Fritz Schmidt, hier in einem Europacupspiel gegen Amsterdam, mit seinem Rüsselsheimer RK auf dem Feld. Drei weitere Titel gelangen in der Halle.

Zum Gold in München konnte Schmidt wegen gebrochener Hand nur in einem Spiel der Vorrunde beitragen. "Der Zusammenhalt bei Olympia" führte zu dem besonderen Erfolgserlebnis – er hat Jahrzehnte überdauert; das Team 1972 trifft sich jährlich zu Herbstbeginn mit Ehepartnern, einst in Garmisch, jetzt am Walchsee: an die 30 Junggebliebene. Da blüht der Flachs, wird gewandert, Golf gespielt, gut gegessen, Wein getrunken. Der größte sportliche Erfolg war für Fritz Schmidt dennoch der erste Gewinn der deutschen Meisterschaft mit dem Rüsselsheimer RK 1968 – er riss als Spielertrainer mit 24 einige jenseits der 30 mit. "Damals setzten wir Maßstäbe für das deutsche Hockey", sagt Schmidt (65) in seiner neuen Wohnung in Rüsselsheim-Bauschheim. Viermal statt zweimal Training pro Woche führten zu vier weiteren DM-Titeln, plus drei in der Halle.

1984 spielte der Olympionike noch in der Bundesliga mit seinem talentierten Sohn, wirkte bis 1988 als Trainer. "Ich war im Hockey ein Paul Breitner, mein Freund Rainer Seifert eher ein Künstler."

"Der Sport hat mir immer viel gegeben", sagt Fritz Schmidt. Er lernte, Niederlagen gut wegzustecken, schaute stets nach vorn. Angesagt war jedenfalls viel Disziplin, als arrivierter Hockeyspieler wie im Beruf des Bäcker- und Konditormeisters; da hieß es im elterlichen Betrieb ganz früh aufstehen.

Bis vor fünf Jahren war Schmidt in seiner Bäckerei tätig. Seine Frau, die er mit 19 Jahren heiratete, war dort besonders engagiert. Sie starb vor drei Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Durch seinen Sohn Fritz (44), gelernter Maschinenbauer, hat er zwei Enkelkinder, Tochter Claudia (45) ist in Hamburg als Lehrerin tätig.

Fritz Schmidt ist immer sportlich vielseitig gewesen. Er spielte lange auch Fußball, in Prominentenmannschaften für gute Zwecke. Ebenso im Golf (fünf als Handicap!). "Golf ist sinnvolles Spazierengehen", sagt der Jungsenior "verschmidtst". Da führt er auch junge Talente an den Leistungssport heran.

Die "graue Eminenz" beim RRK pflegt einen immens großen Kreis an Sportfreunden aus seiner aktiven Zeit – aus etlichen Sportarten, insbesondere Leichtathletik. "Ich bewundere die Langläufer", sagt der Hobbyläufer (3.000 m in 9:25 min). Während des Gesprächs riefen zwei ehemalige Olympiaasse bei ihm an (Klühspiess, Seifert). Fritz Schmidt ist Hot-Jazz-Fan ("müsste mal nach New Orleans reisen!"), einst Oldmobile-Sammler (jetzt sein Sohn), bekennender (Land)Bayern-Freund.

Der "Fisch" – markant für Hingabe und Idealismus – versucht, "realistisch zu sein". Und "relaxed", wie der "Baker Man" der Gruppe "Laid back". So gerne hätte Fritz Schmidt sein "schönes Leben" ganz lange mit seiner lieben Frau geteilt: "Wir haben noch so viel vorgehabt."