Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Fritz Schmidt

Fritz Schmidt mit Hockey- und Golfschläger auf dem Journal "FORE"

 

 

 

Wenn man über den Golfplatz
zum Hockeytraining geht ...

Vorstellung: Fritz Schmidt

Aus Golf-Clubjournal "FORE" Nr. 15/2-2007
 

Mit Leidenschaft spielte der kleine Fritz mit seinem Fußball durch ganz Rüsselsheim. Dies machte seinen Onkel, der damals beim DFB tätig war, mächtig stolz. Doch war Fritz auf Dauer das Spiel nur mit dem Ball zu langweilig und so griff er ebenso zu einem Schläger. Somit war seine Liebe zum Hockeysport geboren. Ist ja auch vergleichbar mit Fußball. Elf Spieler haben das Ziel die gegnerische Mannschaft zu besiegen. Zwar nicht so populär, um viel Geld zu verdienen, aber olympisch, rasant und ausreichend, um aus dem Spieler Fritz Schmidt eine lebende Legende zu machen.

Der 1943 in Mainz geborene Fritz Schmidt sollte mit seinem Schläger und Ball viele Ziele erreichen.

146 Länderspiele, acht mal deutscher Meister, vier mal Europameister, drei Olympiateilnahmen, ein Olympiasieg. Die Liste seiner Erfolge und Teilnahme an hochkarätigen Veranstaltungen bringt jeden Sportinteressierten ins Schwärmen. Auch ruhte er sich nicht auf den Lorbeeren des aktiven Spielers aus, er motivierte mit seiner Art auch als Spielertrainer. Da Hockey keine Sportart ist von der man leben kann, stand für Fritz früh fest in die Fußstapfen seines Vater, der ihm den Sport überhaupt erst ermöglichte, zu treten. Nach der Bäckerlehre machte er seinen Konditormeister. Da hieß es, nachts um halb drei in der Backstube stehen und ab mittags Lauftraining im Wald um fit zu sein.

Auch als er ein Stellenangebot als Vertreter von Adidas bekam, lehnte Fritz Schmidt ab, da er wusste wie viel seinem Vater das Familienunternehmen bedeutete. Und der Herr Papa ermöglichte es dem Hockey spielenden Sohn, für seinen Sport um die Welt zu reisen.

Diszipliniert, vorrausschauend und mit viel Spaß an der Sache lebt Fritz Schmidt den Sport. Bevor es 1968 nach Mexiko geht, wurde in Südafrika zum Beispiel ein Höhentraining absolviert, um nicht an der dünnen Luft auf der anderen Seite des Erdballs zu scheitern. Das Wort "scheitern" kam erst später in seinen sportlichen Sprachschatz vor – Sie als Golfer können sich denken wo ...

Die Hockeyweltmeisterschaft in Madrid/Spanien fand im ehemaligen Schlosspark statt. Diesen hatte Franco seinerzeit in sportliche Flächen aufgeteilt. Real Campo Tennis und Real Campo Golf. Und über diesen Golfplatz mussten die Hockeyjungs jeden Tag fahren, um zum Training zu gelangen. Man entschied sich kurzerhand für eine Partie Golf. Im Clubhaus angekommen sprach sich schnell herum, dass die Hockeyspieler ihr Glück versuchen wollten. Die Caddies rissen sich um die Neuankömmlinge. Fritz Schmidt, Werner Kaesmann und Heinz Liesen liehen sich ein Golfschlägerset aus und kauften sich sechs Bälle. "Wir haben uns blamiert. Der Kaesmann hat ständig sein Tee zu tief in den Boden gerammt und sich keineswegs vom Caddy eines Besseren belehren lassen. Und der Liesen durfte gar nicht mehr mit auf die Runde, da er nicht traf", so Fritz Schmidt, der im Gegensatz zu seinen Spielpartnern Blut an diesem Sport geleckt hatte. Kein Wunder, wenn man bei einem der ersten Schläge schon auf dem Fairway liegt.

Fritz Schmidt (links) gewinnt mit "seinen" Herren des Rüsselsheimer RK 08 1973 die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey (Fritz Schmidt, Dr. Randolf Renker, Mike Martin, Wolfgang Beck, Manfred Liebig, Martin Müller, Klaus Held, Roland Segner, Rainer Seifert, Frieder Fleck, Wolfgang Molitor)

1972 war Fritz Mannschaftskapitän der deutschen Hockey-Herren. In Schottland kam es, dass er mit Andree Bolhuis, damals Holländischer Kapitän, golfte. Schottland war sehr günstig. Da kaufte Fritz sich auch gleich für 400 DM Golfschläger. Benötigt hat er allerdings nur das 7er und 8er Eisen, da die Länge wie die eines Hockeyschlägers ist. Sein Golfspiel stieß auf Interesse. In Wiesbaden spielte er mit Bernd Kortüm, auch ein ehemaliger Hockeyspieler, der dem Autodidakt Schmidt riet, einen Golflehrer aufzusuchen, da Hockeyspieler dazu neigen, keinen großen Schwung zu machen. Weitere "Lehrer" waren Dunlopsportchef Walter Baur auf dem Hanauer Platz und auch Eishockeyspieler Tetten. Doch die entscheidenden Worte gab ihm ein Pro in Val do Lobo: "Warum kommst Du zu mir? Wenn Du den Aufschwung nicht beendest, dann triffst du die Kugel nicht richtig." Diesen Satz hat sich Fritz zu Herzen genommen. Und seitdem läuft es. Sicherlich hat er es auch seiner Hockeytrainerzeit zu verdanken, dass er sich nicht nur oberflächlich mit seinem Sport beschäftigt: "Ich schaue viel Golf im TV und lese sehr viel über Golf. Die Regeln und Etikette sind mir sehr wichtig." In den Jahren hatte sich Fritz ein Ferienhaus in Stromberg gebaut. Angenehme Ortswahl, denn ein paar Jahre später wurde dort ein Golfplatz errichtet, der allerdings noch kein Club war. Und wie war das eigentlich mit seiner Platzreife? Ute Dettmeier, sie führte die Jungseniorenliga in Hessen ein, freute sich, als sie Fritz auf dem Platz sah. Ihr Mann hatte 1968 gegen ihn Hockey gespielt und nun sah sie, dass Fritz nicht nur auf dem Hockeyfeld glänzte, sondern auch auf dem Golfplatz. So gab sie ihm Handicap 36 mit Öhrchen. Fritz spielte mal HCP 22, dann 19, dann wieder 21. "Das Handicap ist mir nicht so wichtig beim Golf. Ich habe den sportlichen Leistungsdruck hinter mir, da brauche ich das jetzt nicht noch auf dem Golfplatz. Ich übe auch nicht viel. Ich spiele einfach." Mit seinem Spiel und nicht mehr als 15 Golfturnieren im Jahr ist er  jetzt mit seinem Handicap von 4,6 glücklich.

Als der Club in Stromberg gegründet wurde, war Fritz dort aktiv. Eines Tages kam jedoch der Rüsselsheimer Autohändler Ferdinand Schneider auf Fritz zu und erzählte von seinem Golfplatzbau im Bachgrund. Schnell überzeugte er und so wurde Fritz Schmidt eines von sieben Gründungsmitgliedern des Bachgrund e.V. Seitdem ist er Spielführer im Bachgrund und rundum zufrieden mit der Entwicklung. Besonders, dass nun der Bachgrund auch dem Rotationsgolf von Dr. Hermann Weiland angehört: "Mit Sicherheit wäre der Platz nicht so schnell realisiert worden und es macht Spaß, die anderen Plätze zu spielen." Fritz Schmidt ist bei den Jungsenioren und Senioren aktiv. Die 1. Mannschaft begleitet er und ihm ist es sehr wichtig, dass besonders der Nachwuchs Spaß am ausgewählten Sport findet.