Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Friederike Sievers-Barth

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Familie Hockey

Endrunde: Deutsche Hallenmeisterschaften in Hamburg

Von Björn Jensen (aus "Hamburger Abendblatt" vom 09.02.2008)

Ihre wahre Leidenschaft kann Hanna Sievers nicht verbergen. Zwar lebt die Zweijährige ihren Bewegungsdrang derzeit noch beim Kinderturnen aus, doch wenn sie Zeit zum Spielen hat, schnappt sie sich ein Kuscheltier, setzt sich auf einen Stuhl und spielt "Hockey gucken". Dabei wird vor allem Lieblingsspieler Benjamin Laatzen lautstark gefeiert. Keine Frage: Der Weg an den Krummstock scheint vorgezeichnet.

Allerdings ist dies bei der familiären Prägung der Kleinen auch kein Wunder. Hanna ist die Tochter von Friederike und Hendrik Sievers. Beide stehen an diesem Wochenende mit den Teams des Clubs an der Alster in der Endrunde um die deutsche Hallenmeisterschaft in der Sporthalle Hamburg. Die 32-Jährige ist als Stütze der Defensive fest eingeplant, der 29-Jährige hält sich als Ersatztorhüter bereit. Hockey ist bei den Sieversens eine echte Familienangelegenheit.

Um den Anforderungen des Leistungssports ‒ mindestens zweimal pro Woche Training, dazu ein bis zwei Spiele am Wochenende ‒ gerecht zu werden, hat das Paar die Betreuung der Tochter minutiös organisiert. "Ohne die Hilfe unserer Eltern ginge gar nichts", sagt die ausgebildete Krankengymnastin Friederike, die derzeit ihr Examen macht, um Lehrerin für Deutsch und Sport zu werden. Weil Hendrik vor Kurzem einen Posten als Rechtsanwalt in einer großen Hamburger Kanzlei antrat und deshalb lange arbeitet, verbringt Hanna oft ganze Tage mit Oma und Opa und wird an den Trainingsabenden sogar von den Großeltern zu Bett gebracht.

Während der Spiele passt meist der spielfreie Partner auf. Auf diese Art haben beide tatsächlich keine Partie verpasst. Natürlich hofft Friederike, die in Hockeykreisen nur "Pindi" genannt wird, dass sich der schwerfallende Verzicht auf familiäre Dreisamkeit auszahlen wird. Weil Hanna 2006 bei Alsters letztem Meisterschaftsgewinn in der Halle gerade sechs Wochen alt war, wäre ein Triumph am Sonntag der erste nationale Titel für die Mutter ‒ und gleichzeitig ein wunderbarer Abschied. Denn nachdem sie ihre internationale Karriere Ende Januar mit dem Gewinn der Hallen-EM beendete, will "Pindi" spätestens nach dem Ende der Feldsaison im Sommer den Krummstock endgültig in die Ecke stellen. "Ich will dann mehr für Hanna da sein", sagt sie, "und endlich nicht mehr nur ein paar Stunden an wenigen freien Abenden für Hendrik Zeit haben."

Dass mit Hanna eine Nachfolgerin schon bereitsteht, ist für die Eltern längst nicht beschlossen. "Wir wollen sie nicht dazu zwingen, Hockey zu spielen", sagt Friederike. Ob die Tochter am Wochenende ihren Eltern zuschauen wird, ist auch noch nicht klar. Beim Viertelfinale am vergangenen Wochenende war es ihr in der Halle zu laut. Aber davon lässt sich eine Leidenschaft auf Dauer nicht aufhalten.


Duell voller Emotionen: Alster gegen Rüsselsheim

Aus "https://www.welt.de/" vom 07.02.2008

cp - Das Damen-Halbfinale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft zwischen dem Club an der Alster und dem Rüsselsheimer RK am Sonnabend um 14.30 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle ist ein ewiges Duell. Oft in den vergangenen Jahren trafen die beiden Teams in Play-off-Partien aufeinander. Und immer war es für Alster-Trainer Jens George etwas Besonderes, gegen seinen Heimatklub anzutreten.

Doch diesmal wird es auch für ihn ein Novum sein, denn auf der anderen Seite sitzt nicht sein Lehrmeister Berti Rauth auf der Bank, sondern mit Benedikt Schmidt-Busse ein neues Gesicht. Rauth trifft George in letzter Zeit täglich, schließlich wechselte der Rekord-Trainer nach der Feld-Endrunde 2007 als Jugendkoordinator vom RRK zum Club an der Alster. Einige Geheimtipps wird der Ex-Bundestrainer, der 33 Meistertitel mit Rüsselsheimer Teams holte, seinem Kollegen also geben können.

Allerdings verfügt auch der Gegner über gute Insider-Informationen, wie die frisch gekürte Hallen-Europameisterin Friederike Sievers weiß: "Bene Schmidt-Busse war vor 14 Tagen als Co-Trainer mit uns bei der EM und hat unser System studieren können." Tatsächlich hatte Bundestrainer Marc Herbert die Nationalmannschaft im Alster-System spielen lassen. "Weil es zurzeit das Erfolgreichste ist, mit sehr viel Druck nach vorn und wenig Freiräumen für den gegnerischen Aufbau." Die mögliche Schwachstelle ist, dass Alster hinten anfällig für Konter ist, wenn das Team nicht optimal steht. In Spanien gewannen die vier Alsteranerinnen, Anneke Böhmert, Meike Achtmann, Friederike Sievers und Rebecca Landshut gemeinsam mit der Rüsselsheimerin Lena Jacobi die Goldmedaille bei der Europameisterschaft.

Sievers, die selbst zwei Jahre in Rüsselsheim aktiv war, und Jacobi hatten dabei mehrere Gemeinsamkeiten zu entdecken. Zum einen waren die beiden Defensivspezialistinnen die einzigen deutschen Feldspielerinnen ohne Torerfolg, zum anderen waren sie die einzigen mit Flugangst und machten sich im Flieger gegenseitig Mut. "Das war aber nicht sehr erfolgreich", sagt die 33 Jahre alte Hamburgerin.

Eigentlich passt das straffe Hockeyprogramm derzeit so gar nicht bei der jungen Mutter, denn sie ist mitten in den Examensprüfungen ihres Lehramtsstudiums. Doch sie hat eine gute Einstellung gefunden, alle Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen: "Ich nehme die Spiele einfach als Ausgleich, um den Kopf frei zu bekommen."