mit
Steuermann und ein Vierer ohne Steuermann, folgten ihm.
Knapp vier Jahre waren es her, daß
der in Raunheim wohnende Erfolgstrainer an gleicher Stelle die beiden Vierer der
Höchster Nassovia für die deutschen Meisterschaften in Mainz vorbereitete. Das
war 1962, und es war das Jahr seines größten Erfolges. Wolfgang Neuß und Klaus
Günter Jordan, die Nummern drei und vier, des Vierer-mit, führte er zur
Weltmeisterschaft. Das war Glanz- und Höhepunkt einer Karriere, an deren Anfang
der in den ersten Nachkriegsjahren so erfolgreiche Opel-Achter stand.
• Im Frühjahr des Jahres der
Olympiade schlug es bei Fritz Brumme hart zu. Ein Herzinfarkt warf ihn nieder
und dann zerbrach die Mannschaft im Höchster Boot. Fritz Brumme selbst setzte
danach den Schlußpunkt unter seine Karriere. "Aus gesundheitlichen Gründen",
diese abgeschliffene Formulierung traf bei ihm wirklich zu, begab er sich als
Rudertrainer zur Ruhe ...
Bis dann Manfred Pauli, der in jenem
62er Jahr in einem der beiden Nassovia-Vierer gesessen hatte, in Raunheim
anklopfte. Pauli hatte in der Zwischenzeit zwei Jahre die Mannschaften von
Neptun Darmstadt mit gutem Erfolg betreut und nun einen starken Vierer auf die
Beine gestellt, in dem er selbst auf dem Schlag saß ... Er wußte, daß es eines
Meisters bedürfe, um sein Boot zur Entfaltung seiner maximalen Leistung zu
bringen, und da ging er eben zu Brumme. Seine Bitte zielte auf einen
Winterübungsplan, den hatte er bald und dazu auch einen jener von Brumme selbst
konstruierten und gebauten "Ruderböcke", die mit einem raffiniert ausgeklügelten
Kontrollmechanismus ausgerüstet sind ...
• Noch waren die Ruderer aus
Darmstadt auf dem Trockenen, da waren sie theoretisch doch schon zu Wasser. Denn
als sie an Ostern das Training auf dem Wasser begannen, da konnte Fritz Brumme
nicht nein sagen, als sie ihn baten, weiter zu helfen. Zwar traf er kein festes
Arrangement, fungiert mehr als Berater und Freund denn als überall anwesender,
sich voll einsetzender Trainer, aber man merkte schon bald seine führende Hand.
Der Neptun-Vierer mit Gerd Georgi,
Gerhard Schaffner, Joachim Winstroer und Manfred Pauli verbesserte sich in
steilem Anstieg in Stil und Schnelligkeit, und wenn er heute im 40er Schlag die
500-Meter-Teststrecke hinunterjagt, dann messen die Stoppuhren nicht nur eine
ausgezeichnete Zeit, dann zeigt sich auch jenes untrügliche Phänomen für ein
Klasseboot: dann schwingt es im Ruderrhythmus so harmonisch, daß die Fachleute
sagen "Das Boot lebt ..."
Freilich, 500 Meter sind noch kein
Prüfstein für die Nerven- und Kräfteschlacht einer 2000-Meter-Regattabahn, aber
sie vermögen anzuzeigen, ob eine Mannschaft zur Spitze vorstoßen kann. Als Fritz
Brumme sich der Darmstädter annahm, konnte er auch den Rüsselsheimern, seinem
Stammverein, keine Absage geben, zumal er mit Werner Alt und Dieter Lang zwei
junge Talente unter seine Fittiche nehmen konnte, die einiges versprachen. Für
sie allerdings glaubt Brumme eine längere Anlaufzeit zu benötigen. Nächstes Jahr
meint er, könnten sie - Beständigkeit vorausgesetzt - ganz vorne ein Wörtchen
mitreden. chh.