Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Frank Trautmann

 

 

 

 

 

 

Torschütze im Europacupfinale wie in Trance

Obwohl der einzige Offenbacher Hockeyverein, der ORV, nur in der Oberliga spielt, darf sich der Offenbacher Hockeyspieler Frank Trautmann (26) Europapokalsieger nennen.

Von Verena Bongartz (aus "https://www.op-online.de" vom 11.03.09)

Durch seine Familie kam Trautmann früh zum Hockey, wurde von seinem Vater bereits als Sechsjähriger beim HC Fechenheim trainiert, 1999 wechselte er zum Rüsselsheimer RK. Vor kurzem richtete der RRK den Europacup in der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle aus. Und die Gastgeber erkämpften sich im Finale vor 1.500 Zuschauern mit einem Tor des Offenbachers Trautmann durch ein 3:2 in der Verlängerung gegen Club de Campo aus Madrid den Europapokalsieg.

Herr Trautmann, die Turnierbilanz auf dem Weg ins Europapokal-Finale war beeindruckend: 12:1, 6:0, 7:4 und 7:2. War es zu erwarten, dass es so leicht wird?

Dass es so gut läuft, haben wir nicht erwartet. Besonders nicht das 12:1 gegen die Russen von Dynamo Jekaterinenburg, die wir als stärksten Gegner eingeschätzt hatten.

Wie kommt es beim Finalturnier zu so hohen Ergebnissen?

Hallenhockey wird nicht in vielen Nationen so intensiv gespielt wie bei uns. Teilweise wird mehr Wert auf die Feldsaison gelegt. Deutschland ist das Mutterland des Hallenhockeys. Wir sind die beste Nation und immer Top-Favorit.

Im Finale gegen das Team aus Madrid lag Rüsselsheim zur Halbzeit 0:2 zurück. Was hat Trainer Kai Stieglitz in der Kabine gesagt?

Es wurde ein bisschen lauter, aber es waren nur zwei Tore Vorsprung, das konnte man alles wieder umbiegen.

Nach dem 1:2 haben Sie kurz vor Schluss durch eine Ecke den Ausgleich erzielt ...

Der RRK mit Trainer Kai Stieglitz gewinnt 2009 durch ein "Golden Goal" (3:2, 2:2, 0:2) in der Verlängerung den Europapokal der Landesmeister gegen den spanischen Meister Club de Campo de Madrid !!! (hinten: Masseur Adolf Katzenmeier, Masseur Lajos Fesus, "Physio" Diana Czerwonka, Teamarzt Dr. Dag Steeger von Keitz, Jan Petersen, Frank Trautmann, Thomas Jost, Trainer Kai Stieglitz, Christian Minar, Sven Wohlfahrt, Oliver Domke; vorn: Christian Domke, Tobias Wuttke, Andreas Späck, Mirco Fuchs, Lorenz Klee, Falk May, Physio Hanne Zöller)

Es war schon eine wichtige Aktion. Ich war ein bisschen nervös. Aber man schießt halt mal, und dann war er auch noch drin. Ich war wie in Trance das ganze Spiel. Da weiß man gar nicht, was rechts und links passiert, sondern man spielt einfach.

Rüsselsheim hat letztes Jahr die deutsche Meisterschaft in der Halle gewonnen, dieses Jahr den Europapokal, was kommt nächstes Jahr?

Hoffentlich der Aufstieg in die Bundesliga auf dem Feld. Da spielen wir nur zweite Liga. Wir sind abgestiegen, weil so viele Spieler von uns im Ausland waren. Jetzt wollen wir wieder aufsteigen. Und dann auch wieder den deutschen Meisterschaftstitel in der Halle holen.

Was sind Ihre persönlichen sportlichen Ziele?

Natürlich der Aufstieg. Das Ziel Nationalmannschaft ist vorbei, weil ich zu alt bin. Als Student hat man Zeit, aber wenn man dann arbeitet, kann man nicht noch zwölfmal die Woche trainieren. Außerdem ist es ziemlich schwer, in einen A-Kader zu kommen. Den Sprung habe ich damals nicht geschafft, also denke ich, jetzt werde ich da auch nicht mehr reinkommen. Deshalb ist mein Ziel, mit dem Verein erfolgreich zu sein. Aber im Vordergrund steht das Berufliche. Wir verdienen kein Geld, deshalb muss man beruflich Gas geben.

Zur Zeit studieren Sie Betriebswirtschaft in Frankfurt, stehen kurz vor dem Abschluss. Wie geht es danach mit dem Hockey weiter?

Dann muss man sehen, wie es zeitlich geht. Wenn man Glück hat, kann man in das Training gehen. Und sonst muss man abwarten, ob man dann noch besser ist als die Jungen.

Wie regeln Sie die Doppelbelastung Studium und Leistungssport?

Ich habe mein Studium ein bisschen verlängert. Früher habe ich noch U21-Nationalmannschaft gespielt, da schafft man das Pensum nicht. Prinzipiell geht Studium vor. In der Klausurvorbereitung bin ich ein bisschen weniger im Training, aber wenn nun ein Großereignis ist, bin ich auch weniger in der Uni. Es kommt immer drauf an, was gerade anliegt.

Gibt es auch Tage, an denen Sie keine Lust auf das Training haben?

Sicher gibt es Momente, in denen man sich nur gemütlich auf die Couch legen und etwas entspannen will. Von Offenbach bis zum Training in Rüsselsheim und zurück fahre ich anderthalb Stunden, dazu hat man nicht immer Lust. Meistens fahre ich aber doch los, da muss man sich überwinden. Aber wenn zum Beispiel gleichzeitig zum Training ein Fußball-Länderspiel übertragen wird, ist es schon interessant, was für unterschiedliche Ausreden kommen, wenn alle plötzlich zu Hause bleiben.

Jetzt ist die Saison vorbei, das Europapokalfinale ist gespielt, Ihre Klausuren sind auch rum ‒ haben Sie keine Langeweile?

Nein, es geht ja jetzt wieder los mit der Feldvorbereitung. Außerdem muss ich auch meine Diplomarbeit vorbereiten. Ich habe in beiden Bereichen gut was zu tun. Ich habe mir jetzt mal eine Woche Urlaub gegönnt, aber danach geht es weiter.