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Über Mitglieder des
RRK (2009)
Eva
Hansen-Hagenbäumer |
Eva Hansen-Hagenbäumer |
Ein 42-jähriges Abwehr-Ass
Hockey-Routinier Eva Hansen zählt in der Halle noch zum Bundesliga-Kader des ETUF
Von Dieter Meier
(aus "Der Westen" vom 19.11.2009)
Als "Fels in der Abwehrbrandung" war
Eva Hagenbäumer für Hockey-Bundestrainer Rüdiger Hänel über viele Jahre
Vertrauensperson und sein verlängerter Arm auf dem Feld. Als Eva Hansen (2003
heiratete sie ihren Ehemann Malte) ist die 42-Jährige noch immer eine feste
Größe – diesmal aber für Etuf-Coach Arndt Herzbruch. Der setzt nach wie vor auf
die Defensivspielerin. So auch zum Saisonauftakt der Hallen-Bundesliga am
Samstag in Neuss und tags darauf bei der Heimpremiere gegen den RTHC Leverkusen.
"Eva ist mit ihren 140 Länderspielen
eine absolute Führungs-Persönlichkeit", sagt Herzbruch. Da sie weiterhin am
Bundesligatraining teilnehme, habe sie auch keine Probleme, um mit den teilweise
sogar 20 Jahre jüngeren Teamkolleginnen mitzuhalten. Das bringe ihr eine
uneingeschränkte Akzeptanz, stellt der Trainer fest.
"Als Damenwartin übernimmt sie auch
jenseits des Feldes zusätzliche Verantwortung", lobt Trainer Herzbruch, der Eva
Hansen allerdings bisher erst zu drei Einsätzen überreden konnte: "Es ist zwar
schade, da sie unser Abschneiden in der Hallen-Bundesliga entscheidend
beeinflussen könnte. Ich muss es aber akzeptieren, dass sie kürzer treten und
vornehmlich in der zweiten Mannschaft in der Oberliga spielen will."
Die gelernte Physiotherapeutin hat
sich einen hohen Stellenwert im deutschen Frauen-Hockey erarbeitet. Die geborene
Wiesbadenerin liegt mit 130 Feld- und zehn Hallen-Länderspielen mittlerweile auf
Rang 20 der ewigen deutschen Bestenliste. Ihre größten nationalen Erfolge
feierte sie mit dem Rüsselsheimer RK, mit dem sie 1985 Deutsche Jugendmeisterin
in der Halle wurde. Es folgten in der Erwachsenenklasse fünf weitere Titel in
der Halle – und von 1992 bis 1997 vier Meisterschaften auf dem Feld.
Bei ihrem Debüt in der
Nationalmannschaft errang sie 1989 bei ihrem ersten großen Turnier, der
Champions Trophy, gleich Rang drei. "Wir haben im Londoner Wembley-Stadion vor
30.000 Zuschauern gespielt. Es war ein tolles Gefühl. Ich bekomme heute noch
eine Gänsehaut, wenn ich daran denke”, erinnert sich Hansen an die Zeiten, als
sie 22 war. Es folgten weitere Einsätze bei zwei Welt- und drei
Europameisterschaften sowie zwei Auftritte bei der Champions Trophy. Nach dem
Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona beendete
Eva Hansen mit Platz sechs bei der Olympiade 1996 in Atlanta ihre internationale
Karriere.
Nach 13 Jahren in Rüsselsheim
wechselte sie mit 30 zu Klipper Hamburg, lernte dort den für den ETUF spielenden
Malte Hansen kennen – und folgte ihm 2001 nach Essen. Selbstverständlich greifen
ihre Kinder Leon (9) und Nika (6) inzwischen ebenfalls zum Hockey-Schläger.
"Ich muss mir jetzt nichts mehr
beweisen und spiele nur noch, weil es mir Spaß macht. Durch den Sport habe ich
viel von der Welt gesehen und nette Leute kennen gelernt", sagt sie und denkt
vor allem an die WM 1990 in Sydney mit Wehmut zurück: "Ich bin anschließend vier
Wochen als Backpacker durch Australien gezogen." Und dann seufzt sie kurz, bevor
sie träumt: "Das wäre noch einmal ein Reiseziel ..."
Eva Hansen (am zweiten Pfosten) und ihre
Teamkolleginnen vom ETUF starten in die neue Saison der
Hallenhockey-Bundesliga 2009/2010 |
Eva Hagenbäumer nach dem Gewinn des
Feldhockey-Europapokals 1993 mit dem Rüsselsheimer RK in Brüssel im Finale
gegen den HBC Amsterdam |
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