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Über Mitglieder des
RRK (2005)
Mandy Haase, Silke Müller, Barbara
Vogel |
Mandy Haase |
Silke Müller |
Barbara Vogel |
"Total verunsichert"
Kein
wunschgemäßer EM-Verlauf fürs RRK-Trio
Aus "Main-Spitze"
vom 22.08.2005
kri/red. DUBLIN Von
der finalen 1:2-Niederlage gegen Titelverteidiger Niederlande abgesehen, ist die
Hockey-EM in Dublin für das Trio des Rüsselsheimer RK insgesamt nicht
wunschgemäß verlaufen. "Jubilarin" Silke Müller wurde zwar im Halbfinale
gegen Spanien (2:1) in den "100er-Klub" aufgenommen, war mit ihren Leistungen
indes "längst nicht immer zufrieden".
Während die
trickreiche Offensivkraft aber in den meisten Partien die gewohnten Spielanteile
erhielt, hatte Mandy Haase einen schweren Stand beim Bundestrainer. In
Athen noch Abwehr-Stammspielerin, kam sie in Irland im defensiven Mittelfeld
relativ wenig zum Einsatz: "Sie ist total verunsichert", sagte der
Bundestrainer.
Dass Barbara
Vogel alle fünf EM-Spiele von der Tribüne aus erleben würde, hätte sich die
RRK-Torhüterin nicht träumen lassen. Aber: "Ich habe in meiner ganzen Zeit als
Spieler und Trainer nie erlebt, dass sich ein Torwart so verletzt hat, dass er
nicht weiterspielen konnte", so Weises Begründung.
Die deutsche Damenmannschaft nach dem
Gewinn der Silbermedaille (hinten: Natascha "Taschi" Keller, Mandy Haase,
Svenja Schuermann, Torfrau Yvonne Frank, Torfrau Barbara "Babsi" Vogel,
Britta von Livonius, Janine Beermann, Alexandra Kollmar, Badri Latif, Anke
Kühn, Martina Heinlein; vorn: Kapitänin Marion "Marly" Rodewald, Nadine
Ernsting-Krienke, Silke Müller, Tina Bachmann, Fanny Rinne, Katharina
Scholz) |
Verlässliches
Erfolgsteam
EM-Silber für
Hockeyspielerinnen das Minimum der Erwartungen
Von RONALD RENG
(aus "Frankfurter Rundschau" vom 22.08.2005)
Die Siegerehrung
hatte schon begonnen, als sich Silke Müller umdrehte und davonlief. Sie
hielt es nicht mehr ohne Jacke aus. "Ist das saukalt!", sagte die Stürmerin der
deutschen Hockey-Nationalelf zu sich selbst, während sie sich einen der
Trainingsanzüge von der Ersatzbank schnappte. Vor ihr sprangen nun schon die
Niederländerinnen auf das Podest, alle noch in den kurzärmligen orangen Trikots
und kurzen Röcken. Nur Verlierer spüren die Kälte. Die Welt und das Wetter sahen
aus Sicht der deutschen Hockeyspielerinnen am Samstag plötzlich etwas schlechter
aus, als sie waren. Und doch ließ sich in der mit letzter Kraft strahlenden
Dubliner Abendsonne an dem Missmut der Deutschen nach dem 1:2 verlorenen
EM-Finale gegen die Niederlande am besten erkennen, wie weit sie gekommen sind:
Ein zweiter Platz ist kein Anlass mehr zur Freude für diese Elf. Zu sehr hatten
sie ihn als Minimum von sich selbst erwartet.
Es hätte kein
Wunder gebraucht
Es war wieder ein
Endspiel, es waren wieder die Niederlande. Aber kaum etwas in Dublin erinnerte
noch an den deutschen Olympiasieg über den Nachbarn vor einem Jahr in Athen. Und
das ist als Kompliment zu verstehen. Der Triumph in Athen war ja deshalb so
überwältigend, weil er irrational war, zustande gebracht von einer liebenswerten
Elf, die dazu überhaupt nicht im Stande schien. Sie ist ein verlässliches
Erfolgsteam geworden; eines, das diesmal im Finale mit dem Wissen antrat: Es
bräuchte kein Wunder zum Sieg, nur einen guten Tag. Den besseren hatten die
Niederländerinnen. Nach zehn Minuten führten sie 2:0, und sie blieben die
souveräne Elf, selbst als Natascha Keller noch vor der Halbzeit den Abstand auf
ein Tor verkürzte und die Deutschen mit Vehemenz die Initiative an sich rissen.
Zum sechsten Mal, bei der siebten EM, hieß der Sieger Niederlande. Für die
deutsche Auswahl war es nach 1991 und 1999 das dritte EM-Finale, das dritte
verlorene. "Wir sind da angekommen, wo wir hingehören", sagte Bundestrainer
Markus Weise.
Klares
taktisches Konzept
Das Turnier war
eine halbe Stunde vorüber, als sich eine Journalistin bei Weise mit den Worten
vorstellte: "Ich komme aus Holland." ‒ "Macht ja nichts", antwortete Weise. Sein
Humor verlässt ihn selten. Er trainiert die Auswahl seit zwei Jahren, ohne ihn
gäbe es den Erfolg nicht. Denn es ist eine Trainer-Elf: Eine Mannschaft, die
durch das klare taktische Konzept, durch die Führung des Trainers ihre
Beschränkungen überkommt. Aber die Limitationen verschwinden deswegen nicht. Die
Deutschen haben in Yvonne Frank eine famose Torfrau, ihre defensive Ordnung ist
vorzüglich ‒ doch als die Niederländerinnen die langen Schlenzbälle von Tina
Bachmann aus der Abwehr unterbanden, die dem deutschen Spiel bei der EM eine
neue Dimension gaben, wurde offensichtlich, dass nur zwei, Fanny Rinne und
Natascha Keller, spielerisch die Klasse haben, um sich gegen ein
Weltklasse-Pressing zu helfen.
Der Blick gilt nun
Olympia 2008. Sieben der 16 Olympiasiegerinnen sind schon zurückgetreten.
Bereits zur Champions Trophy im November in Canberra wird es wohl so weit sein,
dass Weise zum ersten Mal einem der Goldkinder sagt, sie sei nicht mehr dabei,
es gebe Jüngere, Hungrigere.
Hochverdiente
Silbermedaille
Deutsche
Hockey-Damen verlieren EM-Finale gegen Erzrivalen Niederlande
Die deutschen Damen gratulieren dem neuen
Europameister |
Aus "Main-Spitze"
vom 22.08.2005
DUBLIN (dpa) Die
Damen präsentieren sich derzeit als das "starke Geschlecht" im deutschen Hockey.
Zwar verpasste die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise fast genau ein Jahr
nach dem Überraschungs-Olympiasieg durch das 1:2 im Finale gegen Top-Favorit
Niederlande knapp den EM-Titel, doch die und das gleich miterkämpfte Ticket für
die Weltmeisterschaft 2006 in Madrid waren mehr als ein schwacher Trost.
"Wir haben ja nicht
gegen Buxtehude verloren, sondern gegen eine, vielleicht die Top-Mannschaft der
Welt", lobte Weise seine Spielerinnen für eine "ganz starke EM".
"Zweite Plätze bei
der Champions Trophy und nun bei der EM sind der Beweis, dass das Olympia-Gold
keine Eintagsfliege war", jubelte DHB-Präsident Stephan Abel und erklärte sein
Damen-Team trotz des Umbruchs nach dem Sensations-Coup in Athen zur festen Größe
in der Weltspitze. Weise ist es in der Tat gelungen, aus neun verbliebenen
Olympiasiegerinnen und ebenso vielen Toptalenten eine Einheit zu formen, die
sich ganz oben festgesetzt zu haben scheint. "Wir haben uns in der Weltelite
etabliert", meinte Spielführerin Marion Rodewald zufrieden und verabschiedete
sich mit den Kolleginnen verdientermaßen zur Feier in den "Schlangen-Raum" der
berühmten Dubliner Temple Bar.
Weise verzichtete
auf die Party, freute sich aber vor allem über das WM-Ticket: "Natürlich will
man jedes Finale gewinnen, doch die direkte WM-Qualifikation ist das
Allerwichtigste", urteilte er. Denn ein verpasstes EM-Finale hätte die
WM-Ausscheidung im April in Rom und ein Terminchaos in der Bundesliga nach sich
gezogen. Weise: "Die deutsche Titanic ist im Hafen angekommen und nicht gegen
irgendeinen Eisberg gefahren. Wir haben die ultimative Katastrophe abgewendet."
Nach vier Siegen
und 15:1 Toren war das finale 1:2 gegen den Abonnements-Europameister
Niederlande, der bei der siebten EM-Auflage den sechsten Titel holte, zu
verkraften. Es hätte aber mehr als das dritte EM-Silber nach 1991 und 1999
herausspringen können. Weniger die umstrittene australische Schiedsrichterin
Minka Wolley (Weise: "Ihre Leistung war eine Schande, aber nicht
spielentscheidend"), vielmehr eine verschlafene Anfangsphase mit Fehlern in der
sonst so starken Hintermannschaft, die Hoog (7.) und Booij (10.) zu Treffern
nutzten, waren Ursache der Niederlage, obwohl nach dem Anschlusstor von Natascha
Keller (23.) noch Zeit blieb. "Alles in allem geht das Ergebnis in Ordnung",
urteilte Spielmacherin Fanny Rinne, die mit sieben Treffern die
Top-Turnierschützin war.
Hockey-EM: Deutsche Damen unterliegen Holland im Finale
Die Hoffnungen
der deutschen Hockey-Damen auf den Gewinn des ersten Feld-Europameister-Titels
blieben unerfüllt. Im Endspiel in Dublin unterlag die Mannschaft von Markus
Weise Titelverteidiger Niederlande verdient mit 1:2.
Siegerehrung für die deutsche Mannschaft |
Aus "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" vom 22.08.2005
Die Hoffnungen der
deutschen Hockey-Damen auf den Gewinn des ersten Feld-Europameistertitels
blieben unerfüllt. Im Endspiel des siebten EM-Championats in Dublin unterlag die
Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise am Samstag Titelverteidiger
Niederlande verdient mit 1:2 (1:2).
Es ist bereits der
sechste EM-Titel für das Oranje-Team, das seiner Favoritenrolle gerecht wurde
und sich damit für die bittere Niederlage im Olympia-Finale von Athen 2004
revanchierte. Der deutschen Mannschaft bleibt als Trost, dass sie dank der Final-Teilnahme immerhin die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 in
Madrid geschafft hat. "Wir können mit dem, was wir hier erreicht haben, sehr
zufrieden sein", sagte Bundestrainer Weise, der seinen unglücklichen Akteurinnen
nach der Schlusssirene sofort Trost spendete.
"Mehr war heute
einfach nicht drin"
"Wir hätten die
Holländerinnen gerne noch einmal wie in Athen geärgert, aber mehr war für uns
heute einfach nicht drin", bekannte Spielführerin Marion Rodewald: „Insgesamt
war es für uns ein gutes EM-Turnier.“ Das Match begann für die deutsche
Mannschaft mit einem doppelten Schock. Gleich mit dem ersten sehenswerten
Angriff gelang dem hochmotivierten Top-Favoriten die Führung. Nach einem schönen
Alleingang, bei dem sie Gegenspielerin Svenja Schuermann schlecht aussehen ließ,
traf Ellen Hoog (7.).
Nur drei Minuten
später legte Mannschaftsführerin Minke Booij nach der ersten Strafecke den
zweiten Treffer nach. Die bisher so starke deutsche Defensive kam von einer
Verlegenheit in die nächste und musste froh sein, dass Torfrau Yvonne Frank gegen
die frei vor ihr auftauchende Kim Lammers das 0:3 verhinderte (15.). Erst
allmählich spielte sich der EM-Dritte von Barcelona 2003 frei. Dabei bewährte
sich Weises Maßnahme, Spielmacherin Fanny Rinne nun mehr aus der Defensive
agieren zu lassen.
Erfolgreiche
Standardsituation
Und wieder einmal
führte eine Standardsituation zum Erfolg: Natascha Keller traf per Strafecke zum
psychologisch wichtigen Anschluß (23.) noch vor der Pause. Es war das erste
Gegentor für das Oranje-Team bei dieser EM. Nach dem Wechsel verstärkten die
deutschen Damen zwar ihre Angriffsbemühungen. Doch das Offensivspiel blieb gegen
die cleveren Nachbarn, die vor allem im Mittelfeld klare Vorteile hatten und auf
Konter lauerten, nicht konstruktiv und produktiv.
Da aber auch der
Gegner nicht zum Abschluss kam, blieb die Partie spannend. Als dann Kerstin Hoyer
in der Schlussphase eine umstrittene Fünf-Minuten-Strafe kassierte, schien der
Widerstand des DHB-Teams endgültig gebrochen. Anke Kühn bot sich in letzter
Minute dennoch die Ausgleichschance, doch sie traf den Ball nicht richtig.
Deutschland
‒ Spanien 2:1 |
Endspiel wie bei Olympia
Hockey-Damen
gegen Niederlande um EM-Titel / 2:1 über Spanien
Aus "Main-Spitze"
vom 20.08.2005
DUBLIN (dpa) Die
deutschen Hockey-Damen haben das Traumfinale bei der EM perfekt gemacht. Durch
den hart erkämpften 2:1 (1:0)-Arbeitssieg über Spanien zog das Team von
Bundestrainer Markus Weise in Dublin ins Endspiel ein, in dem die Auswahl des
Deutschen Hockey-Bundes (DHB) am Samstag in einer Neuauflage des Olympia-Finales
von Athen 2004 auf den Top-Favoriten Niederlande trifft. "Vielleicht können wir
die Holländerinnen wieder ärgern wie in Athen," sagte Spielführerin Marion
Rodewald.
Der
Titelverteidiger hatte sein Semifinale gegen England 2:0 (1:0) für sich
entschieden und greift nach dem sechsten EM-Titel. Die deutsche Mannschaft, die
noch nie EM-Champion war, schaffte mit der Finalteilnahme durch die Treffer von
Alexandra Kollmar (31. Minute) vom Münchner SC und der Mannheimerin Fanny Rinne
(43./Siebenmeter) die direkte Qualifikation für die WM 2006 in Madrid, muss sich
im Finale aber steigern, wenn sie "Oranje" bezwingen will. Das sah auch Weise
so: "Im Endspiel werden wir uns etwas einfallen lassen, da werden wir ganz
anders auftreten."
Die DHB-Auswahl, in
der die Rüsselsheimerin Silke Müller ihr 100. Länderspiel bestritt,
begann zwar überlegen, aber ungewohnt nervös. Erst die vierte Strafecke führte
zur erlösenden Führung. Einen Schuss von Anke Kühn verlängerte Alexandra Kollmar
per Stecher zum 1:0.
Nach dem Wechsel
hatte der EM-Dritte von Barcelona vor 800 Zuschauern im BelfieldStadion
zunächst Glück, als Nuria Camon (42.) freistehend am Tor vorbeischoss. Im
Gegenzug nutzte Fanny Rinne (43.) einen wegen Stockschlagens zurecht gegebenen
Siebenmeter zu ihrem siebten Turniertreffer. Der kampfstarke Gegner kam durch
Silvia Munoz (53.) nur noch zum 1:2, dem ersten deutschen Gegentor bei dieser
EM.
Deutscher Jubel nach dem Siegtor gegen
England |
Hockey-EM
"Und jetzt
Finale ..."
Aus "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" vom 18.08.2005
Mit einem
1:0-Erfolg über England hat die deutsche Damen-Nationalmannschaft ungeschlagen
die EM-Vorrunde überstanden und trifft nun im Halbfinale auf Spanien. Der
Optimismus ist nach dem Erreichen des wichtigen Etappenziels groß.
Technisch
ausgereifte Bewegungen in höchstem Tempo, atemberaubende Harmonie des gesamten
Ensembles und höchster Unterhaltungswert ‒ am Abend nach dem geglückten
Halbfinaleinzug bei der 7. Hockey-Europameisterschaft in Dublin belohnten sich
die deutschen Damen mit einem Besuch der Musikshow "Riverdance" und bekamen
dabei eine Lektion in Sachen Perfektion
Mit dem
1:0(1:0)-Erfolg gegen England am Mittwoch hat der Olympiasieger ungeschlagen die
Vorrunde überstanden und trifft nun am Freitag auf Spanien ‒ doch so fehlerlos
wie die irische Tanztruppe waren die Darbietungen der "Golden Girls" bislang bei
diesem Turnier noch nicht. "Wir haben einige Spielerinnen dabei, die noch Luft
nach oben haben", sagt Bundestrainer Markus Weise.
"Ich denke, wir
werden sie schlagen"
Dennoch verlief die
Woche für Weise und seine Frauen völlig nach Wunsch. Dem Titelverteidiger und
Topfavoriten Niederlande ist man aus dem Weg gegangen, zu einer Neuauflage des
Olympiafinals von Athen kann es somit frühestens im Endspiel am Samstag kommen.
Mit dem Endspieleinzug hätte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB)
bereits ein ganz wichtiges Ziel erreicht: Die direkte Qualifikation für die
Weltmeisterschaft im September 2006 in Madrid. "Glückwunsch Mädels", faxte
deshalb auch gleich die DHB-Zentrale aus Hürth am Mittwoch in die irische
Hauptstadt "und jetzt Finale..."
Der Optimismus ist
nach dem Erreichen des wichtigen Etappenziels groß. Die Spanierinnen spielen die
EM mit einer ganz jungen und unerfahrenen Mannschaft, weil sie als WM-Gastgeber
bereits automatisch qualifiziert sind. "Die sind im Umbruch und ich habe als
Trainer, glaube ich, in zwei Jahren noch nie gegen sie verloren", sagte Weise:
"Es wird auch nicht einfach, aber ich denke, wir werden sie schlagen." Auch
Torhüterin Yvonne Frank, die bislang ohne Gegentor geblieben ist, ist sich
sicher: "Wenn alles glatt läuft, wird Spanien kein Problem."
Das deutsche Damenteam vor dem Spiel gegen
England (Mandy Haase 4. v.r., Silke Müller 9. v.r.) |
Ohne Gegentreffer
Deutsche
Hockeyspielerinnen im EM-Halbfinale
Aus "Main-Spitze"
vom 18.08.2005
DUBLIN (dpa) Die
deutschen Hockey-Damen haben sich bei der Europameisterschaft in Dublin die
optimale Ausgangsposition auf dem Weg ins Endspiel erkämpft. Durch das 1:0 (1:0)
im letzten Vorrundenspiel gegen England sicherte sich die Mannschaft von
Bundestrainer Markus Weise beim dritten Erfolg im dritten Spiel den Sieg in der
Gruppe B. Sie geht damit im Halbfinale am Freitag wie erhofft Titelverteidiger
Niederlande aus dem Weg und trifft auf Spanien, das Frankreich 6:0 (5:0)
abfertigte. Die Spanierinnen profitierten von der 0:4(0:2)-Niederlage Irlands
gegen Top-Favorit Niederlande, der im zweiten Halbfinale auf England trifft.
"Das war endlich
mal ein Spiel, in dem es ans Eingemachte ging. Das wird auch in den nächsten
schweren Spielen so sein", sagte Weise, der seine Siegerinnen nach dem Abpfiff
zufrieden abklatschte. "Wir haben mit null Gegentoren das Optimale in unserer
Gruppe herausgeholt und treffen nun wie gewünscht nicht auf Holland. Das war
unser Ziel", ergänzte der Bundestrainer anschließend. Und Spielführerin Marion
Rodewald meinte: "Wir haben unser erstes Ziel erreicht." Vor 800 Zuschauern im
Belfield-Stadion des University Colleges erzielte Fanny Rinne (18.) mit ihrem
sechsten Turniertreffer das Siegtor für den Überraschungs-Olympiasieger von
Athen 2004.
Sicher ins Halbfinale
Aus "Main-Spitze"
vom 16.08.2005
DUBLIN (dpa)
Deutschlands Hockey-Damen haben ihr erstes Klassenziel bei der EM in Dublin
erreicht. Einen Tag nach dem 8:0-Kantersieg über Schottland zog die Mannschaft
von Bundestrainer Markus Weise am Montagabend durch das 4:0 (2:0) gegen die
Ukraine ebenso vorzeitig in das Halbfinale ein wie das Team aus England, das
Schottland mit 4:1 bezwungen hatte. Im letzten Spiel der Vorrunden-Gruppe B am
Mittwoch gegen die Engländerinnen (beide 6 Zähler) reicht dem deutschen Team
dank des besseren Torkontos ein Unentschieden zum Gruppensieg. Beim zweiten
glatten Sieg binnen zwei Tagen tat sich die Weise-Truppe anfangs schwer. So
dauerte es bis zur 28. Minute, ehe Rekord-Nationalspielerin Nadine
Ernsting-Krienke die erlösende Führung gelang. Die überragende Fanny Rinne legte
noch drei Tore nach.
Das
Deutsche Team vor dem Spiel
gegen Schottland |
Weises Team hat Bock auf Hockey
Aus "Main-Spitze"
vom 15.08.2005
DUBLIN (dpa) Die
deutschen Hockey-Damen haben bei der EM in Dublin einen Traumstart erwischt. Im
Auftaktmatch sorgte die als Mitfavorit gehandelte Mannschaft von Bundestrainer
Markus Weise beim nie gefährdeten 8:0 (5:0) über die Auswahl Schottlands für
eine beeindruckende Tor-Gala. Im zweiten Match geht es für den
ÜberraschungsOlympiasieger von 2004 am Montag gegen die Ukraine, ehe am
Mittwoch gegen England das wohl entscheidende Duell um Platz eins in der Gruppe
B ansteht.
"Das Ergebnis
spricht für sich. Acht Tore gegen eine Mannschaft, die sich nur hinten
reinstellt, muss man auch erstmal schießen. Man hat gemerkt, dass wir so richtig
Bock auf Hockey hatten", sagte Spielführerin Marion Rodewald. Ihre Mannschaft,
in deren Kader neben ihr noch acht weitere "Gold-Mädchen" von Athen stehen,
agierte gegen die nicht zur internationalen Spitze zählenden Schottinnen von
Beginn an hochkonzentriert. Die Mannheimerin Fanny Rinne (9./28. Minute),
Natascha Keller (17./22.) und Kerstin Hoyer (32.) machten sehr zur Freude ihres
Coaches schon bis zur Pause alles klar für den Favoriten. "Mit diesem Auftakt
kann ich sehr zufrieden sein. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Spiele",
sagte Bundestrainer Weise.
Silke Müller
gegen vier Schottinnen |
Auch nach dem
Wechsel hielten die EM-Dritten von Barcelona 2003 das Tempo hoch. Die weiteren
Tore durch Anke Kühn (45.), Spielführerin Rodewald (65.) und Silke Müller
(67.) vom Rüsselsheimer RK waren Ausdruck der drückenden Überlegenheit des
EM-Mitfavoriten.
Hockey-EM in
Dublin
8:0-Traumstart
für deutsche Frauen
Aus "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" vom 14.08.2005
Die deutschen
Hockey-Damen haben bei der Europameisterschaft in Dublin einen Traumstart
erwischt. Im Auftaktmatch der kontinentalen Titelkämpfe sorgte die als
Mitfavorit gehandelte Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise am Sonntag beim
nie gefährdeten 8:0 (5:0) über die Auswahl Schottlands für eine beeindruckende
Tor-Gala und geht damit gestärkt in die weiteren Vorrundenspiele.
Im zweiten Match
geht es für den Überraschungs-Olympiasieger von 2004 am Montag gegen die
Ukraine, ehe am Mittwoch gegen England das wohl entscheidende Duell um Platz
eins in der Gruppe B ansteht. "Das Ergebnis spricht für sich. Acht Tore gegen
eine Mannschaft, die sich nur hinten reinstellt, muss man auch erstmal schießen.
Man hat gemerkt, dass wir so richtig Bock auf Hockey hatten", sagte
Spielführerin Marion Rodewald.
Selbstvertrauen
für die nächsten Spiele
Ihre Mannschaft, in
deren Kader neben ihr noch acht weitere "Gold-Mädels" von Athen stehen, agierte
gegen die nicht zur internationalen Spitze zählenden Schottinnen von Beginn an
hochkonzentriert, war immer einen Tick schneller ‒ und geizte vor allem nicht
mit Treffern. Fanny Rinne (9./28. Minute), Natascha Keller (17./22.) und Kerstin
Hoyer (32.) machten sehr zur Freude ihres Coaches schon bis zur Pause alles klar
für den Favoriten.
"Mit diesem Auftakt
kann ich sehr zufrieden sein. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Spiele",
sagte Bundestrainer Weise. Auch nach dem Wechsel hielten die EM-Dritten von
Barcelona 2003 das Tempo hoch, mussten sich gegen die allenfalls kampfstarken
Schottinnen allerdings nicht voll verausgaben. Diese brachten außer einem zu
Recht nicht anerkannten Treffer kaum etwas zu Stande.
Ein neues Gefühl
Hockey-Damen bei
EM erstmals Mitfavorit
Aus "Main-Spitze"
vom 13.08.2005
DUBLIN (dpa) Knapp
zwölf Monate nach dem goldenen Überraschungs-Coup von Athen reisen die deutschen
Hockey-Damen Zum ersten Mal seit Jahren als hoch gehandelte Mitfavoriten zu
einer kontinentalen Meisterschaft. "Favorisiert sind sicher die Holländerinnen,
aber an einem guten Tag können wir auch sie schlagen", sagte Bundestrainer
Markus Weise, über die Chancen bei der am Sonntag in Dublin beginnenden
Europameisterschaft. Nach Platz drei bei der EM vor zwei Jahren in Barcelona
wäre das Erreichen des Endspiels ein Erfolg, denn die ersten zwei Teams
qualifizieren sich automatisch für die WM 2006 in Madrid. Insgeheim hofft man
aber auf mehr. "Ich will mal eine Mannschaft haben, die um den Titel mitspielen
kann", stellte Weise unlängst klar.
Auch
Mannschaftsführerin Marion Rodewald (Rot-Weiss Köln) weiß um die eigenen Stärken
und hält den EM-Titelverteidiger "nicht für unantastbar". Das hat der 2:1-Sieg
im Finale von Athen gezeigt und nicht zuletzt das glatte 4:0 kürzlich in Bremen
gegen das "Oranje"-Team. Dem stehen allerdings auch Niederlagen gegenüber, bei
denen man nicht den Hauch einer Chance hatte. "Insgesamt sind wir noch nicht
konstant genug", sagte die Kölnerin.
Einmarsch der deutschen Damen bei der
Eröffnungsfeier |
Deutschland steigt
in der Gruppe B am Sonntag gegen Schottland ins EM-Turnier ein. Dann ist ein
Sieg ebenso fest eingeplant wie am Montag gegen die Ukraine, ehe es am Mittwoch
gegen England wohl um den Gruppensieg geht.
Über die
Niederlande zum Titel
Drei
Rüsselsheimerinnen wollen mit dem Hockey-Nationalteam bei der EM in Dublin
erfolgreich sein
Von ANNETTE SEITZ
(aus "Frankfurter Rundschau" vom 11.08.2005)
Es ist noch gar
nicht so lange her, da verzauberten sie die Sportwelt mit unbekümmertem
Auftreten, frischem Charme und hemmungsloser Freude über das, was längst schon
als das Wunder von Athen gilt. Vor knapp einem Jahr holte sich die deutsche
Hockey-Nationalmannschaft der Frauen den Olympiasieg. Damals galt das Team gegen
den haushohen Favoriten Niederlande noch als absoluter Außenseiter.
Wenn am kommenden
Sonntag in Dublin die Europameisterschaft beginnt, ist das anders. Obwohl nach
den Olympischen Spielen 2004 immerhin acht Goldmedaillengewinnerinnen ihren
Rücktritt erklärt haben, gilt die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise,
neben den Niederlanden, durchaus als Kandidat für den EM-Titel. Es wäre übrigens
der erste für eine deutsche Frauennationalmannschaft. Zwar hat es nach Athen
einen Umbruch gegeben, wichtige Schlüsselspieler blieben dem Bundestrainer
allerdings erhalten. Wie etwa Natascha Keller, Fanny Rinne und Marion Rodewald.
Für Oranje-Coach Marc Lammers "eine ganz starke Achse", zu der der Coach
übrigens auch Silke Müller zählt.
Die Stürmerin vom
Rüsselsheimer RK ist wie ihre Mannschaftskolleginnen Mandy Haase und
Torfrau Barbara Vogel für Dublin nominiert. Silke Müller weiß um
die Erwartungshaltung an den Olympiasieger: "Aber", warnt die Stürmerin, "man
darf nicht vergessen: Das ist nicht mehr die Mannschaft von Athen. Was aber
nicht heißt, dass ich uns nichts zutrauen." Dennoch sieht Müller die
Niederlande, den europäischen Seriensieger, in der Favoritenrolle ‒ auch wenn
das Team nach den Olympischen Spielen ebenfalls neu aufgebaut wurde. Weshalb
etwa Marion Rodewald bei einem möglichen Aufeinandertreffen, den großen Rivalen
auch als "nicht unantastbar" betrachtet. Gedanken an ein Finale möchte sich
Silke Müller dagegen noch nicht machen. "Es wäre jedenfalls vermessen zu
sagen, weil wir dieses eine entscheidende Spiel in Athen gewonnen haben,
schlagen wir jetzt jeden. Aber der Abstand zur Weltspitze ist im Vergleich zum
vergangenen Jahr sicher geschrumpft."
Brisant wird die EM
aber nicht nur durch die Möglichkeit der Olympia-Revanche. Es geht neben dem
kontinentalen Titel auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 in
Spanien. Die beiden EM-Finalisten qualifizieren sich für die WM. Eine
zusätzliche Motivation für die insgesamt acht Teams. In Gruppe eins treffen die
Niederlande, Spanien, Irland und Frankreich aufeinander, in Gruppe zwei
Deutschland, England, die Ukraine und Schottland.
Vor allem England
sieht Silke Müller als größten Konkurrenten um den wichtigen Gruppensieg.
Zwar erreichen die Gruppenersten und -zweiten das Halbfinale. Nur der Führende
des Pools B allerdings könnte den Gegner Niederlande in den Überkreuzspielen
umgehen, denn der Sieg der Oranjes in ihrer Gruppe gilt als ausgemacht. "An
einem guten Tag", sagt Silke Müller, "können wir jeden schlagen." Also
auch die Niederländerinnen, die so sehr auf eine Revanche der Schmach von Athen
brennen.
Das deutsche
Team in Dublin: Frank, Yvonne − Vogel, Barbara − Bachmann, Tina −
Beermann, Janine − Ernsting-Krienke, Nadine − Haase, Mandy − Heinlein,
Martina − Hoyer, Kerstin − Keller, Natascha − Kollmar, Alexandra − Kühn, Anke −
Latif, Badri − Müller, Silke − Rinne, Fanny − Rodewald, Marion − Scholz,
Katharina − Schuermann, Svenja − von Livonius, Britta
Drei aus Rüsselsheim
Aus "Main-Spitze"
vom 10.08.2005
kri. RÜSSELSHEIM
Für die 7. Feldhockey-EM vom 14. bis 20. August in Irland hat Bundestrainer
Markus Weise drei Spielerinnen des Deutschen Hallenmeisters Rüsselsheimer RK
nominiert. Neben den Olympiasiegerinnen Silke Müller und Mandy Haase
gehört Torhüterin Barbara Vogel zum 18-köpfigen Aufgebot. Die DHB-Auswahl
trifft in der Vorrundengruppe B auf Schottland, Ukraine und England. |