Interview von
Miriam Coels und Marguerite Reguigne (aus "www.frankfurt.de", 2008)
Ela Tarlan wurde
1988 in Bad Soden geboren. Ihre Großmutter kam 1966 als Gastarbeiterin nach
Deutschland. Ihr Vater hat seit 20 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft, ihre
Mutter ist Deutsche. Ela studiert Politikwissenschaften in Frankfurt und spielt
leidenschaftlich gern Hockey in der 1. Damen-Mannschaft des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs.
Frau Tarlan,
lesen Sie gern?
Heute lese ich mehr
und lieber als früher. Durch den Leistungssport bleibt allgemein nicht mehr viel
Freizeit, aber mein Studium besteht aus 90% lesen und als Studentin kann man
sich seine Zeit ja gut selbst einteilen. Erst jetzt merke ich, wie wichtig und
schön das Lesen sein kann.
Haben Ihre
Eltern Ihnen als Kind vorgelesen?
Ja, mein Vater hat
mir oft vorgelesen, allerdings hatte ich alles vom Vorabend vergessen, von daher
musste er alles noch mal vorlesen und so haben wir nicht viele Bücher geschafft.
Ela Tarlan mit den 1. Damen des RRK in
der Feldhockey-Bundesligasaison 2007/ 2008
(hinten:
Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Hannah Pehle, Meike Acht, Cara
Benecke, Charlotte van Bodegom, Lisa Faust, Vera Battenberg, Maren
Pfefferkorn, Irene Balek, Lena Schüder, "Physio" Hanne Zöller;
davor: Eva-Maria Frank, Linn Tremmel, Franziska Eckhard, Irena Japec,
Ann-Paulin Heist, Ela Tarlan, Silke Müller, Nina Günther; vorn:
Torfrau Sonja Thüner) |
Können Sie sich
an ein Buch erinnern, das Sie besonders gern vorgelesen bekommen haben?
An ein Buch kann
ich mich besonders gut erinnern – Ronja, die Räubertochter.
Welche Bücher
haben Sie als Mädchen gelesen?
Ich habe früher
eigentlich nur Bücher gelesen, die wir von der Schule aus lesen mussten, dass
waren dann Klassiker wie Wilhelm Tell, Maria Stuart und Effi Briest. Außerhalb
von der Schule hatte ich durch meinen Sport auch nicht mehr viel Zeit und Kraft
zum Lesen, aber ich kann mich noch an "Sophies Welt" und "Die Welle" sehr gut
erinnern. Harry Potter war damals ein Durchbruch, allerdings habe ich das nicht
konsequent genug weiter gelesen.
Zu welchen
Gelegenheiten lesen Sie heute?
Ich lese heute
meistens in der Universitätsbibliothek, aber auch in meiner freien Zeit in der
S-Bahn zum Beispiel.
Haben Sie ein
Lieblingsbuch?
Momentan ist mein
Lieblingsbuch "Zwei Mädchen: Istanbul Story" von Perihan Magden, ein ganz tolles
Buch über Istanbul, die aufregendste Metropole des 21. Jahrhunderts und über
junge türkische Mädchen, wie sie denken, was sie machen. Aber auch Feridun
Zaimoglus "Liebesbrand" finde ich absolut super.
Lesen Sie auch
türkische Bücher?
Ich fange jetzt
erst an Türkisch zu lernen, von daher reichen meine Kenntnisse leider noch
nicht, um türkische Bücher lesen zu können. Aber eines Tages will ich das auf
jeden Fall können. Ich lese aber sehr gern Bücher von Orhan Pamuk und Feridun
Zaimoglu.
Haben Sie vor,
auf die Buchmesse zu gehen?
Natürlich habe ich
das vor, gerade weil das Gastland Türkei ist und ich hoffe, dass ich es zu ein
paar interessanten Lesungen und Veranstaltungen schaffe. Außerdem hoffe ich,
dass sich das Türkeibild ein wenig "aufbessert" und die Buchmesse eine Plattform
wird, um Vorurteile abzubauen.