Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2018)                                  

Dr. Peter Hochgesand

Dr. Julia Hochgesand (2.v.l.) überreicht den Preis an Dr. Mark Kriegsmann (3.v.l.). Mit ihm freuen sich Peter Krawietz (l., Kuratoriumsmitglied) und Prof. Dr. Peter Hochgesand (4.v.l., Vorstandsvorsitzender der Stiftung) und Prof. Dr. Wilfried Roth (r., Direktor des Instituts für Pathologie).

 

 

 

 

Hochgesand-Preis
für Proteinforscher Mark Kriegsmann

In Mainz wurde der erste Hochgesand-Preis für Pathologie vergeben. Der Heidelberger Protein-Forscher Dr. Mark Kriegsmann konnte sich gegen sieben Konkurrenten durchsetzen.

Von Bernd Funke (aus "Allgemeine Zeitung" vom 21. Oktober 2018)

"Sie haben Ihre Sache gut gemacht", dankt Prof. Dr. Peter Hochgesand im Erthaler Hof dem fünfköpfigen Kuratorium, das mit dem 31-jährigen Dr. Mark Kriegsmann einstimmig den ersten Preisträger des mit 10.000 Euro dotierten Hochgesand-Preises für Pathologie gewählt hat, der Wissenschaftler bis zum Alter von 35 Jahren fördern soll.

"Wir erhielten acht durchweg hochqualitative Bewerbungen", verrät der dem Kuratorium der im vergangenen Jahr eröffneten Hochgesand-Stiftung angehörende Prof. Wilfried Roth, Direktor des Mainzer Instituts für Pathologie, der illustren Gästeschar, zu der neben Ehrenbürgerin Margit Sponheimer auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, Prof. Peter Schirmacher, zählt. Roth: "Zu den Auswahlkriterien gehörten wissenschaftliche Qualität und Originalität der eingereichten Arbeit, Relevanz der medizinischen Fragestellung und das innovative Potential der eingereichten Arbeit." Kriegsmann, der in Heidelberg forscht, sei nicht nur der jüngste Bewerber gewesen, sondern habe auch die meisten Publikationen aufweisen können.

Roth würdigt auch den Namensgeber der Stiftung, den Mainzer Ehrenbürger Medizinalrat Dr. Jakob Hochgesand (1814 bis 1904), der 26 Jahre Direktor des damaligen Städtischen Krankenhauses in Mainz war. Hochgesand stiftete der Stadt einen Großteil seines Vermögens mit der Maßgabe, davon das erste Institut für Pathologie und Bakteriologie zu bauen. Es wurde 1914 eingeweiht.

Kriegsmann erläutert anschaulich seine Forschung auf dem Gebiet der Proteomik, die versucht, sämtliche Proteine im Organismus zu katalogisieren und ihre Funktionen zu entschlüsseln. Die von Kriegsmann angewendete bildgebende Massenspektrometrie wird vom Preisträger als "schnell, kostengünstig und mit geringem Gewebeeinsatz möglich" bezeichnet. Die Entdeckung neuer Biomarker werde möglich – ein Fortschritt nicht nur bei Tumorerkrankungen, sondern etwa auch bei Rheuma oder genetischen Veränderungen.

Die vom Flötenterzett des Mainzer Kammerorchesters (Renate Kehr, Anna Römer und Claudia Friedrich) umrahmte Feierstimmung muss der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin, Prof. Ulrich Förstermann, schließlich etwas trüben. Ausführlich schildert er zwar den hohen Qualitätsstandard der einzigen Unimedizin des Landes ("Wir erbringen überdurchschnittliche Leistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre"), lässt aber auch nicht außen vor, wie es zum sich auf 150 Millionen Euro aufgetürmten Defizit kommen konnte. Eine überalterte Infrastruktur, zähle ebenso dazu wie Personalnot ("Wir sind gezwungen, weiteres abzubauen") und viel zu geringe Landeszuweisungen. Förstermann: "Vor allem das klinische Personal fühlt sich ausgequetscht und die klinischen Einrichtungen verlieren Boden in der Forschung. Wir sind auf einem guten Weg zu einem unakademischen, rein klinischen Dienstleister zu werden." Fakten, die schließlich unter den Gästen zu besorgten Diskussionen führen.