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Über Mitglieder des
RRK (2017/18)
Dr. Peter Hochgesand |
Erinnerung an einen großen Arzt
Die frisch
gegründete Hochgesand-Stiftung für Pathologie unterstützt junge Forscherinnen
und Forscher. 2018 wird sie erstmals den mit 10.000 Euro dotierten
Hochgesand-Preis für Pathologie vergeben.
Aus "Fördern &
Stiften" der JOHANNES GUTENBERG–UNIVERSITÄT MAINZ (Januar 2018)
"Es war nicht meine
Idee", erzählt Prof. Dr. med. Peter Hochgesand. "Prof. Dr. Wilfried Roth, der
Direktor des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz, fragte mich
im Sommer 2016, ob ich mir vorstellen könnte, eine Stiftung zu gründen, die an
meinen Ur-Ur-Großonkel erinnert." Für Peter Hochgesand war das ein
überraschender Vorschlag. Er rief die Familie zusammen, um die Gründung einer
Hochgesand-Stiftung für Pathologie zu besprechen. "Sie stimmte zu, und wir
nahmen die Organisation in Angriff."
Wenn Peter
Hochgesand von seinem Vorfahr redet, schwingt Begeisterung mit. "Dr. Jakob
Hochgesand war neben dem berühmten Rudolf Virchow jemand, der die Medizin auf
naturwissenschaftliche Beine stellte. Er war sehr interessiert an Sektionen zur
Analyse von Krankheitsursachen. Er sah, welch wichtige Rolle die Pathologie
spielt."
Der Geheime
Medizinalrat Jakob Hochgesand wirkte 26 Jahre als Chefarzt des Mainzer
Stadtkrankenhauses St. Rochus. Mainz verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde, eine
Straße wurde nach ihm benannt. Als er 1904 starb, stiftete er seiner Heimatstadt
200.000 Goldmark. "Heute wären das mehrere Millionen Euro." Das Geld sollte für
die Errichtung eines pathologischen Instituts verwendet werden. Zehn Jahre
später war es so weit: Das neue Städtische Krankenhaus auf dem Kästrich wurde
eingeweiht. Angegliedert war ein Institut für Pathologie und Bakteriologie. "Für
damalige Verhältnisse eine Sensation."
Seit dem 11.
Oktober 2017 erinnert nun eine zweite Stiftung an den großen Arzt. Fünf
Mitglieder der Familie Hochgesand bilden den Vorstand der gemeinnützigen
Hochgesand-Stiftung. "Unsere Stiftung wird regelmäßig den mit 10.000 Euro
dotierten Hochgesand-Preis für Pathologie ausloben", erzählt Peter Hochgesand.
"Der Preis wird an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gehen. Wir
wollen keine etablierten Leute auszeichnen, sondern junge Menschen in ihrer
Forschung unterstützen."
Die Pathologie
erlebt im Zuge der Fortschritte in der Molekularbiologie einen Aufschwung.
Diesen Schwung soll die Stiftung stärken. "Außerdem fühlen wir uns als alte
Mainzer Familie der Stadt verpflichtet. Wir möchten, dass es mit Mainz, mit der
Universität und mit der Universitätsmedizin, wo ich selbst über die Jahre
Tausende von Studierenden in der Augenheilkunde unterrichtete, vorangeht", sagt
Peter Hochgesand. "Diese Stiftung wirbt für unsere Stadt."
Vor der Büste von Jakob Hochgesand, dem
Stifter der Pathologie und Mainzer Ehrenbürger ‒ er leistete Pionierarbeit
beim Neuaufbau der Unimedizin (Hans-Dieter John ‒ ehemaliger Oberarzt des
Institutes für Pathologie, Institutsdirektor Wilfried Roth, Peter Hochgesand
‒ Vorstandsvorsitzender der Hochgesand-Stiftung für Pathologie und der
frühere Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz |
Neue Mainzer Hochgesand-Stiftung für Pathologie würdigt Lebenswerk des einstigen
Rochusspital-Leiters
Von Bernd Funke
(aus "Allgemeine Zeitung" vom 13.10.2017)
Zum Schluss war es
eine abgestimmte Entscheidung des "Hochgesand-Familientags", der Anregung des
Direktors des Instituts für Pathologie, Prof. Dr. Wilfried Roth, zu folgen, das
Andenken an den Stifter der Mainzer Pathologie wachzuhalten.
Bis auf ein Relief
in Bau 706 der Mainzer Universitätsmedizin erinnerte nichts an den Geheimen
Medizinalrat, Hospitalarzt (Chefarzt) am städtischen St. Rochusspital und
Mainzer Ehrenbürger Dr. Jakob Hochgesand.
Das hat sich jetzt
geändert. Nicht nur dadurch, dass am Mittwoch eine vom ehemaligen Oberarzt Dr.
Hans-Dieter John zusammengetragene Ausstellung zur Geschichte der Pathologie und
zu Jakob Hochgesand im Foyer des Hörsaals des Instituts eröffnet wurde.
Schwerpunkt war an diesem Abend die feierliche Eröffnung der Hochgesand-Stiftung
für Pathologie.
Der Mainzer Prof.
Dr. Peter Hochgesand hat sie zusammen mit vier weiteren Familienmitgliedern ins
Leben gerufen. Für hervorragende wissenschaftliche Forschungen im Bereich der
Pathologie wird sie von Herbst 2018 an in zweijährlichem Rhythmus den mit 10.000
Euro dotierten "Hochgesand-Preis für Pathologie" an junge
Nachwuchswissenschaftler verleihen.
Peter Hochgesand
war es auch, der das Leben und Wirken seines Ur-Ur-Großonkels Jakob beleuchtete,
der 1814 im heute noch stehenden "Haus zum großen Berg" gegenüber der
Ignazkirche in der Altstadt geboren wurde. Nach seinem Studium in Gießen bot man
ihm 1850 die Stelle als "Hospitalarzt" im bürgerlichen Krankenhaus St. Rochus
an, dem ab 1876 Städtischem Krankenhaus.
Jakob Hochgesand,
Chirurg und Internist, war zeitlebens außerordentlich an der Erkennung von
Krankheiten durch gründliches Sezieren interessiert. Unter anderem mit Rudolf
Virchow in Berlin trug er dazu bei, der naturwissenschaftlichen Medizin zum
Durchbruch zu verhelfen. 26 Jahre war Jakob Hochgesand Chefarzt des
Krankenhauses. Als er 1890 aus dem Amt schied, verlieh ihm die Stadt Mainz die
Ehrenbürgerwürde der Stadt. Auch eine Straße wurde nach ihm benannt.
Kinderlos starb
Hochgesand 1904 und vermachte der Stadt Mainz eine Stiftung in Höhe von 200.000
Goldmark (Peter Hochgesand: "Das wären heute mehrere Millionen Euro"), die
zweckgebunden nur zur Errichtung eines Pathologisch-Bakteriologischen Instituts
verwendet werden durften. 1914 wurde sein Traum mit der Eröffnung des neuen
Städtischen Krankenhauses, der heutigen Unimedizin, wahr. Von Anfang an war das
wissenschaftliche Pathologisch-Bakteriologische Institut angeschlossen. Peter
Hochgesand sagt: "Er schuf damit als Stifter dieser ersten
medizinisch-wissenschaftlichen Einrichtung die Keimzelle der 1946 wiederbelebten
Universitätsklinik."
Während Dekan Prof. Dr. Ulrich Förstermann und Hans-Dieter John bei der
musikalisch umrahmten Feierstunde die Liste der bisherigen Institutsleiter und
des Instituts skizzierten, gewährte Peter Krawietz einen kurzweiligen Einblick
in die Zeit des Jakob Hochgesand. Und Wilfried Roth stellte die modernsten
Methoden vor, mit denen Mitarbeiter des Instituts für Pathologie heute arbeiten.
Lob für die Einrichtung der Stiftung gab es schließlich auch von Prof. Dr. Peter
Schirmacher, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pathologie.
Hochgesand-Stiftung für Pathologie feierlich gegründet
Mainz – Das
Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz hatte heute doppelten
Grund zur Freude: die Gründungsfeier der Hochgesand-Stiftung für Pathologie und
die Ausstellungseröffnung zur Geschichte der Pathologie.
Dr. Hans-Dieter John, ehemaliger Oberarzt des
Institutes für Pathologie, Prof. Dr. Peter Hochgesand, Vorstandsvorsitzender
der Hochgesand-Stiftung für Pathologie, Peter Krawietz, Kulturdezernent der
Stadt Mainz a. D., Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth, Direktor des Instituts für
Pathologie der Universitätsmedizin Mainz und Univ.-Prof. Dr. Peter
Schirmacher, Ärztlicher Direktor des Pathologischen Instituts der
Universität Heidelberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Pathologie, freuen sich über die Gründung der Hochgesand-Stiftung für
Pathologie. |
Aus "https://www.metropolnews.info"
vom 12. Oktober 2017
Vor zahlreichen
Gästen erinnerten der Direktor des Instituts Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth und
weitere Festredner an den großen Förderer der Pathologie Medizinalrat Dr. Jakob
Hochgesand. Dieser ermöglichte durch eine großzügige Stiftung an die Stadt Mainz
die Gründung des ersten Instituts für Pathologie und Bakteriologie im Jahre
1914. Die nun von seinen Nachfahren gegründete zweite Hochgesand-Stiftung hat
den Zweck, Forschung und Lehre im Bereich der Pathologie zu fördern. Deswegen
wird sie zukünftig regelmäßig den Hochgesand-Preis für Pathologie in Höhe von
10.000 Euro ausschreiben. Für die Auszeichnung können sich junge,
wissenschaftlich aktive Pathologinnen oder Pathologen bewerben.
Im Rahmen der
heutigen Gründungsfeier erinnerten die Festredner an das Leben und Wirken des
geheimen Medizinalrats Dr. Jakob Hochgesand (1814-1904). Ab Mitte des 19.
Jahrhunderts war er in Mainz Direktor des Städtischen St. Rochus-Krankenhauses.
Im Sinne einer zeitgemäßen Krankenversorgung entstanden unter seiner Ägide
erstmals eigene Fachabteilungen und damit auch spezifische Therapiekonzepte,
beispielsweise für Gynäkologie und Geburtskunde sowie für psychisch Kranke und
Geschlechtskranke. Für die damalige Zeit besonders innovativ und zugleich sehr
erfolgreich war er 1852, als er erstmals ausgebildete Krankenpflegekräfte, zwölf
Vinzentinerinnen, einstellte. Den Schwerpunkt seines medizinischen Interesses
widmete er der Pathologie. Daher stiftete Dr. Jakob Hochgesand den größten Teil
seines Vermögens an die Stadt Mainz, damit diese ein Pathologisches Institut
einrichtet.
Welche
weitreichenden Konsequenzen das innovative Denken und Handeln des späteren
Ehrenbürgers der Stadt Mainz auf die Krankenversorgung seiner Zeit und darüber
hinaus hatte, verdeutlichten bei der Stiftungs-Gründungsfeier Prof. Dr. Peter
Hochgesand, Vorstandsvorsitzender der Hochgesand-Stiftung für Pathologie und Dr.
Hans-Dieter John, ehemaliger Oberarzt des Mainzer Instituts für Pathologie.
Deren Vorträge flankierte eine Darstellung der Stadt Mainz zur Zeit des Jakob
Hochgesand vom ehemaligen Kulturdezernenten der Stadt Mainz Peter Krawietz.
Die Chancen und
Herausforderungen der heutigen Pathologie schilderte anschließend der Direktor
des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr.
Wilfried Roth. Wie wichtig die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in
der universitären Pathologie ist, betonte im abschließenden Vortrag der Direktor
des Pathologischen Instituts der Universitätsklinik Heidelberg und Vorsitzender
der Deutschen Gesellschaft für Pathologie Univ.-Prof. Dr. Peter Schirmacher.
Im Anschluss an die
Gründungsfeier fand die Eröffnung der Ausstellung zur Geschichte der Pathologie
in Mainz statt, die von Dr. John zusammengestellt wurde. Außerdem sind ab sofort
verschiedene historische Exponate in einer Vitrine im Foyer des kleinen Hörsaals
der Pathologie zu sehen. |