Von Bernd Funke
(aus "Allgemeine Zeitung" vom 3. November 2016)
MAINZ - Als
"Ausdruck der besonderen Wertschätzung auch für Ihre Mitstreiter" wertete
Staatssekretär Salvatore Barbaro die Verleihung der Verdienstmedaille des Landes
an Professor Peter Hochgesand durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Und
Denkmalschutzdezernentin Marianne Grosse, in deren Dienstzimmer im
Kommandantenbau der Zitadelle die Übergabe der Auszeichnung auf besonderen
Wunsch des Geehrten stattfand, bezeichnete Hochgesand als "unermüdlichen
Kämpfer, ohne den es die Initiative Zitadelle Mainz nicht gäbe".
Im "Tatort Ihres
besonderen Wirkens", so Grosse, unterstrich die Dezernentin, die nicht
verschwieg, dass die Zusammenarbeit mit Hochgesand anfangs "ein wenig holprig"
gewesen sei, dass die Stadt auch weiterhin auf sein Engagement hoffe: "Wir
brauchen Sie, die in Mainz vielseitig anerkannte Persönlichkeit, auch
weiterhin."
Vor einem
ausgesuchten Kreis von Mitstreitern dankte Peter Hochgesand allen voran seiner
Frau, Annette Endres, die ihn nicht nur moralisch unterstützt habe. Seit der
Gründung der Initiative Zitadelle Mainz (IZM) im Jahre 2004 sei, so ihr erster
Vorsitzender, viel bewegt worden: "Wir haben die Zitadelle aus dem
Dornröschenschlaf ins öffentliche Bewusstsein zurückgebracht." Allein das
alljährlich von der IZM veranstaltete Zitadellenfest mit zwischen acht- und
zehntausend Besuchern belege dies. Zweimal habe der Stadtrat auf Anregung der
IZM einstimmig für den Erhalt der Zitadelle plädiert. Aber es sei noch Vieles zu
tun.
Hochgesand
erinnerte an Rückschläge wie die "hoffentlich kurztemporäre" Sperrung von Teilen
des Zitadellengrabens oder die Anbringung des Stahlnetzes entlang der
Windmühlenstraße. Und noch sei der Konflikt zwischen Denkmal- und Naturschutz
nicht vom Tisch. Hochgesand: "Vieles bröckelt an den Mauern. In Teilen ist die
Zitadelle im Zustand des langsamen Verfalls."
Er hoffe, dass mit
den Dezernentinnen Grosse und Eder "Schwung in die Sache" komme, und dass auch
das Land helfe. Die Forderung der IZM, bauwerksschädigenden Bewuchs auf und an
den Zitadellenmauern zu entfernen, bleibe bestehen.
Schwärmerisch
beinah erklärte Peter Hochgesand: "Die Sanierung der Zitadelle ist des Schweißes
der Edlen wert." Keine Stadt außer Mainz könne bieten, was die Zitadelle biete:
2000 Jahre fußläufig erlebbarer Geschichte. Ein Kleinod sei sie, die "Akropolis
von Mainz", die in einem besseren Zustand an die nächste Generation
weitergegeben werden solle, "als wir sie vorgefunden haben".