Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Dr. Peter Hochgesand

 

 

 

 

 

 

 

 

Zitadelle vorzeigbar machen

GESAMTKONZEPT Sanierung im Einklang von Denkmal- und Umweltschutz angestrebt

Von Bernd Funke (aus "Mainzer Anzeiger" vom 26.03.2016)

"Wir haben eine Verpflichtung, uns dem historischen Erbe zu stellen", sagt Prof. Dr. Peter Hochgesand. Er, von 2004 bis 2008 Gründungsvorsitzender und Motor der Initiative Zitadelle Mainz (IZM), ist von Mäzen Stefan Schmitz wieder ins Boot geholt worden. "Ich bin sehr optimistisch bei diesem zweiten Anlauf, die Zitadelle in Ordnung zu bringen", lässt Schmitz wissen.

Den ersten Anlauf hatten Hochgesand und die von ihm geführte Bürgerinitiative schon vor zwölf Jahren unternommen. Mit dem Ergebnis, dass der Stadtrat im Dezember 2004 einstimmig beschloss, dass bis 2005 ein Gesamtkonzept für die Zitadelle vorliegen sollte. Damals wie heute keine leichte Aufgabe, die nicht allein aus denkmalpflegerischem Blick zu lösen ist. Immerhin sind acht Hektar im Südwesten und Osten der Festung seit 1986 als "geschützter Landschaftsbestandteil" ausgewiesen. Doch schon damals waren sich Hochgesand, der damalige Gründezernent Wolfgang Reichel und der ehemalige Kulturdezernent Peter Krawietz (beide CDU) sicher, dass es keinen Konflikt zwischen Natur- und Denkmalschutz geben müsse.

Genährt wurde diese Einschätzung durch die Expertise von Prof. Rainer Drewello von der Uni Bamberg. Drewello war als Leiter des Modellprojekts der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für die Kooperation von Natur- und Denkmalschutz bei der heute vielgelobten Instandsetzung der Kronacher Festung Rosenberg zuständig. Auch aktuell ist die Meinung Drewellos, der vom Umweltamt mit einer Expertise beauftragt wurde, wieder gefragt. Am Mittwoch fand eine Expertenrunde statt, an der Vertreter der städtischen Ämter teilnahmen.

Knackpunkte sind die verstopften Postenwege, von denen das Regenwasser in den Mauern versickert, und das die Zitadellenmauern sprengende Grün. Unabänderlich sei auch, dass drei Meter vom Mauerfuß entfernt keine Bäume mehr stehen. Im Südostgraben habe, so Hochgesand, das Umweltamt bereits entsprechende Maßnahmen durchgeführt. In weiten Bereichen der Mauern müsse das Efeu entfernt werden. Keiner der Bäume und Sträucher an oder aus der Escarpe, der Kontrescarpe oder im Zitadellengraben in unmittelbarer Nähe der Mauerfüße müsse aus Gründen des Artenschutzes zwingend erhalten werden, heißt es. Werde die Sanierung auf diese Weise durchgeführt, werde sogar die Artenvielfalt zunehmen.

Mit der Mitgliedschaft der Stadt im Festungsnetzwerk "Forte cultura" sei man zugleich auch die Verpflichtung eingegangen, "die Zitadelle in einen Zustand zu bringen, der vorzeigbar ist", unterstreichen Schmitz und Hochgesand. Dieses Ziel wolle man auch unter Einbeziehung der Umweltverbände erreichen. "Das ist kein Kampf, sondern ein Miteinander." Und auch Schmitz, der sich der Unterstützung nicht nur durch Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) versichert hat, spricht nicht von Problemen, sondern von "Herausforderungen". Zur Sanierung der Zitadelle sei es notwendig, ein Netzwerk zu erstellen, über das auch die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen gesichert werde. Nun gelte es, den Oberbürgermeister als Befürworter des erneuten Anlaufs zu unterstützen. Und zu hoffen, dass es gelingt, bei der SGD Süd eine Ausnahmegenehmigung vom Gebot der Ausgleichspflanzungen für aus dem Zitadellengraben entferntes Grün zu erreichen.