Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Dr. Karen Joisten

Will Philosophie raus aus dem Seminarraum tragen: Karen Joisten.

 

 

 

 

 

 

 

 

"Jeder philosophiert"

Interview: Karen Joisten, Professorin an der Technischen Universität, zum Projekt "Philosophie vor Ort"

Das Interview führte Andreas Sebald (aus "www.rheinpfalz.de" vom 6. Juli 2017)

Wo begegnet uns Philosophie im Alltag? Wie können mir die Ideen großer Denker wie Hegel, Platon oder Nietzsche helfen, Dinge besser zu begreifen? Karen Joisten, die an der Technischen Universität (TU) im Sommersemester den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie vertretungsweise innehat, bietet dazu eine Reihe an. Am Samstag, 8. Juli, ist eine Veranstaltung in der Pfalzbibliothek, die fünf große Denker und deren Ideen in den Fokus nimmt. Andreas Sebald hat sich mit der Philosophie-Professorin darüber unterhalten.

Frau Professor Joisten: Wo begegnet mir denn Philosophie im Alltag?

Jeder philosophiert, wenn ich das mal so sagen darf. Die Frage ist, wird das gefördert? Wir versuchen mit unserer Reihe, wichtige Positionen klassischer Philosophen wie Hegel oder Platon vorzustellen und bei den Menschen ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass das was mit uns zu tun hat. Wir wollen Impulse geben und das außerhalb der Uni.

Deshalb gehen Sie auch raus, beispielsweise in die Pfalzbibliothek?

Ja, genau. Für uns ist das aktive Freizeitgestaltung. Wir machen das außerhalb unserer Dienstzeit. An der Uni gehen wir mit Philosophie natürlich anders um.

Sie arbeiten in der Sache nicht allein?

Ich habe mit Wolfgang Lenski, Sönke Roterberg, Ettore Barbagallo und Nicole Theimer vier Mitstreiter gefunden. Ursprünglich habe ich mir das Ganze ausgedacht, aber meine Kollegen waren sofort mit dabei.

Was erwartet die Leute bei "Philosophie vor Ort" am Samstag?

Meine Kollegen und ich geben kurze Vorträge zu verschiedenen Philosophen, jedem der Denker – Platon, Hegel, Nietzsche, Heidegger und Derrida sind dabei ‒ ist etwa eine Stunde gewidmet, es geht los um 10 Uhr und ist um 16 Uhr zu Ende. Das sind große Namen, bei denen man sich kaum traut, ein Buch aus dem Regal zu nehmen. Das wollen wir ändern.

Wo sind Sie zuletzt im Alltag ins Philosophieren gekommen?

Es geht uns mehr um die Haltung, nicht um reine Theorie. Wenn wir ins Philosophieren kommen, hinterfragen wir auch Dinge. So wird das Alltägliche auch philosophisch. Gerne leben wir ja in einem Trott, stehen morgens auf, gehen zur Arbeit. Das ist vertraut und auch angenehm. Wenn wir aber fragen, wo ist der Sinn? Wenn wir anfangen, unsere Situation zu hinterfragen, dann sind wir schon bei der Philosophie. Platon, zum Beispiel, hat sich auch mit der Unsterblichkeit der Seele befasst, wo komme ich her, wo gehe ich hin?

Wie wollen Sie die Leute zum Philosophieren bringen?

Indem wir darüber reden! Und die Leute vielleicht dazu bringen, Dinge zu hinterfragen. Philosophie macht vor nichts halt.

Was versprechen Sie sich von dem Samstag?

Ich hoffe, dass die Leute, die kommen, nicht nur zuhören, sondern auch mitreden wollen.

Die RRK-Hockeydamen 1975 (hinten: Trainer Hans "Hennes" Hermann, Annette Hund, Marga Blivier, Karen Joisten, Ursula Kraus, Cornelia Grossmann, Martina Walz, Ursula Alt, Irene Willnow; vorn: Michaela Scherbaum, Ulrike Gräff, Marina Günzler, Karin Dietzschold, Marion Boch)


Philosophie zum Kennlernen, Mitmachen und Mitreden

Neue Professorin der TU Kaiserslautern bietet auch außerhalb der Universität ein abwechslungsreiches Programm für Philosophie-Interessierte

Von Katrin Müller, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Technischen Universität Kaiserslautern (aus " https://idw-online.de" vom 07.06.2017)

Welche Facetten der Philosophie lassen sich in Kunst, Büchern und Filmen finden? Mit welchen ethischen Fragen beschäftigt man sich in Krankenhäusern? Wo versteckt sich Philosophie im Alltag? Die Kaiserslauterer Professorin Dr. Karen Joisten bietet über ihre Angebote an der Universität hinaus Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, bestehendes Interesse an philosophischen Fragen und Problemen zu vertiefen oder gar erst zu wecken. In unterschiedlichsten Formaten sollen verschiedene Zielgruppen angesprochen, Denkanstöße gegeben oder der Austausch untereinander unterstützt werden.

"Mir geht es darum, den Menschen zu zeigen, wo sich Philosophie überall verorten lässt. Wir nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Hand und begleiten sie auf einer Reise durch philosophische Fragestellungen und zeigen, wie sich die Theorie in der Praxis bewährt", so Prof. Dr. Karen Joisten, die seit dem Sommersemester 2017 die Philosophieprofessur an der TU Kaiserslautern innehat.

Das Angebot richtet sich an Interessierte, die ihren Horizont erweitern und Philosophie anhand von praktischen Beispielen kennenlernen und erfahren wollen. Ob als Gesprächsrunde, Vortrag, klassische Seminarform oder Filmvorführung – die verschiedenen Formate sprechen unterschiedliche Altersgruppen, Berufsgruppen und Interessenslagen an. Die Teilnehmer sollen angeregt werden, sich mit den Themen selbst kritisch zu beschäftigen und sich auch untereinander auszutauschen.

"Philosophische Fragen sind für uns ein menschliches Grundbedürfnis. Wir haben uns bewusst für unterschiedliche Formate entschieden. Die einen hören gerne zu, die anderen diskutieren lieber mit. Im Rahmen unseres Sommerprogramms ist für jeden etwas dabei. Mit unserer Veranstaltung "Philosophie vor Ort" beispielsweise laden wir alle dazu ein, mit uns einen Tag lang Philosophie an verschiedenen Orten in und um Kaiserslautern zu erleben und so den eigenen Blick zu schärfen", ergänzt Frau Professor Joisten.