Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Dieter Nachtigall

 

 

 

 

 

SPITZENSPORT IN RÜSSELSHEIM

Wo einst Talente gefunden wurden

Einst waren in Rüsselsheim Bands wie The Police und Motörhead zu hören. Internationale Sportler traten im Judo, Volleyball und Turnen gegeneinander an. Inzwischen ist in der früheren Walter-Köbel-Halle sehr viel weniger los. Eine Hommage an eine in die Jahre gekommene Perle.

Von Eva Schläfer (aus "FAZ" vom 30.04.2023)

Rüsselsheim ist keine Schönheit. Die 67.000-Einwohner-Stadt im Herzen des Rhein-Main-Gebiets besticht nicht durch ihren Liebreiz, auch nicht durch ihren Charme. Das war vor 50 Jahren nicht anders. Jedoch: Die Stadt hatte Geld. Opel beschäftigte 40.000 Mitarbeiter in seinem Stammwerk; Rüsselsheim war durch die Steuern, die der Autobauer zahlte, die zweitreichste Kommune Deutschlands – gemessen an der Einwohnerzahl. Und das Geld wurde ausgegeben. Mitte der Sechziger wurde an jeder Ecke gebaut. Im Südosten entstanden große, neue Wohnviertel, an die Innenstadt angrenzend wuchs das Stadttheater in die Höhe. Und als es 1969 eröffnet wurde, betreute das Bauamt etwa anderthalb Kilometer entfernt schon die nächste Großbaustelle: die Walter-Köbel-Halle. Sie sollte als neues Zentrum für Breiten- und Leistungssport genau diesen fördern und gleichzeitig dafür sorgen, das Arbeiterimage Rüsselsheims aufzupolieren.

Noch heute hat diese Halle Klasse – auch wenn man ihr das Alter ein Stück weit ansieht. Allerdings trägt sie heute keinen Namen mehr: Der Namen gebende Bürgermeister Walter Köbel, der Rüsselsheim zwischen 1954 und 1965 vorgestanden hatte, ist wegen Unterstützung des NS-Regimes in Ungnade gefallen. Der von dem ortsansässigen Architekten Georg Lauer erdachte Bau hat nichts mit der üblichen Sporthallenarchitektur zu tun. Von außen überzeugen seine elegante Linienführung und die schwebend anmutende Deckenkonstruktion, die auch dem Zentrum des Inneren, der mehr als 55 Meter langen und elf Meter hohen Halle mit fast 2.000 festen Tribünenplätzen, eine besondere Atmosphäre verleiht. Hinzu kommt eine Ausstattung, die bei ihrer Eröffnung am 16. September 1972 Standards setzte: zwei weitere Sporthallen, so groß, dass man in ihnen Basketball spielen kann, ein Konditionsraum, ein Dojo, spezialisierte Räume für Boxen, Gymnastik, Turnen, Fechten, eine Schießanlage mit 16 Ständen – und eine Sauna.

Ein bisschen melancholisch

Der Vorsatz der Stadt ging auf. In der Halle brummte es: vormittags beim Schulsport, nachmittags im Breiten- und vor allem Leistungssport. Die nebenan gelegene Immanuel-Kant-Schule wurde aufgrund der optimalen Trainingsbedingungen Leistungssportzentrum für die in Rüsselsheim etablierten Sportarten Judo und Hockey sowie für das aufstrebende Volleyball. Diese Fokussierung machte sich bald bezahlt: Ab Mitte der Siebziger war Rüsselsheim für Jahrzehnte in allen drei Sportarten in den höchsten Spielklassen vertreten und holte deutsche Titel und Pokalsiege.

Bianca Heinz, ehemalige Weltklassetorhüterin des Rüsselsheimer Ruder-Klubs und heute Vorsitzende des Vereins, hat viele Erinnerungen an die Halle. Als Jugendliche schaute sie dort Partien der Erstligamänner an. 1991 wurde sie mit ihrem Team dann selbst Deutsche Meisterin vor heimischem Publikum und das Jahr darauf auch Europacup-Siegerin. Vor allem aber schätzte sie das in den Wintermonaten wöchentliche Training: "In die Halle zu kommen, war toll, weil immer so viele andere Sportlerinnen und Sportler da waren, die man treffen und denen man zuschauen konnte, beim Volleyball, beim Judo, beim Turnen."

Haben viel Zeit in der Halle verbracht: Der frühere Sportlehrer Rainer Obmann, die ehemalige Hockey-Nationalspielerin Bianca Heinz und der einstige Hausmeister Hartmut Buda

Im Jahr 2023 ist das nicht mehr so. An einem Montagnachmittag im beginnenden Frühling sitzen im Turnraum zwei Männer, die einen großen Teil ihres Lebens in der Halle verbracht haben. Der eine, Hartmut Buda, war fast 40 Jahre lang ihr Hausmeister. Der andere, Rainer Obmann, ebenso lang Sportlehrer an der Immanuel-Kant-Schule und Volleyballtrainer der TG Rüsselsheim. "Früher hätten wir uns hier um 15 Uhr nicht unterhalten können", sagt Buda und klingt ein bisschen melancholisch: "Früher wäre hier um diese Uhrzeit geturnt worden." Und Obmann ergänzt: "Es schmerzt, zu sehen, wie die Halle immer mehr in der Bedeutungslosigkeit verschwindet."

Udo Lindenberg und Udo Jürgens traten hier auf

Wenn Obmann, 78 Jahre, und Buda, 80 Jahre, von früheren Zeiten sprechen, davon, dass die Halle ab 1973 "the place to be" in Rüsselsheim war, dann fällt schnell ein anderer Name, der eng mit ihr verbunden ist: Hans-Dieter Nachtigall. Der Turn- und Sportlehrer war von 1966 an zunächst als Trainer bei der TG Rüsselsheim sowie als Sportlehrer tätig, von 1973 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2001 dann Leiter des Rüsselsheimer Sportamts. Diese Aufgabe füllte er mit großem persönlichem Einsatz und der ihm eigenen Art, offen auf Menschen zuzugehen, aus.

Nachtigall hatte viele Ideen und noch mehr Tatkraft, diese zu realisieren. Er trug maßgeblich dazu bei, dass der Sport in der Opel-Stadt diese Blüte erlebte. Und er sorgte dafür, dass die Köbel-Halle neben der Nutzung durch die Rüsselsheimer auch ein gefragter Veranstaltungsort wurde – auch für Menschen, die sich nicht für Sport interessierten. In den ersten zehn Jahren ihres Bestehens fanden in der großen Halle Konzerte statt. Damals war sie noch als Multifunktionshalle zugelassen und konnte mit bodenlangen Vorhängen und entsprechender Bestuhlung so umfunktioniert werden, dass neben einer Bühne 4.000 Menschen in ihr Platz fanden. Udo Lindenberg und Udo Jürgens traten hier auf, Heino und Peter Alexander; die Hitparade mit Dieter Thomas Heck wurde aufgezeichnet; und auch die Rockbands Grateful Dead, Motörhead und Judas Priest sowie The Police kamen nach Rüsselsheim.

Sehr viel häufiger aber fanden Länderspiele im Handball und Volleyball, Turn-, Judo- und Karate-Länderkämpfe, deutsche Hallenhockey-Meisterschaften, deutsche Mannschaftsmeisterschaften im Ringen und im Tischtennis in ihr statt – vor fast immer bis auf den letzten Platz gefüllten Rängen. Hinzu kamen Highlights wie das Schauturnen zum Abschied von Eberhard Gienger 1982 oder der Boxkampf 1986, aus dem José Varela als Europameister im Weltergewicht hervorging. Die Halle diente zudem als Anlaufstelle für internationale Sportteams wie die kubanische Volleyballnationalmannschaft oder die rumänischen Turnerinnen um ihren Weltstar Nadia Comaneci, die sich in Rüsselsheim dank der Nähe zum Frankfurter Flughafen auf Wettbewerbe in Europa vorbereiteten. Der Aufenthalt der Weltklasseturnerinnen im November 1976 führte zu einer "Sportschau"-Ausgabe der ARD aus der Köbel-Halle. Und zwanzig Jahre später wurde auch ein ZDF-Sportstudio von dort gesendet. Michael Stich hatte sie für ein Turnier gemietet und so umgestaltet, dass Hausmeister Buda seine eigene Arbeitsstätte nicht mehr erkannte.

Es mangelt an Geld

Das alles ist lange her. Etwa zu der Zeit des Tennisturniers begann sich in der Stadt und bei Opel vieles zu verändern, allerdings nicht zum Positiven. Dieser Wandel traf auch die Halle. Inzwischen finden dort keine bedeutenden Wettkämpfe mehr statt. Grundsätzlich ist Rüsselsheim nicht mehr so erfolgreich im Sport: Volleyball hat gelitten, seitdem die aus der Volleyballabteilung der TG Rüsselsheim hervorgegangenen United Volleys erst in die Ballsporthalle abwanderten und sich im vergangenen Jahr aus der Bundesliga zurückzogen. Auch im Hockey spielt Geld eine zunehmende Rolle; die Talente werden in finanzkräftigen Vereinen gebündelt.

Bianca Heinz sagt über diese Entwicklung: "Die Begeisterung für den Leistungssport ist dort größer, wo es schon viele erfolgreiche Sportler gibt. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, wenn Schulen Verständnis haben, wenn auch Freunde, die keine Sportler sind, es toll finden, zuzuschauen, ist es einfacher, Talente zu entwickeln und sie zu halten." Und auch sie erwähnt den früheren Rüsselsheimer Sportamtsleiter: "Wenn jemand in der Stadt für Leistungssport begeistern konnte, dann war das Dieter Nachtigall, der sein Amt nicht als Beruf, sondern als Berufung angesehen und gelebt hat. Zu seiner Zeit waren wir, auch durch seine gelebte Sportbegeisterung und sein ansteckendes Engagement, erfolgreicher."

Vielleicht ist es aber auch der Lauf der Zeit. Sportveranstaltungen verlagern sich immer stärker in große Städte. In Rüsselsheim mangelt es aber auch an Geld, um ein so attraktives Umfeld wie früher bieten zu können. Sieben Jahre lang versuchte die Stadt, ihre Haushaltslücken unter dem kommunalen Rettungsschirm des Landes zu kurieren. 2020 verließ sie ihn wieder, aber die weiterhin angespannte Situation macht sich an vielen Stellen in der Stadt bemerkbar. Im Jahr 2009 hatte die Stadtverordnetenversammlung sogar schon einmal beschlossen, die Halle abreißen zu lassen, weil sie nicht mehr effizient unterhalten werden könne. Eine Initiative zu ihrem Erhalt gründete sich, die Erfolg hatte, da sich eine Sanierung als günstiger herausstellte als zunächst angenommen.

Umbenennung würde rund 35.000 Euro kosten

Diese Initiative hatte der sich damals schon im Ruhestand befindliche Dieter Nachtigall angeführt. Seit vergangenem Jahr gibt es eine neue Initiative, die nun ihm, der im April 2020 starb, gewidmet ist. Viele frühere Sportler finden, die seit zehn Jahren quasi namenlose Halle solle seinen erhalten. Dafür sammelten sie im vergangenen Jahr mehr als 1.200 Unterschriften; auch der olympische Silbermedaillengewinner im Judo, Eduard Trippel, unterzeichnete.

Doch es sieht so aus, als könnte auch dieses Vorhaben am Geld scheitern. Rund 35.000 Euro würde die Umbenennung kosten, heißt es. Die Unterzeichner, zu denen auch Bianca Heinz, Hartmut Buda und Rainer Obmann gehören, halten trotzdem an zwei Überzeugungen fest: Die Halle mit ihrer besonderen Geschichte verdiene einen Namen. Und: "Dieter-Nachtigall-Halle" wäre ein passender.


Vorerst kein neuer Name für Sporthalle

Das Stadtparlament verschiebt die Entscheidung zur Großsporthalle auf nächstes Jahr.

Dorothea Ittmann (aus "Main-Spitze" vom 08.10.2022)

... Über das von den Fraktionen Die Grünen/Linke Liste Soli/ABI, SPD und FWR/FNR-Fraktion geforderte "transparente und partizipatorische Verfahren zur Namensfindung der Großsporthalle" wurde an dem Abend nicht mehr abgestimmt. Der Ältestenrat und der Magistrat hatten sich vor der Sitzung darauf verständigt, die Drucksache in geänderter Form zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu beraten. Zuvor werde sich ein Gremium bestehend aus den Mitgliedern des Ältestenrats und Vertretern des Sportbundes mit dem Thema befassen, erläuterte Grode die Entscheidung.

Für die Benennung der Großsporthalle seien die unterschiedlichsten Abstimmungsverfahren oder Beteiligungsprozesse denkbar, informiert die Stadt. Rund 35.000 Euro beziffert sie für die Umbenennung – Kosten, denen keine Einnahmen gegenüberstünden, wie sie betont. Ein Sponsor sei nur schwer zu finden, da die Halle nur selten für überregionale Veranstaltungen genutzt werde. Hinzu komme die aktuelle finanzielle Situation der Stadt Rüsselsheim.

Die Stadtverordneten votierten einstimmig dafür, die Umbenennung der Großsporthalle vorerst nicht weiter zu verfolgen...


Über 1.200 Unterschriften für Nachtigall-Halle in Rüsselsheim

Die Initiative für die Umbenennung der Großsporthalle hat die Liste der Unterzeichner am Mittag bei OB Bausch abgegeben. Abends stimmte der Kultur-, Schul- und Sportausschuss ab.

Von Markus Jäger (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2022)

Neun Jahre ist es mittlerweile her, dass die Walter-Köbel-Halle in Großsporthalle umbenannt wurde. Aus der Übergangslösung wurde schnell eine Dauerlösung, die wohl noch eine ganze Weile Bestand haben wird. Denn in der Sitzung des Kultur-, Schul- und Sportausschusses stimmten die Mitglieder einstimmig dafür, die Namensgebung für die Großsporthalle aufgrund der aktuellen finanziellen Situation angesichts des nicht genehmigten Haushalts vorerst nicht weiter zu verfolgen. Somit soll auch die von den Fraktionen SPD, Grüne, Linke/Liste Solidarität und FWR/FNR im April 2019 geforderte Drucksache für ein transparentes und partizipatorisches Verfahren vorerst auf Eis gelegt werden.

Rund 1.200 Unterschriften für die Umbenennung der Großsporthalle hat die Initiative "Pro Nachtigall-Halle" gesammelt und an Oberbürgermeister Udo Bausch übergeben: Rainer Obmann, Herbert Dörenberg, Chrstiane Petzold und Albrecht Schmidt.   © Vollformat

In der Bürgersprechstunde hatte sich die RRK-Vorsitzende Bianca Heinz von der Initiative "Pro Nachtigall-Halle" vor Eintritt in die Tagesordnung im Ratssaal zu Wort gemeldet und sich für eine Umbenennung der Großsporthalle in Nachtigall-Halle ausgesprochen. Mit der Umbenennung soll das Engagement des ehemaligen Rüsselsheimer Sportamtsleiters Dieter Nachtigall gewürdigt werden. Gleichzeitig stellte die ehemalige Hockey-Nationalspielerin aber auch die Frage nach einem möglichen Sponsor, der als Namensgeber sogar Dieter Nachtigall vorzuziehen sei. "Wenn wir vor der Wahl stünden zwischen Dieter Nachtigall und einem Sponsor als Namensgeber, würden wir den Sponsor vorziehen", versicherte Heinz.

Tatkräftiger Einsatz für Erhalt der Halle

Bis jedoch ein Sponsor gefunden sei, was mit Blick auf die vergangenen Jahre und den offensichtlich vergeblichen Versuchen, einen Sponsor zu finden, nicht so einfach sei, könne die Halle passend zum 50-jährigen Bestehen der Halle den Namen des ehemaligen Sportamtsleiters tragen, der sich selbst tatkräftig für den Erhalt der Halle eingesetzt hatte. Sollte sich dann doch ein Sponsor finden, könnte nach einer erneuten Umbenennung Nachtigall mit einer Büste im Eingangsbereich der Halle eine entsprechende Würdigung seiner Verdienste für den Sport in Rüsselsheim erhalten.

"Generell ist die Initiative zu begrüßen", erklärte Oberbürgermeister und Sportdezernent Udo Bausch (parteilos) in der Ausschusssitzung. Die Initiative sei wichtig, ihr Anliegen aber zurzeit schwierig umzusetzen. "Mir wäre es lieber, wir hätten einen genehmigten Haushalt und könnten durchstarten", betonte Bausch.

"Wir sind mit der Vorlage nicht so superglücklich", gestand Wilfried Hauf (SPD), der ebenfalls die Haushaltslage als Kernproblem ausmachte. Wichtig sei, dass ein partizipatorisches Verfahren zur Namensgebung angewandt werde, das auch Erika Rohark (Grüne) einforderte.

Zuvor hatte am Mittwoch die Initiative zur Umbenennung der Großsporthalle in "Dieter-Nachtigall-Halle" eine Liste mit 1.217 Unterschriften an Rüsselsheims Oberbürgermeister Udo Bausch übergeben. Die Namen der Unterstützer hatte die Initiative in den vergangenen Wochen unter anderem über eine Online-Petition gesammelt.

1.217 Unterschriften für Umbenennung

Viele der Unterzeichner stammten aus Rüsselsheim, darunter viele Sportler. Albrecht Schmidt, Herbert Dörenberg, Rainer Obmann und Christiane Petzold wiesen den Oberbürgermeister bei ihrem Besuch im Rathaus noch einmal auf die Verdienste Dieter Nachtigalls für den Sport, aber auch für die Stadt Rüsselsheim hin. ...


Rüsselsheim: Unterstützung für Dieter-Nachtigall-Halle

Initiative wirbt mit einer Unterschriftensammlung für den neuen Namen für die ehemalige Walter-Köbel-Halle. Gut 30 Sportgrößen haben sich bereits beteiligt.

Aus "Main-Spitze" vom 25.08.2022

(red). Die Liste liest sich wie das Who‘s who der Rüsselsheimer Sportgeschichte: Mehr als 30 erfolgreiche Sportlerinnen, Sportler, Trainerinnen, Trainer und Sportfunktionäre stehen mit ihrem Namen dafür, dass die jetzige Großsporthalle und frühere Walter-Köbel-Halle nach Dieter Nachtigall benannt wird.

Die Liste der Unterzeichnenden reicht von B bis W: von Hockey-Weltmeisterin Britta Becker bis zu Hockey-Olympiateilnehmerin Anke Wild. Eingetragen haben sich auch Judo-Olympiateilnehmerin Regina Sigmund, die olympische Silbermedaillengewinnerin im Turnen, Jana Kubicka, Box-Europameister José Varela und Volleyballnationalspielerin Gabi Ockel (vormals Lorenz), die dreifache Olympiateilnehmerin im Schwimmen Meike Freitag. Auch aktuell erfolgreiche Athleten wie Hockey-Olympiateilnehmerin Pauline Heinz und der olympische Silbermedaillengewinner im Judo, Eduard Trippel, sind dabei, wenn es darum geht, mit Dieter Nachtigall, eine große Persönlichkeit des Rüsselsheimer Sports, eine Ehrung zuteilwerden zu lassen.

"Die Großsporthalle sollte künftig in ‚sportlicher Hand‘ bleiben, und kein anderer als Dieter Nachtigall war in den letzten Jahrzehnten in Rüsselsheim so eng mit der Großsporthalle und ‚seinen Sportlern‘ verbunden wie er", erklärt Herbert Dörenberg, Sprecher der Initiative. Für ihn und seine Mitstreiter ist Dieter Nachtigall, der 2020 im Alter von 82 Jahren verstorben ist, als einzigartiger Sportamtsleiter, Organisator, Moderator und vor allem als Mensch ein Vorbild. Nachtigall bekleidete zahlreiche Ehrenämter, er war unter anderem 20 Jahre Vorsitzender des Turngaus Rhein-Main und fast zehn Jahre Vorsitzender des SC Opel Rüsselsheim. Er gründete 2010 die Interessengemeinschaft "Pro Köbelhalle" und verhinderte als deren Sprecher den Abriss der damaligen Köbelhalle (heute Großsporthalle).

Damit die Stadtverordneten dem neuen Namen für die Großsporthalle zustimmen, sammelt die Initiative Unterschriften von Unterstützern. Bei den Unterschriftenlisten liegen (Stand 20. August) 708 Einträge vor, und bei der Online-Petition sind es 266 Einträge. "Ziel ist es, mindestens 1.000 Befürworter zu gewinnen", sagt Dörenberg. Eine Möglichkeit ist es, online seine Zustimmung zu bekunden (http://openpetition.de/!dflgc). Zudem liegen Unterschriftenlisten an vielen Stellen in der Stadt aus, unter anderem im Kapitel 43, bei Büro-Emig und Mode-Hartmann.

Gelegenheit, zu unterschreiben, besteht auch am Freitag, 26. August, wenn der SC Opel ab 17 Uhr die Bewirtung von "Wein am Main" auf dem Landungsplatz Rüsselsheim übernimmt. Weitere Informationen gibt es auf www.scopel.de.


Die Rüsselsheimer Großsporthalle soll in Nachtigall-Halle umbenannt werden!

Petition an Magistrat/Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rüsselsheim

Der im April 2020 verstorbene Dieter Nachtigall lebte seit 1964 in Rüsselsheim, wo er durch sein engagiertes Auftreten und  seine hervorragenden Leistungen zahlreiche Spuren hinterlassen hat. 

Wir, die Initiativgruppe "PRO Nachtigall-Halle", wenden uns an den Magistrat/ die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rüsselsheim mit der Forderung die Großsporthalle anlässlich ihres 50jährigen Bestehens in die Nachtigall-Halle umzubenennen. Die Großsporthalle sollte zukünftig in "sportlicher Hand" bleiben und kein anderer als Dieter Nachtigall war in den letzten Jahrzehnten in Rüsselsheim so eng mit der Großsporthalle und "seinen Sportlern" verbunden wie er. Da die Großsporthalle im September 2022 ihr 50jähriges Jubiläum feiert, ist es das Ziel der Initiativgruppe, dass die Vertreter der Stadt Rüsselsheim bis dahin eine Entscheidung zugunsten der Nachtigall-Halle getroffen haben.

Begründung

Aufgrund seiner zahlreichen Ehrenämter, vor allem im Jugend- und Sportbereich, sollte er den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt noch sehr lange als Vorbild in bester Erinnerung bleiben.

Wer war Dieter Nachtigall?

  • Er war bereits in jungen Jahren Turnlehrer, Vereins- und Verbandsjugendwart und Sportlehrer in seiner Heimatgemeinde Bilshausen/ Niedersachen.

  • Von 1964 ‒ 1979 war er Turn- und Sportlehrer bei der TG Rüsselsheim. Die Mitgliederzahl stieg in dieser Zeit um das 2,5-fache, wobei die Einführung des Kinderturnens einen besonderen Zuspruch erlebte.

  • Als Turn- und Sportlehrer und in seiner Funktion als Sportamtsleiter war Dieter Nachtigall ein ausgesprochen beliebter und kompetenter Ansprechpartner sowohl für die jungen Sportler*innen wie auch für den Elitesport der Stadt.

  • Sein Ansehen ging weit über die Grenzen der Stadt hinaus, bis hin zu den großen deutschen Sportverbänden und vor allem in die zahlreichen Bereiche seiner Ehrenämter.

  • Er belebte mit seinem weitreichenden Netzwerk und seiner Dynamik über 3 Jahrzehnte die Rüsselsheimer Sportszene und war mit seiner eloquenten Art in dieser Zeit der größte Sportvertreter dieser Stadt.

  • Nachtigall verstand es Großveranstaltungen zu organisieren und sie auch fachmännisch zu moderieren. Ein besonderes Markenzeichen waren dabei die legendären alljährlichen Sportlerbälle der Stadt Rüsselsheim, die Nachtigall hauptverantwortlich mit dem Sportbund organisierte und auch moderierte.

  • Als Rüsselsheimer Delegationsleiter war Dieter Nachtigall bei den sportlichen Vergleichswettkämpfen in den Partnerstädten Rugby, Evreux und Kecskemet ein vielseitig geschätzter Botschafter der Stadt.

  • Seine Fachkompetenz und Leidenschaft führten ihn zwangsläufig in zahlreiche Ehrenämter. So war er u.a. 20 Jahre Vorsitzender des Turngaus Rhein-Main, Gaujugendturnwart, Lehrwart und Stützpunkttrainer im Hessischen Turnverband, Lehrwart und Kampfrichter für Trampolinturnen, Bundes- und Landeslehrwart in der Übungsleiter-Aus- und Fortbildung, Mitglied des Organisationskomitees und Moderator bei den Deutschen Turnfesten in Berlin, Dortmund und Bochum, Mitglied des Nationalen Organisationskomitees der Frauen-Volleyball-WM 2002 in Deutschland und von 2000 ‒ 2008 1. Vorsitzender des SC Opel Rüsselsheim.

  • Dieter Nachtigall gründete im Jahre 2010 die Interessengemeinschaft "Pro Köbelhalle" und verhinderte als deren Sprecher den Abriss der damaligen Köbelhalle (heute Großsporthalle).

Das umfassende Wirken von Dieter Nachtigall, besonders in seinen Ehrenämtern, führte zu zahlreichen Auszeichnungen:

  • 1973 Verdiensturkunde des Sportkreises Groß-Gerau

  • 1975 Ehrenurkunde des Angelsportclubs "Früh-Auf" ‒ Silberne Ehrennadel

  • 1976 Ehrennadel in Bronze des Landessportbundes Hessen

  • 1977 Bronzene Ehrennadel des Hessischen Leichtathletik-Verbandes

  • 1980 Ehrennadel des Deutschen Turnerbundes

  • 1983 Ehrenurkunde des Jugoslawischen Fußball-Verbandes

  • 1983 Verdiensturkunde des Deutschen Turnerbundes

  • 1985 Ehrennadel in Silber des Landessportbundes Hessen

  • 1986 Sportplakette in Bronze des Landkreises Groß-Gerau

  • 1987 Ehrenmedaille in Silber des Schützenvereins 1862 Rüsselsheim

  • 1987 Ehrenbrief des Deutschen Turnerbundes

  • 1988 Bezirksmedaille in Silber DLRG

  • 1989 Ehrenbrief der Turngemeinde 1862 Rüsselsheim

  • 1990 Ernennung zum Gau-Ehrenvorsitzenden ‒ Verleihung der Ehrenmedaille in Gold

  • 1994 Sportplakette des Kreises Groß-Gerau in Bronze

  • 1994 Hessische Verdienstnadel in Gold des Hessischen Schützenverbandes

  • 1996 Weiterer Ehrenbrief der Turngemeinde 1862 Rüsselsheim

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Initiativgruppe Pro-Nachtigall-Halle aus Rüsselsheim


Großsporthalle soll "Dieter-Nachtigall-Halle" heißen

Die Sportelite Rüsselsheims spricht sich klar für eine Umbenennung der Großsporthalle aus. Schon 500 Unterschriften für die Initiative wurden gesammelt.

Die Rüsselsheimer Sportelite macht sich für eine Umbenennung der Großsporthalle in "Dieter-Nachtigall-Halle" stark.  ©Vollformat

Von Marcel Großmann (aus "Main-Spitze" vom 17.06.2022)

Die Sportelite Rüsselsheims spricht sich klar für eine Umbenennung der Großsporthalle in "Dieter-Nachtigall-Halle" aus. Am Dienstagabend trafen sich 14 Leistungssportler der vergangenen 50 Jahre vor der Großsporthalle und sprachen sich ausdrücklich für den Namen des ehemaligen Sportamtsleiters aus. Die Initiative, angefangen mit den drei Freunden des Verstorbenen, ist inzwischen angewachsen und sammelt fleißig Unterschriften.

Fast 500 sind bereits zusammengekommen, weitere werden noch folgen. "Derzeit sammeln 30 Freunde und Bekannte Unterschriften für uns", berichtet Herbert Dörenberg. Dazu kommen zwölf Personen, die sich zum engen Kreis der Initiative zählen, unter anderem Jürgen Gelis vom SC Opel und Bianca Heinz, Vorsitzende des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.

Die Initiative verfolgt das Ziel, den im April 2020 verstorbenen Dieter Nachtigall als Namensgeber der Großsporthalle einzusetzen. Seit 1964 engagierte sich Nachtigall in Rüsselsheim, mal als Sportlehrer, mal in seiner leitenden Position in der Verwaltung, als Vorsitzender des SC Opel oder zur Verständigung zwischen Rüsselsheim und seinen Partnerstädten. Zudem sei sein Leben stark mit der Großsporthalle verbunden: Zum einen habe er zahlreiche sportliche Großereignisse nach Rüsselsheim in die Sporthalle gebracht, zum anderen ist er ein Grund, warum sie heute überhaupt noch dort steht.

"Dieter Nachtigall war ein toller Sportamtsleiter", erinnert sich die RRK-Vorsitzende Bianca Heinz. Er habe den Leistungssport in Rüsselheim stark gefördert und sei immer präsent gewesen. "Und das weit über seine Funktion als Amtsleiter hinaus", so Heinz. Jeder Leistungssportler habe ihn persönlich gekannt. Sie habe als Hockey-Spielerin, unter anderem im Olympia-Team im Jahr 1992, viel mit ihm zu tun gehabt. "Für ihn war das kein Job, sondern Leidenschaft."

Auch als Vorsitzende des RRK spricht sich Heinz stark für den Namen Dieter Nachtigall aus, und da ist sie im Verein bei Weitem nicht die Einzige. Britta Becker, Anke Wild und Eva Hagenbäuner seien ebenfalls Feuer und Flamme für die Initiative, berichtet Heinz.

Auch der SC Opel unterstützt die Namensgebung. "Dieter verstand es, ohne Vorbehalt auf andere zuzugehen und sie einzubinden; für ihn spielten Unterschiede in der Hautfarbe, Religion, Weltanschauung oder sexuellen Orientierung überhaupt keine Rolle, er sah immer den Menschen", findet Sprecher Jürgen Gelis lobende Worte.

Um die Initiative zu unterstützen, meldet sich auch Regina Sigmund per Textnachricht, auch wenn sie bei der Aktion am Dienstagabend nicht vor Ort sein konnte. "Dieter war menschlich und herzlich zu mir, was mir als Leistungssportlerin einfach wohltat", schreibt sie in ihrem Statement. "Er hat auch seinerzeit regelmäßig im Kraftraum trainiert, während ich im Dojo Kindertraining gab. Oft hat er uns dann einen Besuch abgestattet und in seiner fröhlichen Art die Lust am Sport mit allen geteilt."

Dieter Nachtigall

Die Initiative sammelt weiterhin fleißig Unterschriften, man sei nach Dörenberg auf gutem Weg zu 1.000 Unterstützern. Auch eine Online-Umfrage ist angedacht, man suche aber noch jemanden, der das einrichten könne. Mit den Parteien und dem Oberbürgermeister habe die Initiative ebenfalls gesprochen. "Es geht nun alles seinen Gang." Den Rückhalt der Rüsselsheimer Sportelite ist ihnen aber gewiss.


"Hat in der Stadt viel bewegt"

Initiative will Großsporthalle Dieter Nachtigall widmen / Stadt und Fraktionen beraten

Von Marcel Großmann (aus "Main-Spitze" vom 31.05.2022)

50 Jahre wird die Großsporthalle in diesem September alt. Höchste Zeit, ihr wieder einen richtigen Namen zu geben. Das zumindest ist die Meinung von Albrecht Schmidt, Herbert Dörenberg und Rainer Obmann, die mit ihrer Initiative bereits einen bestimmten Namen im Sinn haben: den ihres Freundes Dieter-Nachtigall.

Fast 200 Seiten umfasst der Ordner über das Leben von Nachtigall, der von den drei Freunden zusammengestellt wurde. Darin sind etliche Presseartikel und Bilder zu sehen, die das Engagement des ehemaligen Sportamtsleiters bezeugen sollen. Und das reicht weit zurück. Seit 1964 engagierte sich Nachtigall in Rüsselsheim, mal als Sportlehrer, mal in seiner leitenden Position in der Verwaltung, als Vorsitzender des SC Opel oder zur Verständigung zwischen Rüsselsheim und seinen Partnerstädten. Die Liste der Auszeichnungen und seines sportlichen Werdegangs ist lang. Zudem sei sein Leben stark mit der Großsporthalle verbunden: Zum einen habe er zahlreiche sportliche Großereignisse nach Rüsselsheim in die Sporthalle gebracht, zum anderen ist er ein Grund, warum sie heute überhaupt noch dort steht.

NEUN JAHRE OHNE NAMEN

Im Jahr 2013 wurde die damalige Walter-Köbel-Halle in "Großsporthalle" umbenannt. Grund war, dass Köbel NSDAP-Mitglied war und sich in seiner Dissertation als glühender Verehrer der Ideologie gezeigt hatte.

 Der derzeitige Name war damals nur als Übergangslösung gedacht. DGB, DGB- und IG-Metall-Jugend, Linke, Antifa und zahlreiche Bürger hatten für eine sofortige Umbenennung zugunsten des Widerstandskämpfers Walter Rietig plädiert. Einige andere Bürger erklärten, es sei sinnvoll, der Halle den Namen eines Sportlers zu geben. (magr)

Im Jahr 2010 diskutierte die Politik über den Abriss der Halle. Grund: Es standen umfangreiche Sanierungen an, ein Abriss erschien aus Kostengründen möglich. Mit der Gründung der Initiative "Pro Köbelhalle" hatte sich unter anderem Nachtigall gegen einen solchen Abriss stark gemacht – mit Erfolg.

Nach dem Tod von Nachtigall im April 2020 sei die Idee bei den drei Freunden gereift, sich für die Umbenennung der Halle einzusetzen. Die Trauerfeier bleibt den dreien bis heute in schmerzlicher Erinnerung. "Wegen Corona konnten nur 16 Personen in die Halle", erinnert sich Obmann. Davor habe sich aber eine deutlich größere Menschenmenge versammelt. "Da hat man gesehen, welche Rolle er gespielt hat. Er hat in der Stadt viel bewegt. Es war für drei Jahrzehnte eine Sportlerstadt", begründet Albrecht Schmidt den Vorschlag. Er habe die Stadt in Bewegung gebracht.

Im Oktober 2020 setzten sich die drei zusammen und beschlossen, ihrem Freund eine besondere Ehre zuteil werden zu lassen. Sie verfassten also einen Brief an den Oberbürgermeister und stellten den Ordner zusammen, um klarzumachen, was Nachtigall alles für die Stadt getan hat. Im Oktober 2020 übergaben sie alles dem Oberbürgermeister, aber sowohl durch den Kommunalwahlkampf als auch durch die Pandemie wurde das Thema vorerst nicht weiter verfolgt. Nun starten sie einen neuen Versuch. Schließlich wird die Halle 50 Jahre alt, perfekt also, um ihr einen neuen Namen zu geben, so die Meinung der Initiative.

Seitens der Stadt wird derzeit daran gearbeitet, ein Verfahren in Rüsselsheim zur Namensgebung zu starten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Stadtgesellschaft und auch der Stadtverwaltung Rechnung zu tragen, teilt die Stadt auf Anfrage dieser Zeitung mit. "Es handelt sich allerdings, um einen komplexen Prozess." So stehe auch die Frage im Raum, ob ein Verfahren gefunden werden kann, das sowohl dem Sport in Rüsselsheim als auch der Finanzierung der Halle dienlich ist.

Zum 50-jährigen Bestehen soll, wenn es nach einer Bürgerinitiative geht, die Rüsselsheimer Großsporthalle wieder einen Namen bekommen.   ©Vollformat

In den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung wird nun ebenfalls über den neuen Namen diskutiert. Innerhalb der CDU muss der Vorschlag der Initiative noch besprochen werden, berichtet Vorsitzende Stefanie Kropp. "Jeder soll erst mal die Möglichkeit haben, sich den Ordner, den die Initiative mit viel Aufwand und Liebe erstellt hat, anzuschauen." Wegen des 50-jährigen Jubiläums in diesem Jahr biete sich eine Namensänderung an. Es gebe auch bereits andere Ideen in der Partei, die bei der nächsten Fraktionssitzung besprochen würden, sagt Kropp.

"Wir stehen dem Prozess zur Umbenennung der Halle offen gegenüber", sagt Joachim Walczuch, Vorsitzender der WsR. Er habe den Vorschlag der Initiative entgegengenommen und ihn auch an die Mitglieder der Fraktion weitergegeben, damit sich jeder ein Bild davon machen könne. Auch in seiner Fraktion gebe es weitere Vorschläge für Namen, unter anderem sei der Name Walter Rietig gefallen. Eine Absprache müsse aber noch erfolgen, so Walczuch.

Bei den Grünen wird sich ebenfalls noch über die Namen ausgetauscht. "Wir hatten schon seit Längerem die Initiative, einen Namen zu suchen", sagt Fraktionsvorsitzende Maria Schmitz-Henkes. Innerhalb der Fraktion habe es auch verschiedene Ansätze gegeben, "Ich finde, es sollte ein offenes Verfahren zur Auswahl des Namens geben."

Zwar sei die Initiative noch nicht auf die SPD zugekommen, trotzdem steht die Partei einer Namensänderung offen gegenüber, sagt Murat Karakaya. "Großsporthalle ist als Name schon etwas langweilig." Die Fraktion sei offen für Vorschläge, man sei aber auch einem Sponsoring durch ein Unternehmen nicht abgeneigt. "So ließe sich noch etwas Geld damit verdienen", begründet Karakaya den Vorschlag. Das sei in der aktuellen finanziellen Situation der Stadt sicher hilfreich, auch wenn es den Haushalt nicht retten würde.

Politik, Verwaltung und Bürger sind sich also in einem einig: Die Großsporthalle verdient einen neuen Namen. Ob der Wunsch der drei Freunde aber schlussendlich Gehör findet, wird sich noch zeigen müssen.