Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Hans-Dieter Nachtigall

Hans-Dieter Nachtigall 2017

 

 

 

 

 

 

Trauer in Rüsselsheim um Hans-Dieter Nachtigall

Der ehemalige Rüsselsheimer Sportamtsleiter und Vereinsfunktionär Hans-Dieter Nachtigall war ein Kämpfer bis ins hohe Alter. Mit 82 Jahren ist er jetzt gestorben.

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 29. April 2020)

Als "Rüsselsheimer Bub" wie Norbert Blüm konnte Hans-Dieter Nachtigall als gebürtiger Berliner nicht gelten, war der Autostadt in rund 56 Lebensjahren aber nicht minder verbunden und dort überaus geschätzt. Entsprechend groß ist die Trauer am Untermain, dass neben dem früheren Arbeitsminister am 23. April auch der ehemalige Sportamtsleiter, Turnlehrer und -trainer der TG, Ehrenvorsitzende des Turngaus Main-Rhein und Ex-Vorsitzende des SC Opel im Alter von 82 Jahren an den Folgen eines häuslichen Treppensturzes im Klinikum Höchst gestorben ist. Nachtigall hinterlässt seine Frau Ute, mit der er 57 Jahre verheiratet war, zwei Töchter und Schwiegersöhne sowie fünf Enkelkinder.

Allen voran die engsten Angehörigen wissen, was sie verloren haben: "Er war der beste Vater und Opa, den man sich wünschen konnte. Die Familie kam immer zuerst; Luxus bedeutete ihm nichts", erzählt die jüngste Tochter Meike. "Und er hat stets betont, dass er eine unglaublich schöne Kind- und Jugendzeit hatte." Als Siebenjähriger kam Nachtigall mit zwei Schwestern 1944 bei den Großeltern im Harz unter. Der gelernte Großhandelskaufmann war Niedersachsenmeister in der Leichtathletik und stand im Fußballtor von Göttingen 05, ließ sich ab 1960 dann aber an der Deutschen Turnschule in Frankfurt zum Turn- und Sportlehrer ausbilden. Nach Anstellungen an Dürer- und Büchner-Schule folgte 1971 der Wechsel ins städtische Sportamt, das er bis Ende Januar 2001 leitete.

Die Liste jener Dinge, die er in dieser Funktion federführend vorangetrieben und Rüsselsheim geraume Zeit den Ruf einer Sportstadt eingebracht hat, ist lang: Errichtung der Großsporthalle, für deren Sanierung er sich 2010 energisch einsetzte, Umbau des Stadions, und es entstanden etliche Kunstrasenplätze. Die von ihm moderierten Sportlerbälle haften vielen ebenso im Gedächtnis wie die Sportvergleiche mit den Partnerstädten. "Er war ein selbstloser Kümmerer für die Belange aller Vereine und hat nicht geruht, bis etwas umgesetzt war", berichtet Schwiegersohn Paul Anagnostou.

Ein Kämpfer blieb Nachtigall bis ins hohe Alter. Trotz zwei neuen Knien und einer neuen Hüfte konnte den Dialysepatienten auch die im Vorjahr erlittene Erblindung nicht davon abhalten, ein tägliches Fitnessprogramm zu absolvieren. Auf dem Hockeyplatz ließ er sich erzählen, wie sich seine Enkelin Carla im RRK-Bundesligateam schlug, und bis zuletzt spielte er Boule bei der TG. "Er verstand es, wie kein anderer, Freundschaften zu pflegen und hat sich immer total gefreut, wenn ihn ehemalige Schüler auf der Straße angesprochen haben", so Meike Anagnostou. Wie die Hinterbliebenen die Todesanzeige überschrieben haben, spricht für sich: "Er liebte das Leben und die Menschen."


Dieter Nachtigall am 21. Juli 2019 bei "Wein am Main"

Hans-Dieter Nachtigall

* 27. Juli 1937   † 23. April 2020

Aus "http://www.sportbund-ruesselsheim.de" vom 28.04.2020

Wir trauern um Hans-Dieter Nachtigall, der am 23. April nach schwerer Krankheit gestorben ist und 30 Jahre lang in der Rüsselsheimer Stadtverwaltung für den Sport verantwortlich zeichnete. Wir trauern aber nicht nur um den Sportamtsleiter, sondern vor allem anderen um den Freund, dem im Zweifelsfalle die Sportlerinnen und Sportler in ihren Vereinen wichtiger waren als manchmal einengende Verordnungen. Hilfe für Vereine und ihre Veranstaltungen rangierten für ihn immer an erster Stelle. Noch bei den Jubiläumsfeierlichkeiten des Sportbundes im letzten Jahr zeigte er sich gut informiert über das aktuelle Sportgeschehen der Stadt und hielt in der Runde der Sportler und Funktionäre mit seinen Kommentaren nicht hinter dem Berg.

Nach Rüsselsheim kam Dieter Nachtigall, 1937 in Berlin geboren, auf Umwegen. Die Familie zog nach einer Zwischenstation im Harz nach Göttingen, wo der Vater als Polizist arbeitete, Dieter im Tor des damaligen Oberligisten Göttingen 05 stand, Landesmeister im Fünfkampf wurde und sich zum Großhandelskaufmann ausbilden ließ. 1960 regte Adalbert Dickhut, Weltklasseturner, Gründer der Deutschen Turnschule in Frankfurt und 1970 maßgeblicher Initiator des Rüsselsheimer Sportbundes, ihn an, sich zum Turn- und Sportlehrer ausbilden zu lassen und sein Hobby, den Sport, zum Beruf zu machen. So wurde Dieter Nachtigall erster hauptamtlicher Übungsleiter der TG Rüsselsheim und Sportlehrer erst an der Albrecht-Dürer- und dann an der Georg-Büchner-Schule. 1971 wurde er Abteilungsleiter im damaligen städtischen Presse-, Sport- und Verkehrsamt. Nach der Aufteilung der Fachgebiete leitete er ab 1973 das Sportamt. Am 31. Januar 2001 war sein letzter offizieller Arbeitstag als Sportamtsleiter.

An welche Projekte dieser 30 Jahre erinnern wir uns? An den Bau der Walter-Köbel-Halle gleich zu Beginn seiner Amtszeit, an den ersten Kunstrasenplatz Rüsselsheims beim SC Opel, den Stadionumbau, den Bau zahlreicher Tennisplätze, eine Aktion, die den Boom dieser Sportart nutzte, um vielen Rüsselsheimer Hobby-Spielerinnen und -Spielern bezahlbare Platzstunden zu verschaffen? Oder auch an die zusammen mit dem Sportbund organisierten intensiven und mit zahlreichen anekdotischen Erlebnissen verbundenen Begegnungen mit Sportlerinnen und Sportlern aus Rüsselsheims Partnerstädten? Da brauchte es auch Dieters diplomatisch-rhetorische Fähigkeiten, englische Zöllner davon zu überzeugen, dass die Sportgeräte der Rüsselsheimer Schützen keine gefährlichen Waffen sind. Gerade die sportliche Partnerschaft zu Rugby war lange Zeit auch deshalb so intensiv, weil sich Dieter Nachtigall und Roland Honeybun, sein englisches Gegenüber, fachlich, persönlich und bis zum Schluss freundschaftlich verbunden wussten.

Und – nicht nur nebenbei – war Dieter Nachtigall ein Musterbeispiel für die Binsenweisheit, dass ohne Funktionäre nichts funktioniert: Von 1971 bis 1990 war er Vorsitzender des Turngaus Main-Rhein, war bei den Organisatoren von Deutschen Turnfesten, der Damen-Volleyball-WM im Jahre 2001 und im Ausschuss für die deutsche Bewerbung für die Olympischen Spiele. Von 2001 bis 2008 führte er in turbulenten Zeiten den SC Opel Rüsselsheim als Erster Vorsitzender und war einer der Initiatoren der Interessengemeinschaft "Pro Köbelhalle", als deren Abriss zur Debatte stand.

Mit Sicherheit ist diese Aktivitätenliste unvollständig. Man nehme sie als eine Auswahl, die selbstverständlich anders und ausführlicher sein könnte.

Rüsselsheims Sportvereine, der Sportbund und viele Rüsselsheimer Sportlerinnen und Sportler verneigen sich vor Hans-Dieter Nachtigall und seinen Verdiensten um den Sport in unserer Stadt.


Trauer um Dieter Nachtigall

Aus "http://www.scopel.de" vom 28. April 2020

Der SC Opel Rüsselsheim trauert um Dieter Nachtigall. Der frühere Vorsitzende starb am 23. April im Alter von 82 Jahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.

Dieter Nachtigall hat den Verein in seiner Zeit als Vorsitzender von 2000 bis 2008 in besonderem Maße geprägt und war ein exzellenter Repräsentant für den Sportclub. Die Erinnerungen an die großen Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Clubs bleiben auf immer mit ihm verbunden. Im Jubiläumsjahr 2006 organisierte der SC Opel unter seiner Regie im Stadion am Sommerdamm das U18-Länderspiel, das Deutschland vor 3.600 Zuschauern 3:0 gegen Griechenland gewann, ebenso das Spiel der Frankfurter Eintracht, die unsere Männermannschaft vor 2.300 Besuchern mit 18:1 schlug. Dazwischen lag die große Akademische Feier, bei der der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger der Gastredner war.

Der SC Opel hat Dieter Nachtigall viel zu verdanken. Wir behalten ihn als charakterstarke Persönlichkeit, die Werte vorlebte, im Gedächtnis.


Wir trauern um Dieter Nachtigall

Von Friedel Richter, Vorsitzender des Turngaus Main-Rhein (aus "https://www.turngau-main-rhein.de" vom 28.04.2020)

Mit Dieter Nachtigall verlieren wir einen verlässlichen Turnbruder und einen stets fairen Sportsmann. Seine aufrechte, direkte und von hohem Verantwortungsgefühl getragene Art verbarg er nicht hinter äußerer Zurückhaltung, sondern meist in direkter und lauter Ansprache.

Am 27. Juli 1937 in Berlin geboren, eingeschult in Bad Sachsa, Niedersachsen. Ist schon immer dem Sport in seiner Vielfalt verbunden gewesen. Ob als Fußballtorhüter beim Oberligisten Göttingen, als Niedersachsenmeister in der Leichtathletik, Vereinskinderturnwart und Jugendwart des Turngaus Duderstadt.

1961 absolvierte er die Ausbildung zum staatlich geprüften Turn- und Sportlehrer unter der Ägide von Adalbert Dickhut in der Deutschen Turnschule Frankfurt. Danach erfolgte eine Anstellung als Sportlehrer in der TG Rüsselsheim sowie in zwei Schulen der Stadt Rüsselsheim. Bald darauf wurde Dieter der Jugendwart des Turngaus Main-Rhein und von 1971 bis 1990 war er Vorsitzender des Turngaus Main-Rhein. Von November 1990 an war er Ehrenvorsitzender des Turngaus Main-Rhein.

Infolge erkannte auch die Stadt Rüsselsheim sein Potenzial und machte ihn zum Sportamtsleiter der Stadt Rüsselsheim.

Dieter Nachtigall hat in seiner Sportlerkarriere viele Ehrungen aus Politik und Sport entgegengenommen. Alle Leistungen und erhaltenen Ehrungen von Dieter hier aufzuzählen würde den Rahmen bei weitem sprengen. Die höchsten turnerischen Ehrungen, die silberne Ehrennadel des Deutschen Turner-Bundes wurde ihm 1984 und der Ehrenbrief des Deutschen Turner-Bundes 1987 verliehen.

Dieter war als Vorsitzender eine tragende Kraft im Turngau Main-Rhein und als Ehrenvorsitzender verlässlicher Freund und Berater, auf dessen Urteil nicht nur der Turngau gerne gehört hat.

Dieter, du wirst uns allen ein Vorbild bleiben.