Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Hans-Dieter Nachtigall

Auf dem Weg ums Waldschwimmbad: Dieter Nachtigall, städtischer Sportamtsleiter, auf seinem beliebten Spazierweg

 

 

 

 

 

 

 

"Hören Sie nichts, sehen Sie nichts?"

Der Horlachgraben ist Dieter Nachtigalls Lieblingsweg

Von Madeleine Reckmann (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.07.2000)

Der schönste Flecken von Rüsselsheim ist für Sportamtsleiter Dieter Nachtigall der Weg an der Horlache entlang, wo das Grün der Bäume und Hecken, die liebevoll gepflegten Gärten mit den bunten Blumen und das Wasser so wunderbar aufeinander treffen. Los geht es am Spielplatz an der Lucas-Cranach-Straße und dann westwärts am Wasser entlang.

Der Mensch Nachtigall ist eine Sportlernatur und die Bewegung sein Leben. Spazieren geht er daher selten. Nur mit den vier Enkelsöhnen wandert er hier entlang, er zu Fuß, die Kinder mit Tretautos oder Fahrrädchen. Mit ihnen sieht er sich die Fische auf den Schautafeln des Grünflächenamtes an, beobachtet Enten oder läuft zu den Wildschweingehegen im Raunheimer Wald.

Am liebsten jedoch fährt Nachtigall mit dem Fahrrad diese Strecke. Düfte scheint er dabei bewusst wahrzunehmen, im Mai den Blumenduft, an Sommerabenden den Duft der Linden.

Der Weg führt zum Eingang des Waldschwimmbads, eines seiner Betreuungsobjekte. Der prüfende Blick gleitet über die Anlage. Hier kennt er jeden Grill, jeden Zipfel des Zauns und natürlich das Personal, mit dem er bei jeder Gelegenheit ein paar Worte wechselt. "Wenn Leben im Bad ist, hebt das die Stimmung", meint er.

Er erinnert sich, wie seine Töchter "ihre Kindheit im Waldschwimmbad" verbrachten. Für den Parkplatz habe er lange gekämpft. Die Autos seien früher kreuz und quer im Wald abgestellt worden, es gab Ärger mit dem Forstamt. Sein Hauptanliegen ist der Sandstrand. Der müsse immer tipptopp sein. Der Kundenzufriedenheit werde heute ein großes Gewicht beigemessen und die Kunden schätzten Sauberkeit und Ordnung.

Hinter dem Schwimmbad führt es Dieter Nachtigall zum Parkplatz am Waldweg. Er liebe die Abwechslung, sagt er, und hier im Wald gebe es viele verschiedene Wege. Weiter auf einer Schneise Richtung Osten. Was er am Wald so schön findet? Hören Sie nichts? Lautes Vogelgezwitscher.  Und das schöne Grün, vor allem im Mai, wenn das junge Laub sprießt. "Der Wald lebt, es ist immer was los", sagt er begeistert. Abends begegne er manchmal Damhirschen oder Rehen. Fichtenkreuzschnäbel und Grün- und Schwarzspechte habe er schon beobachtet.

Als Junge wollte er Förster werden, erzählt Nachtigall, der in einem Dorf im südlichen Harz aufwuchs, wo er eine wunderbare Kindheit verbrachte. Alle Vogelarten habe er gekannt, gewusst, wo Fuchs- und Dachsbauten liegen und Futterstellen für die Rehe gebaut. Jetzt habe er sein Hobby zum Beruf gemacht, den Sport.

Beim Spazierengehen kommen die Gedanken. Die Sonne fällt durch die Blätter und Fliegen surren. "Wieviel Menschen schon durch meine Hände gegangen sind?" Seit seinem 15. Lebensjahr sei er, der Allroundsportler, als Trainer tätig gewesen. Als junger Sportlehrer in Niedersachsen habe er Sonderschüler so für den Handball begeistern können, dass sie den ersten Platz der Stadtmeisterschaft errangen. Sie hörten das Rauchen auf und Alkohol sei kein Thema mehr gewesen. Das ist es: Der Sport soll mitreißen, die Menschen packen. Sport und Menschen haben ihn immer interessiert, und zwar in dieser Verbindung. Im Studium war Pädagogik sein spezielles Lieblingsfach.

Am Autobahnzubringer angekommen geht es westwärts Richtung Horlache zurück. Wiesen rechts, das Wasser links. Ein Bussard zieht seine Kreise. Nachdem er 1964 in Rüsselsheim an der Albrecht-Dürer- und später an der Büchner-Schule als Lehrer anfing und bei der TG Turntrainer war, habe ihn 1970 der Aufbau des Sportamts gereizt. Nachtigall wollte seine Kenntnisse im Sportstättenbau anwenden.