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Über Mitglieder des
RRK (2005)
Cora Eilhardt |
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Cora Eilhardt |
Cora Eilhardt
bei DM in Düsseldorf
Von Uli Meyer (aus
"Deutsche Hockey Zeitung", Juli 2005)
Sie wirkte so ruhig
und unaufgeregt, als habe sie die Situation schon sehr oft erlebt. Dabei war
Cora Eilhardt klassische Debütantin. Das erste Damen-Finale, überhaupt die erste
DM-Endrunde. "Natürlich ist ein Endspiel etwas anderes als ein normales
Ligaspiel, doch nervös war ich nicht", sagte die 25-jährige Schiedsrichterin.
Und das durfte man ihr absolut abnehmen. Die Entscheidungen, die sie traf, waren
sicher und konsequent. Und sie wurden von Aktiven, Trainern und Zuschauern
nahezu ohne Widerspruch hingenommen, was heutzutage ja fast schon einem
Ritterschlag gleichkommt. Dabei brauchte Eilhardt nicht einmal die Hilfe der
wesentlich erfahreneren Kollegin Ute Conen (41 Jahre; 17. DM-Endrunde; 320
BL-Einsätze; 139 Länderspiele). Dieses an sich ungleiche Paar harmonierte ‒ wie
schon im Halbfinale – glänzend und quasi auf gleicher Augenhöhe.
Natürlich: Es waren
dankbare Spiele, die Mannschaften gingen bei allem Einsatz fair miteinander um,
und die ganz kniffeligen Szenen, wo auch die Schiedsrichter ins Schwitzen kommen
können, blieben im Finale zum Glück aus. Dennoch gehört einiges dazu, solch ein
Endspiel mit hohem Tempo und vielen Kreisszenen stets gut im Griff zu haben,
ohne sich in den Vordergrund pfeifen zu müssen. "Die beiden haben entscheidend
dazu beigetragen, dass es zu solch einem tollen Finale gekommen ist. Sie haben
das Spiel jederzeit kontrolliert und dabei soviel Vorteil wie möglich und wie
nötig gelassen. Einfach klasse", lobte Christian Siebrecht vom Turnierausschuss
in höchsten Tönen. Und er als Olympia-Endspielschiedsrichter 2000 muss ja
wissen, wovon er spricht. "Cora hat Ausstrahlung. Und sie versteht die Spieler
und kennt die Situationen genau, weil sie selbst noch Bundesligaspielerin ist",
sagte Olympiasiegerin Natascha Keller nach dem "von beiden Schiris sehr gut
geleiteten Finale". Es ist ja das Verrückte: Beinahe hätte Cora Eilhardt die
DM-Endrunde mit Hockeystock statt mit Pfeife bestritten. Als Spielerin von
Eintracht Braunschweig verpasste sie die Halbfinalteilnahme am letzten
Bundesligaspieltag. "Auch wenn es hier für mich als Unparteiische optimal lief,
wäre ich doch lieber als Spielerin in Düsseldorf gewesen", gesteht die frühere
U21-Auswahlspielerin.
Den ungewöhnlichen
Spagat zwischen Spiel- und Pfeifen-Karriere, den manche auch durchaus kritisch
sehen, betreibt Cora Eilhardt seit langer Zeit. "Irgendwann in den nächsten
zwei, drei Jahren muss ich mich wohl für eine Sache entscheiden. Wahrscheinlich
wird es die Schiri-Karriere", sagt die Jurastudentin, die in Köln lebt und für
den Marienburger SC als Schiedsrichterin eingetragen ist.
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Cora Eilhardt und Ute Conen |
An der Pfeife ist
ihr Aufstieg schon jetzt atemberaubend. Erst 25 Bundesligaspiele (seit 2003) hat
sie auf dem Buckel, die internationale Laufbahn im Nachwuchsbereich gerade mal
begonnen (demnächst steht die U18-Europameisterschaft, danach eine China-Reise
mit den Juniorinnen an). Nicht nur wegen der DM-Topleistung in Düsseldorf sind
sich die Szenekenner sicher, daß Cora Eilhardt mit ihrem riesigen Talent eine
ganz große Zukunft als Unparteiische vor sich haben kann.
Souveräne
Schiedsrichterleistung in Düsseldorf
Aus "http://www.berlinhockey.de/"
vom 10.07.2005
Erst im
7-m-Schießen mussten sich die Damen von Rot-Weiss Köln bei der Deutschen
Endrunde der Damen im Düsseldorfer HC dem neuen Deutschen Meister Berliner HC
mit 3:4 (1:1, 1:1, 0:0) geschlagen geben. "Ein erstklassiges Endspiel ‒ ich
hätte gern mehr davon gesehen", so Bundestrainer Markus Weise als Co-Kommentator
im DSF. Erstklassig war nach Einschätzung von DHB-Schiedsrichterwart Jan-Jochen
Rommel auch die Leistung der beiden Schiedsrichterinnen Cora Eilhardt (Marienburger
SC) sowie von Ute Conen, die in ihrem Club Düsseldorfer HC quasi ein Heimspiel
hatte: "Beide Schiedsrichter haben das Spiel souverän geleitet, dabei die
notwendige Konsequenz walten lassen, ohne dabei aber irgendwie aufzufallen.
Letztlich war keine einzige Situation in der gesamten Spielzeit ernsthaft
umstritten." FIH-Umpires Manager Christian Siebrecht, der in Düsseldorf für die
Beurteilung und Einteilung der Schiedsrichter verantwortlich war, konnte da nur
beipflichten: "Die Schiedsrichterinnen haben ihren Teil zu dem sehr guten
Endspiel beigetragen."
Während es für die
41-jährige Conen ihr insgesamt 17. Endrundeneinsatz war, kam die 25-jährige
Jurastudentin Eilhardt gleich bei ihrer ersten Endrunde zu ihrem ersten
Endspiel. Conen und Eilhardt hatten bereits das Halbfinalspiel zwischen dem
Berliner HC und dem Rüsselsheimer RK geleitet. Das andere Halbfinale zwischen RW
Köln und Der Club an der Alster Hamburg leiteten die Offenbacherin Heike Malina
und die Bremerin Petra Müller.
Alle vier
Endrundenschiedsrichterinnen sind auch international viel unterwegs: Während
Cora Eilhardt die weibliche U18 bzw. Juniorinnen zu zwei Reisen nach Polen und
China begleiten sowie bei den World Games in Duisburg zum Einsatz kommen wird,
stehen für Heike Malina Einsätze beim Freundschaftsturnier der
Damennationalmannschaft in Bremen sowie im August die Damen-Europameisterschaft
in Dublin an. Ute Conen wird erst Ende des Jahres bei der Champions Trophy ihren
nächsten großen internationalen Einsatz haben. (CD)
Cora Eilhardt im Kreis der RRK-Damen
für die Feldsaison 2008/2009 in der 1. Bundesliga (hinten: Cora Eilhardt,
Meike Acht, Eva Frank, Lisa Faust, Marleen Tentscher, Lena Jacobi; davor:
Betreuer Thomas Blivier, Petra Ankenbrand, Maren Pfefferkorn, Lena Schüder,
Vera Battenberg, Irene Balek, Pia Schulze-Schwienhorst, Betreuerin Anja
Tillmann; vorn: Silke Müller, Helena Faust, Irena Japec, Lotta Hof,
Charlotte van Bodegom, Hannah Pehle; liegend: Torfrau Sonja Thüner, Torfrau
Lisa Lahham; es fehlen: Franziska Eckhard, Julia Hahn, "Physio" Hanne
Zöller, Betreuerin Konstanze Wortmann, Ela Tarlan, Trainer Benedikt
Schmidt-Busse) |
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