FRAGE: Sie haben sich entschieden, am
2. Januar in einem Krankenhaus in Sydney ein sechswöchiges Praktikum anzutreten.
Hätte sich das im Hinblick auf ihre besondere Rolle als Torwart und aufgrund der
guten Aussichten für den RRK in dieser Hallenhockeysaison nicht um 14 Tage
verschieben lassen?
REITZ: Leider ging es nicht anders,
weil ich mit den Terminen nicht so variabel bin. Ursprünglich sah es so aus, als
ob ich auch erst Mitte Januar nach Australien hätte fliegen können. Doch nun
muss ich eben am 2. Januar dort sein, zumal im März in Frankfurt bereits wieder
Prüfungen zum dritten Staatsexamen anstehen. Und die Vorbereitung auf die
Feldrunde möchte ich ja auch möglichst komplett mitmachen.
FRAGE: Wie haben es Ihre
Teamkameraden aufgenommen, dass sie im DM-Viertelfinale und eventuell bei der
Endrunde ohne ihren Stammtorwart auskommen müssen?
REITZ: Ich habe mit fast allen das
Gespräch gesucht und von den meisten eine positive Resonanz bekommen. Daher gehe
ich davon aus, dass die Jungs das verstehen. Natürlich ist es sehr schade, da es
bislang so positiv für uns gelaufen ist. Aber diese Zusatzausbildung ist einfach
einer super Sache für mich und kann helfen, nach dem Medizinstudium einen Job in
Frankfurt zu bekommen.
FRAGE: Wann haben Sie beschieden,
sich um einen Praktikumsplatz zu bemühen, und warum gerade in Australien?
REITZ: Direkt nach der Champions
Trophy und meinem Rücktritt aus dem Nationalteam Mitte November habe ich mir
überlegt, wie ich die Freiräume nutzen kann. Ich habe mich meiner Kontakte nach
Australien erinnert, dort angefragt und eine positive Antwort erhalten.
Mannschaft und Trainer sind dann von mir informiert worden und hatten nichts
einzuwenden. Aber zu diesem Zeitpunkt konnte auch noch niemand ahnen, dass es so
gut für uns laufen würde.
FRAGE: Was trauen Sie dem RRK ohne
den Torwart Reitz in dieser Hallensaison noch zu?
REITZ: Wenn man bedenkt, dass die
Südgruppe seit langem als stärkste der Bundesliga gilt, sollte - nicht zuletzt
bei einem Heimspiel im Viertelfinale - die Endrunde immer drin sein. Was darüber
hinaus möglich ist, ist schwer zu sagen. Aber - unser Team ist superjung, hat
ein Riesenpotential und kann noch öfter so weit kommen.