Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1990)   

Britta Becker

Zukunft hat schon begonnen

Hockeymeister Rüsselsheimer RK - Beispiel Britta Becker

Aus "Darmstädter Echo" vom 20.02.1990
 

Nicht nur beim Rüsselsheimer RK, auch in anderen Frauenhockey-Teams gibt es Talente. Doch daß zum Aufgebot eines Deutschen Meisters gleich fünf Spielerinnen gehören, die noch keine 18 Jahre alt sind, ist bisher noch nicht vorgekommen.

Die fünf, die mit dem RRK am Wochenende bei der Finalrunde in Bremen siegten, hatte Trainer Berti Rauth aus seinem Nachwuchsteam geholt, das zeitgleich in Nürnberg bei der süddeutschen Meisterschaft spielte. Und wie groß Rauths beharrlich aufgebautes Hockey-Reservoir ist, zeigt die Tatsache, daß auch das dezimierte Aufgebot in Nürnberg sein Ziel erreichte und sich einmal mehr für die deutsche Endrunde qualifizierte.

Das Turnier in Bremen, das mit dem Rüsselsheimer 5:3-Endspielerfolg über Titelverteidiger SC Brandenburg Berlin endete, ließ all jene Experten staunen, die noch immer über "Bertis Kindergarten" lächeln. Der Ruder-Klub, den sie die "Mannschaft der Zukunft" nannten, wurde schneller als erwartet zur Mannschaft der Gegenwart.

Beispielhaft läßt sich die rasante Entwicklung an der 16 Jahre alten Britta Becker festmachen, die das erste Mal bei einer deutschen Hallen-Endrunde dabei war. Nicht nur, daß sie technisch und läuferisch alles mitbringt, was eine Weltklassespielerin ausmacht - sie hat auch überraschend schnell gelernt, Verantwortung zu übernehmen, die ausgeklügelten taktischen Anweisungen des Analytikers Rauth auf dem Spielfeld umzusetzen.

Und sie unterstrich mit ihrer Leistung auch die Richtigkeit der Entscheidung von Bundestrainer Paul Lissek, der die Schülerin im vergangenen Jahr ebenso wie ihre Teamkameradinnen Eva Hagenbäumer, Tanja Dickenscheid und Bianca Weiß in die A-Nationalmannschaft berufen hatte.

"Sie ist wirklich außergewöhnlich gut, aber wir werden aufpassen müssen, sie nicht zu verheizen", warnt Lissek, der sich mit Rauth in der Dosierung von Training und Spiel abstimmt. Ihr Programm ist vollgestopft: Schon in dieser Woche beginnen Nationalmannschaftslehrgänge, im nächsten Monat geht es zur WM nach Australien.

Britta Becker, mit bandagiertem Fuß fast ohne Wechselpausen auf dem Feld, hat gemerkt, daß es "manchmal ganz schön auf die Knochen geht". Aber der Spaß am Sport läßt sie nicht daran denken, weniger zu machen: "Ich spiele halt unheimlich gern."

Berti Rauth hat es da manchmal nicht leicht, ihr beizubringen, daß weniger auch mehr sein kann, hat sich schon Klagen eingehandelt, wenn er ihr im Training Regenerationsphasen verordnete. Und auf die Teilnahme an der Endrunde der Jugend wird Britta Becker wegen ihrer Nationalmannschaftsverpflichtungen verzichten müssen - auch wenn das den RRK die Verteidigung des deutschen Titels kosten kann.

Rüsselsheimer Erfolgsquartett aus dem RRK: Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß und Britta Becker gewinnen mit der deutschen Damen-Nationalmannschaft die Hallenhockey-Europameisterschaft in Elmshorn 1990