Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (1993)                                  

Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer,
Susanne Müller, Bianca Weiß

Medaillensegen: Die RRK-Damen Tanja Dickenscheid, Bianca Weiß, Eva Hagenbäumer, Susanne Müller und Britta Becker freuen sich über einen Hallen-Europameistertitel

 

 

 

 

 

 

 

 

Rüsselsheimer Block war unentbehrlich

RRK-Damen-Quintett trumpfte bei Hallen-Europameisterschaft im Nationalteam auf

Aus "Main-Spitze" vom 13. Januar 1993

gs./clu. Ecken beim Hockey‑Nationalteam der Damen? Das ist eine rein Rüsselsheimer Angelegenheit. Trocken und hart bringt sie Tanja Dickenscheid herein. Präzise werden sie von Eva Hagenbäumer gestoppt. Und Britta Becker ist es schließlich, die den Ball mit großer Sicherheit im gegnerischen Kasten versenkt. Was mehr als hundertmal im Verein geübt wurde, setzen die drei RRK-Damen im Dress der deutschen Auswahlmannschaft mit traumwandlerischer Präzision um.

Nicht anders war dies auch bei der in London ausgetragenen Hallen-Europameisterschaft, bei der das deutsche Team den siebten Titel mit nach Hause nehmen konnte. Gleich sieben von elf Ecken wurden verwertet.

Drei Tage währte der Ausflug auf die britische Insel. Drei Tage, in denen die Schützlinge von Trainer Rüdiger Hänel bewiesen, dass sie in Europa die Besten sind. Denn obgleich die anderen Nationen wie Schottland, Spanien oder England deutliche Fortschritte in punkto Hallentechnik und -taktik gemacht haben, so stehen die Deutschen doch mit ihrer ausgefeilten Stocktechnik noch immer alleine da.

Großen Anteil daran haben freilich die Rüsselsheimerinnen. Herauszuheben ist dabei sicher Britta Becker, die mit ihren 18 Treffern erfolgreichste Torschützin des Turniers wurde. Neben ihr glänzte in London unter dem Hallendach aber vor allem Tanja Dickenscheid, die nicht nur bei den Standardsituationen am Eckfähnchen die Marschrichtung angab und die fünf Tore erzielte. Die RRK-Achse komplettiert natürlich Eva Hagenbäumer sowie seit dem Rücktritt der Torsteherin Wollschläger auch Bianca Weiß. Mittlerweile ist sie auf dem Feld und auf dem Hallenparkett zur Nummer eins zwischen den Pfosten geworden.

Die optimale Ergänzung zu diesem Quartett ist Susanne Müller. Einige Male wurde sie in London von Rüdiger Hänel eingesetzt. Dabei erzielte sie immerhin drei Tore. Das spricht für ihr Durchsetzungsvermögen, mit dem sie sich wohl für weitere Aufgaben empfohlen hat.


Britta Becker trefflich in Form

Hockeydamen sind in der Halle kaum zu schlagen: Europameister

Aus "Darmstädter Echo" vom 11. Januar 1993

(sid). Die deutschen Hockeydamen sind in der Halle kaum zu schlagen. Bei der siebten Europameisterschaft in London gewannen sie durch einen 8:3(2:1)-Finalerfolg gegen Gastgeber England bereits den siebten Titel und nahmen damit Revanche für die Endspiel-Niederlage bei der Feld-Europameisterschaft 1991 gegen den gleichen Gegner.

Die Rüsselsheimerin Britta Becker war vor 400 Zuschauern mit vier Toren nach Strafecken die beste deutsche Schützin, Anke Wild aus Berlin (2), Tanja Dickenscheid (Rüsselsheim) sowie die Hamburgerin Philippa Suxdorf erzielten die weiteren deutschen Treffer.

Sechs von zwölf Europameisterinnen beieinander, vier vom Rüsselsheimer RK und zwei vom RTHC Leverkusen (hinten: Tanja Dickenscheid, Kristina "Tina" Peters, Melanie "Meli" Cremer; vorn: Britta Becker, Torfrau Bianca Weiß, Eva Hagenbäumer).

Olympiasieger Spanien belegte durch ein 6:4(3:1) über Schottland den dritten Platz. Die Spanierinnen und die beiden britischen Mannschaften bewiesen bei diesen Titelkämpfen deutliche Fortschritte in Hallentechnik und -taktik.

"Über den Erfolg freuen wir uns sehr, obwohl wir ihn natürlich erwartet haben", sagte Bundestrainer Rüdiger Hänel, der seinen ersten Titel mit der jungen Mannschaft gewann. "Besonders hat mir gefallen, dass auch die Spielerinnen aus der zweiten Reihe zulegen und mithalten konnten."

Der Erfolg war trotz eines frühen 0:1-Rückstandes nie gefährdet. Vor allem, weil im Endspiel im Gegensatz zu den vorherigen Partien die Strafecken sicher verwandelt wurden. Aus elf Ecken fielen sieben Treffer. "Schön, wie das Tor von Anke Wild zur 3:2-Führung nach einer Ecken-Variante geklappt hat", freute sich Rüdiger Hänel.

Die Europameisterschaft diente der deutschen Mannschaft als erste Station auf dem Weg zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1994 im Juli in Philadelphia. Sie hat dem 34 Jahre alten Coach Mut für die kommenden Aufgaben gemacht: "Das Team ist sehr harmonisch und geschlossen und ist gut mit dem Favoritendruck fertig geworden." Bewiesen hat das die Mannschaft vor allem im Halbfinale gegen Schottland, als sie im zweiten Abschnitt einen 2:3-Halbzeitrückstand noch in einen 6:3-Sieg umwandelte. Auch in dieser Begegnung erzielte die Eckenspezialistin Britta Becker vier Tore. Ihre Vereinskollegin Tanja Dickenscheid steuerte einen Treffer bei. Damit avancierte Britta Becker mit total 18 Toren zur erfolgreichsten Schützin des Turniers.

Neben Britta Becker und Tanja Dickenscheid zählten drei Spielerinnen vom Rüsselsheimer RK zur deutschen Europameister-Riege: Torfrau Bianca Weiß, Eva Hagenbäumer sowie Susanne Müller.


Nur Erfolg ist normal

Hockeydamen zielen auf siebten EM-Titel

Aus "Darmstädter Echo" vom 6. Januar 1993

(sid). Die Situation ist paradox: Verteidigt die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Damen am Sonntag in London den Europameistertitel in der Halle, wird sie ein gelangweiltes Schulterzucken ernten. Verliert sie aber auch nur ein Spiel, wäre die Überraschung perfekt. Die Titelverteidigerinnen können nur verlieren, weil sie bisher immer gewannen.

Von Freitag bis Sonntag wird in London der siebte kontinentale Hallen-Titelkampf seit 1975 ausgetragen. Von 30 Spielen verlor Deutschland nur eins, wurde stets Europameister. "Wenn wir auch nur Normalform erreichen, gewinnen wir wieder", sagt Bundestrainer Rüdiger Hänel, "wir müssen aus einer Position der Stärke antreten." Ein Problem sieht er, wenn überhaupt, im mangelnden Eingespieltsein seines Teams. Ganze zwei Tage bleiben zur Vorbereitung. Sollte es aber mal nicht so gut laufen, kann er den Block vom Rüsselsheimer RK aufbieten. Fünf Spielerinnen des Europacup-Siegers stehen im Kader.

In London beginnt bereits die Vorbereitung auf das Hauptereignis des Jahres: Das Qualifikationsturnier zur Feld-Weltmeisterschaft 1994 im Juli in Philadelphia. Nur die Hamburger Torfrau Alexandra Schmidt, ihre Vereinskollegin Philippa Suxdorf und Melanie Cremer aus Leverkusen standen nicht im Olympia-Team von Barcelona, das Silber gewann. "Sie haben die Chance, sich wieder für größere Aufgaben zu empfehlen." Für die ganze Mannschaft aber gilt: "Sie sollen bei der EM üben, mit der Favoritenbürde umzugehen und sich durch ungewöhnliche Situationen nicht aus dem Rhythmus bringen zu lassen", sagt Hänel.

In London wird das deutsche Team einen unebenen Boden, ein vergrößertes Spielfeld und die hart und unkonventionell spielenden Gastgeberinnen als Gruppengegner vorfinden. Es gilt, mit dem Unnormalen fertig zu werden, damit das Ergebnis normal bleibt: Europameister Deutschland.

Der Kader: Bianca Weiß (Rüsselsheimer RK), Alexandra Schmidt (Hamburg), Britta Becker, Eva Hagenbäumer, Tanja Dickenscheid, Susanne Müller (alle Rüsselsheimer RK), Christina Peters, Franziska Hentschel, Melanie Cremer (alle Leverkusen), Irina Kuhnt (Braunschweig), Anke Wild (Berlin), Philippa Suxdorf (Hamburg).