Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

  Über Mitglieder des RRK (1991)                                  

Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß

Das Rüsselsheimer Erfolgsquartett mit Eva Hagenbäumer, Bianca Weiß, Tanja Dickenscheid und Britta Becker gewinnt mit der deutschen Damen-Nationalmannschaft Silber bei der Feldhockey-Europameisterschaft 1991.

 

 

 

 

 

 

 

Spontaner Empfang für Top-Sportler

Aus "Main-Spitze" vom 15. Mai 1991

Spontan, so der zweite Vorsitzende des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) Horst Ackermann, wurde für die vier Hockey-Nationalmannschaftsspielerinnen Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer und Bianca Weiß am Montag nach der dritten Europameisterschaft in Brüssel, bei der die deutschen Hockey-Damen Vizeeuropameister wurden, ein kleiner Empfang im Bootshaus ausgerichtet Im Kreise der Vereinsfamilie überbrachte Ackermann die herzlichsten Glückwünsche des Vorstandes und er hob hervor, wie verwöhnt der RRK durch seine Hockey-Spielerinnen sei.


Erst im Finale gestoppt

Deutsche Hockey-Damen unterlagen England mit 1:2

Aus "Main-Spitze" vom 13. Mai 1991

BRÜSSEL (sid) ‒ Es hat nicht ganz gereicht für die deutschen Hockey-Damen. Bei der 3. Europameisterschaft in Brüssel verloren sie nach einem guten Spiel gegen England 1:2 (0:1). Beide Tore für den neuen Europameister, der seinen erstem internationalen Damen-Titel überhaupt gewann, schoss Jane Sixsmith, die in der 8. und 40. Minute Fehler in der deutschen Deckung nutzte. Die Leverkusenerin Franziska Hentschel sorgte mit ihrem zehnten Turniertreffer durch eine Strafecke nach 52. Minuten für den Anschluss, vergab aber in der 83. Minute den möglichen Ausgleich, als sie einen Siebenmeter verschoss.

"Alles hat bei uns gestimmt, nur das Resultat nicht", sagte Trainer Rüdiger Hänel. "Zwei individuelle Fehler haben uns den Titel gekostet." So ließ sich die junge deutsche Mannschaft durch einen Blitzstart schocken. Sofort nach Anpfiff drängten die Engländerinnen auf das Tor von Susi Wollschläger. Die Deutschen ließen sich überraschen, fanden keine Ordnung in der Deckung und mussten nach einer Unaufmerksamkeit von Eva Hagenbäumer den frühen Rückstand hinnehmen.

Danach aber kam die deutsche Mannschaft immer besser ins Spiel. Durch ihre überlegene Technik und einige hervorragende Soli provozierte sie insgesamt zwölf Strafecken, die von den Engländerinnen jedoch hervorragend abgewehrt wurden. Lediglich in der 52. Minute hatte Mittelstürmerin Hentschel Erfolg, die als beste Turnierspielerin ausgezeichnet wurde.

Vor allem Torfrau Jo Thompson wuchs über sich hinaus und klärte einige Male in höchster Not gegen Franziska Hentschel und Britta Becker. Pech hatte Kristina Peters, als sie in der 35. Minute einen Meter vor dem britischen Gehäuse nur knapp am Ball vorbeirutschte.

"Wir sind selbst schuld", sagte Hänel nach der Partie. "Wenn wir die größten Chancen nicht verwerten, können wir nicht gewinnen." Dennoch darf er optimistisch in die Zukunft blicken. Seine junge Mannschaft (Durchschnittsalter 21,2 Jahre) war die spielerisch, technisch und taktisch beste des Turniers.


Die deutsche Damenmannschaft wird mit Silber ausgezeichnet (hinten: Teammanagerin Rosi Reinhardt, Irina Kuhnt, Torfrau Bianca Weiß, Kapitänin Torfrau Susanne "Susi" Wollschläger, Katrin "Kausche" Kauschke, Britta Becker, Nadine Ernsting-Krienke, Tanja Dickenscheid, Christine Ferneck, Bundestrainer Rüdiger Hänel; vorn: "Physio" Hans Flötmeyer, Mannschaftsarzt Dr. Winfried Koller, Caren Jungjohann, Simone Thomaschinski, Heike Lätzsch, Franziska Hentschel, Kristina "Tina" Peters, Eva Hagenbäumer, Melanie "Meli" Cremer, Heike Gehrmann)


3. DAMEN-FELD-EUROPAMEISTERSCHAFT IN BRÜSSEL

Bis auf das Finalergebnis stimmte fast alles im deutschen Team

Nichts geschenkt wurde den deutschen Technikerinnen von den englischen Kämpferinnen. Tammy Miller (links) blockt Britta Becker (Mitte) ab. Karen Brown und Tanja Dickenscheid (rechts) verfolgen die Szene.

Von Uli Meyer (aus "Deutsche Hockey Zeitung" vom 15. Mai 1991)

England ist neuer Europameister bei den Damen. Im Finale der 3. EM-Endrunde in Brüssel unterlag das überzeugende deutsche Team trotz klarer Vorteile mit 1:2 Toren gegen die Damen von der Insel. Titelverteidiger Niederlande ging leer aus und verlor im Spiel um die Bronzemedaille mit 2:3 gegen die UdSSR.

Der moralische Sieger des dritten Europameisterschaftsturniers war die deutsche Mannschaft. Sie beendete als einziges der 12 Teams die Vorrunde ohne Punktverlust und hätte am Ende den Titel fraglos verdient gehabt, wenn sie ihre Chancen im Endspiel gegen England etwas besser genutzt hätte.

Der Schmerz über die entgangene Goldmedaille wird sich in Grenzen halten. "Die Niederlage wirft uns nicht um. Wer hätte denn vor einigen Wochen daran gedacht, dass wir hier ins Endspiel kommen würden. Jetzt können wir mehr als stolz darauf sein, was wir hier geboten haben. Vor allem die Art und Weise, wie wir zu diesem Erfolg kamen, lässt uns zuversichtlich und mit neuem Selbstbewusstsein Richtung Olympia-Qualifikation blicken", traf DHB­Mannschaftskapitänin Susi Wollschläger den Punkt. Ähnlich drückten sich vom DHB-Präsidenten, über die Damenwartin bis zum ganzen weiteren Umfeld auch alle anderen aus.

Zunächst ein kurzer Blick auf den Turnierverlauf: In der Vorrundengruppe A dominierte die deutsche Mannschaft ungeahnt souverän. Besonders der verdiente 3:1-Sieg über den amtierenden Welt- und Europameister Niederlande war der Durchbruch zu einem makellosen Gruppensieg. Die Holländerinnen gaben sich ansonsten auch keine Blöße, da die weiteren Gruppengegner Irland, Belgien, Wales und Italien im Vergleich zu den beiden Giganten viel zu schwach waren. Das hatte man vorher in dieser Eindeutigkeit nicht erwarten können.

Anders das Geschehen in Gruppe B. Bis auf das abgeschlagene Österreich konnte hier fast jeder jeden schlagen. Der spätere Europameister England setzte sich nur mühevoll durch und kassierte auch eine 0:2-Niederlage gegen Spanien. Im Rennen um Platz zwei entschied schließlich das Torverhältnis zwischen drei punktgleichen Teams. Die UdSSR (plus 8 Tore) hatte die Nase vor Spanien (+ 6) und Schottland (+ 3) vorne und zog ins Halbfinale ein. Besser als es die Plazierung aussagte, spielten auch die Französinnen. Sie nahm DHB-Trainer Rüdiger Hänel mit Interesse unter die Lupe. Schließlich ist Frankreich im Oktober in Neuseeland Gegner der deutschen Elf bei der Olympia-Qualifikation.

Drei Europameisterschaften sind nun bisher ausgetragen, und stets waren die gleichen Nationen unter den ersten vier Plätzen zu finden: Niederlande, England, UdSSR und Deutschland. Wer hier einen Stillstand vermutet, ist auf dem falschen Dampfer. Gerade bei den vier europäischen Topnationen ist Bewegung in die Sache geraten. Holland, der Sieger der beiden ersten EM-Titelkämpfe von 1984 und 1987 sowie amtierender Weltmeister von 1990, hat seine unangefochtene Spitzenstellung abgeben müssen. Zumindest momentan, denn gegen alle drei Hauptkonkurrenten wurde in Brüssel verloren. Hart trifft es die russische Mannschaft, die wegen der kurzfristigen Absage vor der Weltmeisterschaft 1990 nun auch keine Chance erhält, bei der Olympia-Qualifikation mitzuwirken. In Auckland und dann vielleicht auch in Barcelona hätte die junge UdSSR-Mannschaft sicherlich ein gutes Bild abgegeben, denn die Russinnen spielten neben der deutschen Mannschaft sicherlich das modernste, vielversprechendste Hockey. Gewonnen hat diesmal aber England, das aus seinen insgesamt eher bescheidenen Mitteln dank seiner Routine das Maximale herausholte.