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Über Mitglieder des
RRK (1993)
Britta Becker, Denise Klecker, Susanne
Müller, Manuela Schneider |
Britta Becker |
Denise Klecker |
Susanne Müller |
Manuela Schneider |
"Ausschlafen und
mal etwas richtiges essen"
Familiärer
Empfang für deutsche Hockey-Juniorenteams / RRK-Sextett trug maßgeblich zu
WM-Erfolgen bei
Aus "Main-Spitze"
vom 21. September 1993
sl. — Der
Lufthansaflug 4713 aus Barcelona brachte gestern nachmittag die WM-Helden, unter
ihnen die Weltmeister Christopher Reitz und Oliver Domke, aber
auch Britta Becker, Susanne Müller, Manuela Schneider und
Denise Klecker (alle Rüsselsheimer RK) wieder nach Hause. Mit
viertelstündiger Verspätung landeten die Junioren- und die Juniorinnen-Auswahl
des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) um 15.33 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen.
Britta Becker, beste Spielerin des Turniers |
Und obwohl die
Reise nach Terrassa/Spanien, wie schon bei den Olympischen Sommerspielen 1992,
einen Titel- und einen Medaillengewinn brachten, fiel der Empfang dieses Mal
geradezu familiär aus. Jürgen Brundert, DHB-Pressesprecher und
HockeyAbteilungsleiter des SC 80 Frankfurt, begrüßte die Spielerinnen und
Spieler mit einem Glas Sekt, bevor diese erschöpft von der 14-tägigen
Turnierstrapaze Verwandten und Bekannten in die Arme fielen. Nur noch das Gepäck
holen und nach Hause, war der erkennbare Wunsch der Meisten. "Ausschlafen und
mal wieder etwas richtiges essen", brachte es Denise Klecker
stellvertretend für alle auf den Punkt.
Bei den Herren
hielt sich, ob des errungenen Titels, der durch den großen Siegerpokal
eindrucksvoll dokumentiert wurde, die Erschöpfung in Grenzen. "Ich hätte nicht
gedacht, das wir den Titel so souverän und ungefährdet gewinnen würden",
wunderte sich Christopher Reitz, der zum besten Torhüter des Turniers
gewählt wurde. Ein schöner Wettbewerb sei es gewesen, der aber keinem Vergleich
mit den Olympischen Spielen standhalte.
Den jungen Damen
gelang es dagegen nur mühsam, ihre Enttäuschung über die Halbfinalniederlage
gegen Australien und die damit verpasste Titelverteidigung zu verbergen. "Wir
waren die beste Mannschaft des Turniers. Aber uns hat halt das nötige Quentchen
Glück gefehlt", sagten Denise Klecker und Britta Becker. Britta
Becker darf sich aber mit einem ganz besonderen Titelgewinn trösten: Sie
wurde als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet.
Aber schon bald
wird auch dieses Ereignis nur noch Geschichte sein. Denn jetzt heißt es ein paar
Tage lang regenerieren, bevor an diesem Wochenende der Bundesligaalltag schon
wieder auf das RRK-Sextett wartet. Motivationsprobleme scheint es aber keine zu
geben. "Jetzt werde ich alles daran setzen, dass wir die DM-Endrunde erreichen",
zeigte sich Britta Becker entschlossen.
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Terrassa war für
deutsche Hockeyteams wieder eine Reise wert
Erschöpft, aber
glücklich: Am Montag kehrten die Junioren-Auswahlen des Deutschen
Hockey-Bundes von der WM in Terrassa (Spanien) mit einem Titelgewinn und
einem dritten Rang zurück. Acht hessische Sportler waren am guten
Abschneiden beider Teams beteiligt: Britta Becker, Susanne Müller,
Christopher Reitz (alle Rüsselsheimer RK), Julia Bingel (THC Hanau), Uli
Moissl (SC 80 Frankfurt), Denise Klecker, Oliver Domke und Manuela Schneider
(alle Rüsselsheimer RK). |
Bronze für vier RRK-Juniorinnen
Deutsche
Hockey-Junioren wieder Weltmeister / Christopher und Oliver gewinnen Gold
Aus "Main-Spitze"
vom 20. September 1993
sid/kri. ‒ Großer
Jubel bei den deutschen Hockey-Junioren: Die Schützlinge von Bundestrainer
Bernhard Peters ‒ darunter Torhüter Christopher Reitz und Stürmer
Oliver Domke vom Rüsselsheimer RK ‒ sicherten dem Deutschen Hockey-Bund
(DHB) gestern abend in Terrassa/Spanien zum vierten Male in Folge den
Weltmeistertitel. Im Finale bezwang die deutsche Auswahl unter 22 Jahren das
Nationalteam Pakistans 3:1 (2:0).
Martin Eimer (Crefelder
HTC) erzielte vor etwa 3.500 Zuschauern im olympischen Hockeystadion vor den
Toren Barcelonas in der 9. Minute die 1:0-Führung, die Ulrich Moissl (SC 1880
Frankfurt/28.) und Henning Helwig (Uhlenhorst Mülheim/48.) zum
zwischenzeitlichen 3:0 ausbauten. Das Gegentor für Pakistan erzielte Akram Raza
zwei Minuten vor dein Abpfiff per Siebenmeter.
Die Juniorinnen des
DHB, die ebenfalls als Titelverteidiger nach Terrassa gekommen waren, mussten
sich diesmal mit der Bronzemedaille zufriedengeben. Im "kleinen Finale" um Platz
drei besiegte die Auswahl von Trainer Heino Knuf Südkorea 5:4 nach
Siebenmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 (1:0) gestanden. Im
WM-Finale besiegte Argentinien die Auswahl Australiens 2:1 (1:0). Die
Süd-Amerikanerinnen hatten die DHB-Juniorinnen in der Vorrunde 3:1 besiegt.
Inga Möller
(Zehlendorfer Wespen) und Nadine Ernsting-Krienke (Eintracht Braunschweig)
erzielten zweimal die Führung, die die besonders nach der Pause starken
Asiatinnen postwendend ausglichen. Im entscheidenden Siebennieterschießen
sicherten Britta Becker, Denise Klecker (beide Rüsselsheimer RK)
sowie Steffi Krauß (Gladbacher HTC) den Sieg. Am Erfolg beteiligt waren auch
noch die RRK-Spielerinnen Manuela Schneider und Susi Müller.
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Bronze für
Hockey-Juniorinnen 1993
Die deutschen
Juniorinnen freuen sich über ihren dritten Platz in Terrassa (hinten:
Teamarzt ..., Steffi Krauß, Nadine Ernsting-Krienke, Julia Backhaus, Manuela
Schneider, Friederike Barth, Birgit Mensch, Susanne Müller, Teammanagerin
Elli Weiße, "Physio" Hans-Georg Horn; vorn: Heike Lätzsch, Inga Möller,
Vanessa Schmoranzer, Heidi Wiedersich, Denise Klecker, Imke Rottgardt,
Britta Becker, Bundestrainer Heino Knuf; es fehlen: Torfrau Kathrin
Jacobsen, Torfrau Julia Bingel) |
Juniorinnen sind ihren WM-Titel los
Hockey-Nachwuchs
unterliegt Australien im Halbfinale nach Siebenmeterschießen
Aus "Main-Spitze"
vom 17. September 1993
sid. — Deutschlands
Hockey-Juniorinnen sind ihren Weltmeistertitel los: Die DHB-Auswahl unterlag im
ersten Halbfinale in Terrassa/Spanien gegen Australien mit 4:5 Toren nach
Siebenmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 (1:1) gestanden. Den
entscheidenden Penalty vergab mit Nadine Ernsting‑Krienke (Eintracht
Braunschweig) eine der vier A-Nationalspielerinnen im Juniorinnenteam, die an
gleicher Stätte im Vorjahr das olympische Finale gegen Gastgeber Spanien 1:2
nach Verlängerung verloren hatten.
Nach einem
0:1-Rückstand fing sich das Team von Bundestrainer Heino Knuf und ging durch
zwei Tore von Inga Möller (Berlin) in Führung. Die Australierinnen glichen kurz
vor dem Ende nach einer Strafecke aus. Unter den Torschützinnen im
Siebenmeterschießen war Britta Becker, eine von vier RRKSpielerinnen im
DHB-Kader. Während die Juniorinnen nun an diesem Samstag um den dritten Platz
spielen, treffen Deutschlands Junioren heute im Halbfinale ebenfalls auf
Australien.
Zweimal den WM-Titel zu verteidigen
Deutsche
Hockey-Juniorenteams mit sechs RRK-Aktiven in Terrassa die Gejagten
Aus "Main-Spitze"
vom 9. September 1993
sid/kri. — Im
Hockey-Olympiastadion von Terrassa/Spanien müssen die deutschen Hockey-Junioren
und Juniorinnen ab heute ihre Weltmeistertitel verteidigen. Während die Junioren
von Bundestrainer Bernhard Peters bereits die vierte Weltmeisterschaft in Folge
anstreben, konnten die Juniorinnen mit Coach Heino Knuf den Titel erstmals 1989
in Kanada gewinnen, wurden dafür aber 1992 auch Europameister.
Mit sechs Aktiven
stellt der Rüsselsheimer RK das mit Abstand größte Kontingent aller 32
WM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. Während Torhüter Christopher Reitz
sowie Britta Becker und Susi Müller nach etwas mehr als einem Jahr
mit wehmütigen Erinnerungen, aber gerne an die Stätte olympischer Erfolge
zurückkehren, betreten Denise Klecker, Manuela Schneider und
Oliver Domke Neuland. Während Letztgenannter, mit 17 Jahren der "Benjamin"
im Junioren-Aufgebot, etwas überraschend den Sprung in den 16er-Kader geschafft
hat, gehörten Denise und Manuela bereits zum Juniorinnenteam, das im vergangenen
Jahr den EM-Titel gewann.
Während für die
Juniorinnen bereits an diesem Dienstag das erste Gruppenspiel gegen Kenia
ansteht, greifen die Junioren erst am Donnerstag mit der Partie gegen Malaysia
in den Wettbewerb ein. Weitere Gegner des männlichen Nachwuchses werden die
Niederlande, Ägypten, Kuba und England sein. In den Spielen gegen die
Niederlande und England dürfte sich entscheiden, wer das Halbfinale erreicht In
der anderen Gruppe ‒ zwölf Teams sind in beiden Altersklassen am Start ‒ werden
Australien, Pakistan oder Spanien vorne erwartet.
Die Juniorinnen
bekommen es beim "Vorgeplänkel" neben Kenia noch mit Argentinien. England, China
und Gastgeber Spanien zu tun, wobei England und Spanien die härtesten Brocken
abgeben dürften. Korea, die Niederlande und Australien, gegen die die drei
abschließenden Testspiele ‒ freilich ohne sechs A-Kader-Spielerinnen ‒ verloren
gingen, kommen in der zweiten Staffel als Anwärter fürs Halbfinale in Frage.
Traditionell bilden
die U21-Nationalteams die Grundlagen der Erfolge des Deutschen Hockey-Bundes
(DHB). Mit Trainer Paul Lissek beherrschten die angehenden Männer seit 1982
weltweit ihre Altersstufe. Fast alle Hockey-Olympiasieger von 1992 hatten zuvor
einmal einen Junioren-Titel gewonnen. Im Aufgebot von Bernhard Peters stehen
fünf aktuelle A-Nationalspieler. Sogar acht Nationalspielerinnen gehören zum
Aufgebot der Juniorinnen. "Der WM-Titel 1989 war das Allergrößte" begründet die
98-malige A-Nationalspielerin Britta Becker ihren Einsatz beim
"Nachwuchs" in Terrassa.
Die deutschen
Aufgebote
Juniorinnen:
Julia Bingel (Hanauer THC), Kathrin Jacobsen (RTHC Leverkusen), Steffi Krauß
(Gladbacher HTC), Manuela Schneider, Denise Klecker, Britta
Becker, Susi Müller (alle Rüsselsheimer RK), lmke Rottgardt (Großflottbeker
THGC Hamburg), Birgit Mensch (Eintracht Frankfurt), Friederike Barth (Club an
der Alster Hamburg), Christina Garzmann (UHC Hamburg), Heike Lätzsch, Nadine
Ernsting-Krienke (beide Eintracht Braunschweig), Vanessa Schmoranzer (Klipper
Hamburg), Inga Möller (Zehlendorfer Wespen Berlin), Julia Backhaus (Uhlenhorst
Mülheim).
Junioren:
Christopher Reitz (Rüsselsheimer RK), Ingo Kröger (TG Frankenthal), Uli
Moissl (SC 1880 Frankfurt), Björn Michel, Frank Gemmrig (Münchner SC), Henning
Tewes (Bristol/England), Henning Helwig, Patrick Bellenbaum (beide Uhlenhorst
Mülheim), Martin Eimer, Axel Eichel (beide Crefelder HTC), Emanuel
Chorianopoulos (Dürkheimer HC), Michael Green (HTHC Hamburg), Oliver Domke
(RRK), Tobias Warweg, Christian Kurtz (RW Köln), Florian Kunz (RTHC Leverkusen).
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Stärkung tut not: Die beiden Rüsselsheimer
Hockey-Nationalspielerinnen Britta Becker ... und Susi Müller sind in diesem
Sommer extremsten Belastungen ausgesetzt. |
"Die machen sich damit ihr Potential kaputt"
Kritische
Stimmen warnen vor einer Überbelastung junger Hockey-Nationalspielerinnen /
Ausbildungsprobleme
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 2. September 1993)
Hockey ist die
Mannschaftssportart, die aufgrund anhaltender Spitzenplätze bei internationalen
Topveranstaltungen dem deutschen Selbstwertgefühl in den zurückliegenden Jahren
am meisten zugearbeitet hat. Hockey ist gleichzeitig aber auch eine der wenigen
Sportarten, die noch von "reinen Amateuren" ‒ was auch immer darunter zu
verstehen sein mag ‒ ausgeübt wird. Und das, trotz einer durch zwei komplette
Bundesliga-Spielzeiten in der Halle und im Freien bedingten Dauerbelastung, der
sich manch gut dotierter Profisportler nicht aussetzen würde Von den
mannigfachen zusätzlichen Anforderungen an die Nationalspielerinnen und -spieler
des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ganz zu schweigen.
20 Spiele in
zehn Wochen
Einer in dieser
Form bislang noch nie dagewesenen Beanspruchung sehen sich in diesem Sommer zwei
Auswahlspielerinnen des deutschen Meisters Rüsselsheimer RK ausgesetzt.
Britta Becker (20) und Susi Müller (21) spulen innerhalb von zehn
Wochen ein Programm herunter, das aufgrund der körperlichen wie mentalen
Belastung so manchen Kritiker warnend den Finger heben lässt: Mitte bis Ende
Juli das Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft in Philadelphia/USA mit
sieben Länderspielen in 14 Tagen, in der vergangenen Woche dann sechs Partien im
Rahmen der Champions Trophy in Amsterdam, und nun noch vom 9. bis 20. September
die Juniorinnen-WM in Terrassa/Spanien mit weiteren sieben Spielen.
"Es ist unheimlich
schwer, sich für drei Turniere in zwei Monaten zu motivieren", räumt denn auch
Britta Becker ein. Ein Verzicht auf die Nachwuchs-WM war aber nie ein
Thema: "Der Gewinn des WM-Titels 1989 war mit die tollste Sache überhaupt",
erinnert sie sich, und verdrängt, dass sie nach dem 0:1 bei der Champions Trophy
gegen den späteren Gewinner Australien spüren musste, "dass die Muskulatur
beansprucht ist". Der Spaß am Hockey, sagt die Mittelfeldspielerin, sei aber
auch nach fünf Jahren im A-Kader noch immer so groß, dass sie noch keinen Drang
verspüre, kürzer zu treten. "Bei entsprechender Klasse sollten auch weiterhin
Jüngere eingebaut werden", sagt sie, der im zarten Alter von 15 Jahren selbst
die Chance zum Eintritt in die A-Nationalmannschaft eröffnet wurde.
Vorfreude auf
die WM
Bereits volljährig
war Susi Müller, als sie noch für ihren alten Verein THC Hanau ihr erstes
A-Länderspiel bestritt. Durch den Abtritt etlicher Stammspielerinnen nach dem
Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona ist die
Abwehrspezialistin inzwischen von der Bank ins erste Glied gerückt. Auch sie
räumte nach dem dritten Spiel bei der Champions Trophy ein, schon zu merken,
dass sie "etwas getan habe". Andererseits stelle dieses Turnier mit den
weltbesten Teams eine Herausforderung dar und würde zudem ungleich mehr Spaß
bringen, als zuvor der nervenzehrende Kampf um die WM-Fahrkarte. Am
allermeisten, sagt Susi Müller, freue sie sich aber auf die Teilnahme an
der Juniorinnen-WM. "Erstens war ich noch nie dabei, und zweitens ist das meine
Altersklasse, in der ich alle kenne.”
Während die
Betroffenen den "Tanz auf drei Hochzeiten" offensichtlich nicht für sonderlich
tragisch erachten, sind die mahnenden Stimmen nach den überwiegend enttäuschenden
Spielen bei der Champions Trophy lauter geworden. "Man hat gesehen, dass unsere
Spielerinnen nicht so fit waren wie die anderen Nationen", zeigte sich
Bundestrainer Rüdiger Hänel (Bonn) trotz des dritten Platzes in Amsterdam
selbstkritisch. Und: "In meiner Saisonplanung war die WM-Qualifikation der
Jahreshöhepunkt."
Fehlende personelle
Alternativen ‒ bedingt durch Rücktritte und Verletzungen von insgesamt sechs
"Silberdamen" aus Barcelona -- hätten es ihm unmöglich gemacht, auf die
insgesamt vier Juniorinnen bei der Trophy zu verzichten. Anders ausgedrückt
heißt das aber auch: Eine Blamage, wie sie etwa Olympiasieger Spanien (ohne
Juniorinnen) bei diesem traditionsträchtigen Turnier erlebte, wollte sich Hänel
ersparen. Indes: erst das Abschneiden bei der WM im kommenden Jahr wird über die
Zusammensetzung des Sechserfeldes für die 5. Champions Trophy in zwei Jahren
entscheiden. Eine direkte Abstiegsgefahr hat für die DHB-Damen also nicht
bestanden.
Gefahr des
"Verheizens"
Zu denen, die die
Gefahr als groß erachten, dass die besten und talentiertesten Spielerinnen auf
diese Art "verheizt" werden, zählt der Rüsselsheimer Trainer Berti Rauth. "Es
ist irgendwo verständlich, dass jeder Trainer versucht, das Optimale
herauszuholen Aber die Kehrseite ist, dass die sich damit ihr Potential kaputt
machen. Diese Belastungen sind schlichtweg gesundheitsgefährdend", sagt Rauth.
Neben diesen globalen Bedenken plagen den Heimtrainer von Britta Becker
und Susi Müller freilich auch rein egoistische Sorgen: Durch den nahezu
pausenlosen Einsatz seiner Leistungsträgerinnen ‒ vier im A-Team, vier bei den
Juniorinnen ‒ kann von einer vernünftigen Vorbereitung auf die entscheidenden
drei Bundesligaspiele Ende September, Anfang Oktober keine Rede sein. Rauth
fürchtet den im Vorjahr erstmals errungenen deutschen Feldhockeytitel wieder zu
verlieren. Hinzu kommt die latente Angst, eine seiner Auswahlspielerinnen könne
mit einer Verletzung heimkommen.
Mit starkem
RRK-Aufgebot um WM-Krone
Sechs Mitglieder
des Rüsselsheimer RK mit Junioren-Nationalteams nach Spanien / Olympische
Erinnerungen
Aus "Main-Spitze"
vom 6. August 1993
kri. — Wenn in gut
einem Monat im olympischen Hockeystadion in Terrassa ‒ vor den Toren Barcelonas
gelegen ‒ die Junioren-Weltmeisterschaft beginnt, wird der Rüsselsheimer RK in
den beiden deutschen U21-Nationalteams überaus stark vertreten sein. Gleich
sechs Spieler und Spielerinnen der RRKHockeyabteilung gehören zu den jeweils
16-köpfigen Aufgeboten des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), die vom. 8. bis 19.
September ihre WM-Titel verteidigen wollen.
Für drei
RRK-Mitglieder werden dann sicher wehmütige Erinnerungen an die Tage der 25.
Olympischen Sommerspiele in Barcelona wach. Allen voran für RRK-Torwart
Christopher Reitz, der vor etwas mehr als einem Jahr an gleicher Stätte nach
dem 2:1-Finalsieg über Australien die Goldmedaille umgehängt bekam. Aber auch
Britta Becker und Susi Müller werden sich ‒ trotz der
1:2-Endspielniederlage seinerzeit nach Verlängerung gegen Gastgeber Spanien ‒
gerne an die Momente der Siegerehrung rückbesinnen.
Während diese drei
Vorgenannten also bereits über hinlängliche Erfahrung im A-Kader verfügen, sind
die anderen noch auf dem Weg dorthin. Denise Klecker, bereits einmal zu
einem Lehrgang des A-Kaders eingeladen, und RRK-Neuzugang Manuela Schneider
gehörten allerdings zum Team von Bundestrainer Heino Knuf (Köln), das im
vergangenen Jahr Europameister wurde. Aus dem Rüsselsheimer Juniorinnen-Quartett
für die WM könnte sogar noch ein Quintett werden: RRK-Stürmerin Marja Busch
sitzt als eine von drei Ersatzspielerinnen auf gepackten Koffern, falls sich
jemand aus dem Kader verletzen sollte. Im Rahmen der WM-Vorbereitung bestreiten
die DHB-Juniorinnen vom 18. bis 22. August in Terrassa Länderspiele gegen
Spanien: vom 25. bis 29. August schließen sich in Braunschweig Testspiele gegen
Australien an.
Fast wie ein Komt
am Himmel aufgetaucht ist das mit 17 Jahren jüngste Mitglied im Junioren-Kader
von Bundestrainer Bernhard Peters (Krefeld). Oliver Domke, der in seiner
ersten Saison im Aktivenlager in bislang zehn Meisterschaftsspielen der Zweiten
Bundesliga elf der 20 RRK-Treffer erzielte, gilt als eine der größten deutschen
NachwuchsHoffnungen. Kein Wunder, dass der antrittsschnelle und technisch
versierte RRK-Mittelstürmer auch im Nationaltrikot bereits mehrfach getroffen
hat. Zuletzt trug sich Domke bei den Siegen der DHB-Junioren über die
belgische A-Nationalmannschaft (6:2/2:1) sowie in Spanien gegen die dortigen
Junioren (3:1/1:1) und das A-Team (4:2) dreimal in die Torschützenliste ein. Mit
Länderspielen in England (9. bis 14. August) sowie im Rahmen eines
Trainingslagers in Krefeld gegen Korea (23. bis 29. August) bereiten sich die
Junioren in den nächsten Wochen auf die Verteidigung des WM-Titels vor. |