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Über Mitglieder des
RRK (1989)
Britta Becker, Tanja
Dickenscheid, Bianca Weiß |
Britta Becker: "Es ist einfach
toll"
Drei
Rüsselsheimerinnen reisten gestern zur Hockey-Junioren-WM nach Ottawa
Bianca Weiß |
Aus "Main-Spitze" vom 14.07.1989
ulz. - Am gestrigen Donnerstag
starteten die deutschen Hockey-Juniorinnen vom Frankfurter Rhein-Main-Flughafen
ins kanadische Ottawa, wo vom 19. bis 30. Juli die erste
Juniorinnen-Weltmeisterschaft stattfindet. Unter den Schützlingen von
Bundestrainer Bernhard Peters befinden sich auch die drei Rüsselsheimer
Hockeyspielerinnen Bianca Weiß, Tanja Dickenscheid und Britta
Becker vom Bundesligisten Rüsselsheimer RK.
Tanja Dickenscheid |
War die Berufung in den WM-Kader für
Tanja Dickenscheid (20) und Bianca Weiß (21) schon seit langem
klar - schließlich haben beide schon etwa 40 Juniorinnen-Länderspiele bestritten
- war sie für die erst 16 Jahre alte Britta Becker eine angenehme
Überraschung. Britta Becker wurde gerade vor eigenem Publikum zum vierten
Male hintereinander deutsche Hallenmeisterin mit den A-Mädchen, als
Bundestrainer Peters sie zu einem Lehrgang berief. "Dennoch hätte ich Anfang des
Jahres nie geglaubt, dass ich im Sommer zur Juniorinnen-WM nach Kanada fliege ‒
es ist einfach toll", meinte Britta Becker.
Qualifiziert für die Nachwuchs-WM hat
sich das deutsche Team durch den Gewinn der Europameisterschaft im Vorjahr, an
dem Tanja Dickenscheid aktiv beteiligt war - zusammen mit Eva Hagenbäumer
und die nach Berlin gewechselte Anke Wild, die inzwischen aber beide das
Höchstalter für Juniorinnen (21 Jahre) überschritten haben. Torsteherin
Bianca Weiß war bei der EM zwar nicht dabei, kann aber schon auf einige
Einsätze in der A-Nationalmannschaft verweisen.
Eine so lange internationale
Erfahrung hat die seit Beginn der Feldrunde als Bundesliga-Stammspielerin
eingesetzte Britta Becker natürlich noch nicht; immerhin kreuzte sie aber
auf den Lehrgängen der vergangenen Wochen in Bonn, Limburg und Köln schon mit
zwei WM-Gegnerinnen den Schläger. Gruppengegner UdSSR unterlagen die Juniorinnen
zweimal knapp (4:5 und 1:2); gegen WM-Gastgeber Kanada - ebenfalls in der
gleichen Vorrunde - gab es beim 2:0 und 6:0 keine Probleme.
Neben den bereits genannten Ländern
hat es das BRD-Team noch mit Neuseeland, China und USA zu tun. In der anderen
Gruppe sind England, Holland, Südkorea, Argentinien, Simbawe und Chile.
Zwar haben die
deutschen Juniorinnen (U21) die etwas stärkere Vorrundengruppe erwischt, dennoch
ist das Team um Bundestrainer Peters zuversichtlich: "Es gibt mindestens fünf
Mannschaften, die den WM-Titel holen können. Die Stimmung in unserem Team ist
super ‒ unser Ziel ist das Erreichen des Halbfinales", beantwortet Britta
Becker die Frage nach den Chancen der Bundesrepublik.
Britta Becker |
Die Weltmeisterschaft könnte für die
Jugendliche aus Talentschmiede des RRK aber auch zum Sprung in die
A-Nationalmannschaft führen, für die sie bereits vier Länderspiele bestritt.
Während Eva Hagenbäumer bereits einen Platz im A-Kader sicher zu haben scheint,
müssen sich Tanja Dickenscheid und Bianca Weiß durch gute
Leistungen noch empfehlen. Höhepunkt für die A-Nationalmannschaft wird die
"Champions Trophy" Anfang September im Frankfurt sein. 1990 steht dann die
Weltmeisterschaft an.
Mit Zuversicht zum WM-Titel
Drei
Hockey-Juniorinnen aus Rüsselsheim in Kanada dabei
Von Norbert Beck (aus "Darmstädter
Echo" vom 15.07.1989)
Nach dem Triumph bei der
Feldhockey-EM 1988 in Paris hat sich die deutsche Juniorinnen-Nationalmannschaft
auch für die erstmals ausgetragene WM viel vorgenommen. Als das Flugzeug am
Mittwoch vom Frankfurter Flughafen nach Kanada abflog, beherrschte Zuversicht
die Szenerie. "Erreichen des Halbfinales", lautet das Ziel von Bundestrainer
Bernhard Peters, doch insgeheim rechnet man sich gute Chancen aus, nach dem
Finale des Mammut-Turniers am 30. Juli in der kanadischen Hauptstadt Ottawa auf
dem Siegertreppchen zu stehen.
Mit Tanja Dickenscheid,
Britta Becker und Bianca Weiß stehen drei Leistungsträgerinnen des
Bundesligisten Rüsselsheimer RK im WM-Aufgebot. Während die Nominierung von
Torhüterin Bianca Weiß und Mittelfeldspielerin Tanja Dickenscheid
bereits seit längerer Zeit feststand - beide können jeweils rund 40 Einsätze im
Trikot der deutschen Juniorinnen vorweisen -, rutschte Talent Britta Becker
dank ihrer zuletzt starken Leistungen noch in den Kader.
Tanja Dickenscheid, die 20
Jahre alte Sportstudentin, scheint als einzige des RRK-Trios ihren Stammplatz
sicher zu haben. Die bereits einmal in der A-Nationalmannschaft eingesetzte
Technikerin gehört zu den elf vom EM-Team übriggebliebenen Spielerinnen. Die für
ihren Trainingsfleiß geschätzte Spielerin zeigte in den Lehrgängen und
Länderspielen der Vorwochen eine konstante Leistung auf der Position im
mittleren Mittelfeld und dürfte im Eröffnungsspiel am 19. Juli gegen die UdSSR
von Beginn an dabei sein.
Jubel bei Tanja Dickenscheid, Heike
Gehrmann und Simone Thomaschinski (vorne von links) über den
Gehrmann-Treffer zum 2:0 im WM-Finale gegen Korea. |
Bianca Weiß (21) muß
wahrscheinlich erst einmal auf der Reservebank Platz nehmen. Bundestrainer Peter
favorisierte in den Testspielen gegen Kanada in Bonn (2:0 und 6:0) Pia Büchel (Vahr
Bremen).
Über einen kuriosen Umweg fand die 16
Jahre alte Britta Becker den Weg in den WM-Kader. Bei einer einwöchigen
USA-Reise der A-Nationalmannschaft brachte die Debütantin Bundestrainer Paul
Lissek ins Schwärmen. Nach dem gut besetzten Vier-Nationen-Turnier in Trenton
lobte der Limburger: "Sie hat sich mit dieser Leistung bereits fest in den
A-Kader gespielt." Trotz dieses furiosen Einstands wird Britta Becker
aber erst einmal nur Ersatzspielerin sein.
Für einige Spielerinnen des
Juniorinnen-Kaders könnte die WM zum Sprungbrett in die Nationalmannschaft
werden. Bundestrainer Lissek wird das Geschehen in Kanada beobachten, um seinen
A-Kader für die Anfang September in Frankfurt stattfindende "Champions Trophy"
zu ergänzen.
Juniorinnen
gewinnen WM-Premiere
Aus "www.hockey.de"
vom 30. Juli 1989
Eine wunderbare
Premiere der U21-Weltmeisterschaften im weiblichen Bereich gelingt der
deutschen Mannschaft. Im kanadischen Ottawa holt sie sich gleich den ersten
WM-Titel der Juniorinnen. Mit der Referenz eines EM-Gewinnes 1988 ist die
Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters als ein Medaillenkandidat nach
Kanada gereist und rechtfertigt die Erwartungen auch durch eine ungeschlagen
überstandene Vorrunde.
Auch der
2:1-Halbfinalsieg über die Niederlande fällt verdient aus. Doch nach den
bisherigen Turniereindrücken geht das Team von Südkorea als Favorit ins
Endspiel. Aber Bernhard Peters überrascht zusammen mit seiner Truppe den Gegner
mit einer taktischen und spielerischen Meisterleistung. Frühe Eckentore von
Christine Ferneck und Heike Gehrmann bescheren dem deutschen Team einen
2:0-Halbzeitvorsprung, der mit kämpferischer Defensivarbeit bis ins Ziel
gerettet wird.
Zum WM-Siegerteam
gehören: Pia Büchel, Bianca Weiß, Simone Thomaschinski, Tina Peters, Heike
Gehrmann, Irina Kuhnt, Melanie Cremer, Tanja Dickenscheid, Katrin Kauschke,
Philippa Suxdorf, Franziska Hentschel, Christine Ferneck, Britta Becker, Astrid
Strömer, Tanja Hayn, Antje Knechten.
Großer Empfang für das
Hockey-Weltmeisterteam
Zum Ausruhen bleibt nicht
allzuviel Zeit / Nächstes großes Ziel: Gewinn der "Champions Trophy"
Herzlich Willkommen ‒ Der RRK grüßt seine Weltmeisterinnen. Mit diesem
Transparent empfingen Rüsselsheimer Hockey-Freunde und RRK-Mitglieder Tanja
Dickenscheid, Bianca Weiß und Britta Becker, als sie gestern, zwei Stunden
später als angekündigt, mit Flug 872 der Air Canada von Ottawa kommend auf
Rhein-Main landeten. Mit berechtigtem Stolz trugen sie ihre Medaille, die
sie als Juniorinnen-Weltmeister im Hockey auswies und auszeichnete. |
Aus "Main-Spitze" vom 02.08.1989
ulz. - Ein großer Empfang wurde dem
frischgebackenen Hockey-Juniorinnen-Weltmeisterschaftsteam am gestrigen
vormittag auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen bereitet. Wegen einer
zweistündigen Verspätung des Air-Canada-Fluges 872 konnte der ursprüngliche
Zeitplan für die Begrüßungszeremonie zwar nicht eingehalten werden - dies tat
der Freude der 16 Weltmeisterinnen, darunter Bianca Weiß, Tanja
Dickenscheid und Britta Becker vom Rüsselsheimer RK, aber keinen
Abbruch.
Von den Offiziellen des Deutschen
Hockey-Bundes (DHB) war eigentlich geplant, direkt nach der Ankunft des
Weltmeisterschaftstrosses in der "Air-Canada-Lounge" eine Pressekonferenz
abzuhalten. Etwa ein Dutzend Pressevertreter erschienen auch schon um 7.30 Uhr
im Gästeraum der kanadischen Fluggesellschaft und labten sich an den angebotenen
Getränken und kulinarischen Leckerbissen. Da sich der Flug aber um zwei Stunden
verzögerte, bewegten sich der DHB-Vorstand und die Vertreter der schreibenden
Zunft um 9.15 Uhr Richtung Ankunftshalle, um die Ankömmlinge direkt am Flugzeug
zu empfangen. Als die 16 Spielerinnen, Trainer Bernhard Peters und die weiteren
DHB-Offiziellen, darunter auch Damen-Bundestrainer Paul Lissek, die Maschine
verließen, hagelte es erst einmal Applaus, und alle Weltmeisterinnen wurden mit
einem üppigen Blumenstrauß bedacht. Nachdem jeder ein gefülltes Sektglas in der
Hand hatte, ließen es sich die DHB-Vorstandsmitglieder natürlich nicht nehmen,
mehrere Lobesreden zu halten.
Auf die Frage, warum sein Team im
WM-Endspiel in Ottawa Südkorea etwas unerwartet 2:0 geschlagen hat, meinte
Trainer Bernhard Peters bescheiden: "Wir waren eine Einheit mit prima
Verständnis". Walther Lonnes, seit zwölf Jahren DHB-Jugendwart, präzisierte das
Geheimnis des Erfolges noch etwas: "Bei dieser WM-Premiere lief alles optimal;
die Vorbereitung, das Umfeld, der Zusammenhalt aller 16 Aktiven und nicht
zuletzt die hohe fachliche Qualifikation des Juniorinnentrainers Bernhard
Peters, dessen Vertrag erst zwei Monate vor der "WM" ‒ dank der Hilfe eines
Sponsors - bis 1990 verlängert werden konnte.
Damen-Bundestrainer Paul Lissek, der
gleich die Berufung von zehn Weltmeisterinnen, darunter Tanja Dickenscheid
und Britta Becker, ins Aufgebot für die Anfang September in Frankfurt
stattfindende "Champions Trophy" bekanntgab, richtete den Blick bereits in die
Zukunft: "Ich sehe gute Chancen, auch bei der "Champions Trophy" ganz oben dabei
zu sein. Während ich mit den technischen und taktischen Leistungen sehr
zufrieden bin, ist der athletische Bereich noch weiter zu verbessern!"
Nach dem offiziellen Teil wurden die
drei Rüsselsheimer Spielerinnen im Flughafengebäude auch noch von den
Familienangehörigen und einigen Fans des Rüsselsheimer RK mit Transparenten
("Der RRK grüßt seine Weltmeisterinnen") und Beifall empfangen. Tanja
Dickenscheid, die in allen Begegnungen eingesetzt wurde und in der Vorrunde
sogar zwei Treffer markierte, fand noch keine Worte. "Es ist einfach super",
meinte sie nur. RRK-Torsteherin Bianca Weiß ist in der
Juniorinnen-Nationalmannschaft hinter der Bremerin Pia Büchel zwar "nur" die
Nummer zwei, stand in Kanada aber dennoch zweimal im Kasten (beim 5:1 gegen
Kanada und beim 6:1 gegen Neuseeland) und ist somit auch eine "echte"
Weltmeisterin. Die weiteren Vorrundenergebnisse lauteten 1:1 gegen die UdSSR,
4:0 gegen die USA und 1:0 gegen China. Damit wurde die BR Deutschland
Gruppenerster (dank der besseren Tordifferenz gegenüber der UdSSR).
Im Halbfinale wurde dann Holland 2:1
geschlagen, ehe es im Finale zum 2:0-Triumph über Südkorea kam. Die
überglückliche Britta Becker wurde im Endspiel ab der 45. Minute
eingesetzt, obwohl sie vor einem halben Jahr noch nicht einmal zum WM-Kader
gehörte; bis auf eine Partie wirkte die erst 16jährige Rüsselsheimerin in allen
WM-Begegnungen mit. Urlaub kann die Schülerin aus der Opelstadt aber jetzt
keinen machen, denn genau wie Tanja Dickenscheid und die für die
Juniorinnen bereits zu alte Eva Hagenbäumer muss sie bereits in einer Woche zum
A-Kader-Lehrgang nach Frankfurt ‒ schließlich gibt es bereits ein neues Ziel:
den (möglichen) Gewinn der "Champions Trophy" Anfang September in Frankfurt. |