Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Bianca Heinz

"Freude pur" nach dem langen Weg

Eichgrund-Schulfest hätte aber auch bei anderem Entscheid zu Bürgerbegehren stattgefunden

Aus "Main-Spitze" vom 02.09.2002

tgo. – Wochen lang hatten sie einen nervenaufreibenden Kampf gegen die Politiker geführt. Wochen in denen die Erfolgsaussichten nicht immer rosig aussahen. Um so größer war die Erleichterung als zuletzt doch der Sieg eingefahren wurde, und dies musste natürlich gebührend gefeiert werden. Bei der Interessengemeinschaft Eichgrundschule war das Motto deshalb klar: "Heute wird einfach mal nur gefeiert", sprudelt es aus Bianca Heinz, eine der Wortführerinnen, heraus.

Rund 300 Personen hatten sich auf dem Pausenhof der Eichgrundschule eingefunden um mit der Sonne bei traumhaften Temperaturen um die Wette zu strahlen. Mit Cocktails, Sekt und Bier stieß man zum erwünschten Erfolg an. Den Hunger stillten Bratwürste. Die eigentlichen Gewinner, die Kinder, tobten sich beim anwesenden Spielmobil aus.

In nur wenigen Tagen war alles Notwendige besorgt und kurzfristig aufgebaut worden. "Wir haben einen langen Weg hinter uns und jetzt herrscht Freude pur bei allen", meinte Heinz. Das Fest galt auch als großes Dankeschön an alle, die das Bürgerbegehren die ganze Zeit unterstützt haben. Eltern der Schüler sowie auch Bürger aus dem Viertel feierten dies in ausgelassener Stimmung.

Dennoch befanden sich auch immer noch ein paar Skeptiker unter den Anwesenden, denen die Zukunft der Schule noch nicht wirklich 100-pronzentig in trockenen Tüchern ist. "Wir werden weiterhin im Dialog mit dem Magistrat unsere Interessen sichern", erklärte Heinz in der ansonsten fröhlichen Runde. Bedauert wurde zudem am Rande, dass eine "zu große Mehrheit" im Magistrat den Missbilligungsantrag gegen Bürgermeister Werner Rebenich ablehnte.

Das Fest hätte übrigens, nur in leicht geänderter Form, auch bei einer Niederlage des Bürgerbegehrens im Parlament stattgefunden. Dann hätte man damit noch mehr Leute zu einem eventuellen Bürgerentscheid gewinnen und motivieren wollen.

Nun aber konnte der positive Ausgang gefeiert werden. Der Erlös des Verkaufs von Getränken und Würstchen sowie Einnahmen aus freiwilligen Spenden kommen der Restaurierung einer hochwassergeschädigten Grundschule in Brennewitz an der Mulde zugute.


"Großer Sieg" für die Eltern - Politiker als "gute Verlierer"

Bürgerentscheide erledigt: Parlament fast einstimmig für Vergleiche

Von Ralf Schuster (aus "Main-Spitze" vom 30.08.2002)

Jetzt sind die Bürgerentscheide endgültig vom Tisch. Das Stadtparlament hat die Vergleiche gestern fast einstimmig bestätigt. Dies sorgte nach der eineinviertelstündigen Aussprache für großen Jubel und Applaus auf den Zuschauerrängen.

Nur bei der SPD gab es Abweichler: Hans-Joachim Bechtel sagte beim Thema Eichgrundschule zusammen mit Dorothea Hausen "nein". Hausen enthielt sich außerdem bei den beiden Begehren zum Kita-Thema.

OB Gieltowski betonte in einer einleitenden Rede, dass es darum gehe, gemeinsam einen schwelenden Konflikt zu schlichten und wieder zum sachbezogenen Dialog zurückzukehren. Genauso wichtig wie die Konsolidierung sei die Bewahrung des Friedens in der Stadt, vor allem auch des Schulfriedens.

Hannelore Lenz (CDU) sprach von einem "großen Sieg" der Eltern-Initiativen und meinte, da habe wohl die Bundestagswahl mitgespielt. Sie forderte, dem "völlig überforderten" Bürgermeister Werner Rebenich das Schuldezernat wegzunehmen. Klaus Schmitt von der CDU warf der SPD vor, sie habe den Meinungsumschwung erst geschafft, als die ausreichende Zahl der Unterschriften für das Bürgerbegehren zusammen war: "Freiwillig haben Sie es nicht getan."

SPD-Fraktionschefin Renate Meixner-Römer gab zu, dass ihre früheren Anträge offenbar nicht ausreichende Akzeptanz gefunden hätten. Deshalb gehe man jetzt einen Schritt weiter und führe Politik und Bürgerwillen zusammen. Der Union warf sie vor, wenig Konstruktives zur Konsolidierung beigetragen zu haben.

Auch Heiner Friedrich von den Grünen gab Fehler zu: Man könne eine Konsolidierung nur mit und nicht gegen die Menschen durchführen. Es sei gut, dass sich die Bürger eingebracht hätten und in der Stadt eine „lebendige Diskussionskultur“ entstanden sei. Er hoffe nun auf ein Ende der Vergiftung des politischen Klimas, so Friedrich.

Man sei dazu da, den Willen der Bürger zu erfüllen, betonte Wolfgang Merz als FDP-Fraktionschef. Er meinte, der OB hätte seine Versöhnungsrede schon im Juni vor Einleitung des Bürgerbegehrens halten können. Merz sah auch ein Problem im Umgang der Parlamentarier miteinander.

Von einem "Markstein in der demokratischen Geschichte der Rüsselsheimer Stadtgesellschaft" sprach Bernd Heyl (Liste Solidarität). Er bedauerte eine Ferne der politisch Handelnden zu ihren Wählerinnen und Wählern, wobei Bürgermeister Rebenich sich durch "Tricks und Mauscheleien" am weitesten von den Menschen entfernt habe.

Als "guter Verlierer" bezeichnete sich Florian Haupt von der Liste Rüssel. Die Interessengemeinschaften hätten gekämpft und gesiegt. Man bewahre dennoch die aufrechte Haltung und sei nach wie vor überzeugt vom kompletten Konsolidierungsprogramm. Nur sei dieses offenbar zum Teil nicht politisch durchsetzbar. In einem Nebensatz kritisierte Haupt den Oberbürgermeister: Dessen Vorgehen in dieser Sache finde bei Rüssel "nicht ungeteilte Zustimmung".


IG Eichgrund trifft Vergleichsvereinbarung mit dem Magistrat

Politischer Kompromiss für alle Beteiligten vertretbar

Rüsselsheim, 20.08.02 - Die IG Eichgrundschule begrüßt in besonderem Maße, dass die Vergleichsverhandlungen der letzten Wochen nun zu einem positiven Abschluss gebracht werden konnten. Die Zusage des Magistrates zum Erhalt der Eichgrundschule am heutigen Standort erfüllt das langfristige Ziel, für das die IG Eichgrundschule mittlerweile den demokratischen Auftrag der Rüsselsheimer Bürger hat.

Damit ist nicht nur politisch ein Meilenstein in der Rüsselsheimer Politik gesetzt worden. Vielmehr ist wieder der Weg offen für eine zukunftsfähige Schul-Infrastruktur in Rüsselsheim. Der letztlich erfreulich positive Dialog muss nun entsprechend fortgesetzt werden im Rahmen der gesamten Schulentwicklung in Rüsselsheim. Auch unsere Stadt muß in der Lage sein und bleiben, bildungspolitische Neuausrichtung oder sonst motivierte pädagogische neue Konzepte mitgestalten bzw. umsetzen zu können. Daher ist vorhandener Schulraum - an allen Standorten - wertvoll und erhaltenswert. Es liegt nun in der vertrauensvollen Hand der Stadtverordneten, diesen Weg der Vernunft mitzugehen und der Vereinbarung die nötige Rechtskraft zu verleihen.

Der gefundene Kompromiss ist für alle Beteiligten vertretbar und stellt auch für die Zukunft darauf ab, dass der konstruktive Meinungsaustausch fortgesetzt wird, insbesondere um die konkrete Umsetzung einvernehmlich zu gestalten.

Die Freude der IG Eichgrundschule ist umso größer, indem es dem Magistrat letztendlich auch noch gelungen ist, eine Einigung mit den parallel tätigen Vertretern der "Kita-Bürgerbegehren" zu finden. Der politische Friede unserer Stadt konnte somit wieder umfassend gestärkt werden.

Frank Brogel                          Bianca Heinz


"Aus Gutgläubigen wurden Bösgläubige"

Debatte um Eichgrund: SPD will Gegenleistung, Eltern kündigen Begehren und Boykott an

Von Ralf Schuster (aus "Main-Spitze" vom 08.06.2002)

"Wir können ihnen nicht mehr glauben." Das war eine zentrale Aussage der IG-Eichgrund-Sprecherin Bianca Heinz, an die Kommunalpolitiker im Hauptausschuss gerichtet. Der neuerliche Vorschlag der Koalition stieß deshalb bei den Eltern auch nicht auf große Zustimmung. "Ein rein politischer Schachzug", hieß es gleich in der Bürgeranhörung.

Bianca Heinz hielt deshalb auch ihre Forderung aufrecht, zuerst den Schulentwicklungsplan zu erstellen. Bei diesem werde sich die Notwendigkeit herausstellen, die Grundschule im Eichgrund zu erhalten. Erst mit dieser Zusage in der Tasche sei man dann bereit, ein Jahr in die Goetheschule zu gehen, um der Helen-Keller-Schule, die für eine Brandschutzsanierung frei gemacht werden muss, die Eichgrundschule vorübergehend bereitzustellen.

Die 18- bis 19-jährigen Schwerstbehinderten in der Goetheschule mit aufzunehmen, um den "Dreiecksumzug" zu verhindern, sei nicht möglich, stellte Bürgermeister Rebenich auf entsprechende Anfrage der CDU fest. Andererseits sagte OB Gieltowski, eine so schnelle Erstellung eines Schulentwicklungsplanes funktioniere nicht, weil man eine breite Beteiligung wolle und auch die "Datenlage für die Zukunft" zu berücksichtigen habe. Für die SPD gab Hans-Peter Scheerer zu, dass man den Eichgrund-Umzug schon als Gegenleistung für den "großen Schritt" erwarte, den die Koalition in der Schließungs-Frage auf die Eltern zu gegangen sei.

Am Schluss gab es immerhin noch ein Entgegenkommen von Scheerer: Er bot einen Verzicht auf den besonders umstrittenen Punkt vier im Koalitionsantrag an, wonach die Erfahrungen beim vorübergehenden Umzug in die Goetheschule in den Schulentwicklungsplan mit einbezogen werden sollten. Dies womöglich eine Reaktion auf die Ausführungen von Rechtsanwalt Ingo-Endrick Lankau, wonach das Bürgerbegehren unstreitig Erfolg haben werde, auch ohne Ankopplung an eine andere Wahl: "Dann wird sich mancher wünschen, dass er anders abgestimmt hätte." Lankau, früherer Bürgermeister von Groß-Gerau, sah durchaus noch "Stolpersteine" in den vorliegenden Aussagen und "Info-Defizite". Er zeigte insofern Verständnis für die Entrüstung der Bürger: "Aus vorher Gutgläubigen wurden Bösgläubige gemacht."

Die Eltern sehen die Gefahr, "über den Tisch gezogen" zu werden, begründete Bianca Heinz ihre Forderung nach einem schnellen Schulplan, die auch FDP-Politiker Scholz unterstützte. Andererseits hieß es plötzlich, dass eine Aufschiebung der Arbeiten an der Hellen-Keller-Schule gar nicht möglich sei: Die seien durch den Magistrat schon beauftragt.

Auch sonst gab es einiges Gerangel in der fünfstündigen Sitzung: Die CDU kritisierte es als "absolut unparlamentarischen Stil", dass der Koalitions-Änderungsantrag erst zu Beginn der Beratungen verteilt wurde. Die Grünen hingegen begrüßten den Antrag und forderten einen "breiten Diskussionsprozess". Die anwesenden Eltern aber mischten sich zum Teil zu sehr ein und ernteten Ermahnungen des Vorsitzenden. Ihre Positionen indes waren deutlich: Von "aktivem Boykott" war die Rede. Bianca Heinz: "Wir werden unser Gelände nicht verlassen."

Empfang im Rüsselsheimer Rathaus für die erfolgreichen Sportler der Stadt bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. Hier gratuliert der Vorsitzende des Rüsselsheimer Sportbundes, Norbert Weil, den Olympiateilnehmern Christopher Reitz (Hockey - Gold), Bianca Weiß (heute "Heinz", Hockey - Silber), Susanne Müller (Hockey - Silber), Eva Hagenbäumer (Hockey - Silber), Tanja Dickenscheid (Hockey - Silber), Britta Becker (Hockey - Silber), Kerstin Emich (Judo) und Daniel Lascau (Judo).