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Über Mitglieder des
RRK (1991)
Berthold Rauth |
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Video und
Brettspiele
Wie Berti Rauth
versucht, seinem Team Nervosität zu nehmen
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.02.1991
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( wb).
Vormittags kümmert sich Berti Rauth um sein Sportgeschäft, vom Nachmittag bis in
den späten Abend hinein trainiert er die Hockeymannschaften des Rüsselsheimer
RK. Und wenn ihm dann noch Zeit bleibt, sieht er Videos an.
Sein Geschmack bei der Auswahl der
Cassetten ist - wie bei einem Hockeyverrückten nicht anders zu erwarten - recht
einseitig. Drei "Spiel"-Filme mit Stock und Kugel in den Hauptrollen wechseln
zur Zeit in der Gunst des Schauenden, manche selbst gedreht, manche von Helfern
aufgenommen, manche auf verschlungenen Pfaden besorgt. Ihre Themen heißen
Eintracht Braunschweig, SC Brandenburg Berlin, RTHC Leverkusen.
So wenig wie möglich will der Trainer
dem Zufall überlassen, wenn es am Wochenende darum geht, den deutschen
Meistertitel zu verteidigen. Dazu sind Videoaufnahmen das beste Mittel - und aus
der Analyse entwickelt Rauth dann seine taktische Einstellung, die er bisweilen
mit einem Miniatur-Hockeyfeld seinen Spielerinnen erklärt, auf dem wie beim
Schachspiel Figuren gerückt werden. "Wenn man weiß, wie der Gegner spielt, hilft
einem das auch, eigene Nervosität abzulegen."
Intensive Vorbereitung ("Was wir zur
Zeit noch im Training machen, ist zu siebzig Prozent Taktik"), gepaart mit dem
Selbstvertrauen, das der Gewinn des Europapokals am vergangenen Wochenende in
Amiens gab, sieht Berti Rauth in Verbindung mit dem Heimvorteil als
Faktoren, die für seine Mannschaft sprechen. "Wir wissen um unsere eigene
Stärke, vielleicht sind wir deshalb etwas cooler." Rauth denkt dabei an das
vergangene Jahr, als der RRK bei der Endrunde in Bremen seinen ersten deutschen
Meistertitel holte. Damals wäre seine Mannschaft beinahe an übergroßer
Nervosität gescheitert. Im Halbfinale gegen Eintracht Braunschweig lag der RRK
lange zurück und mußte in die Verlängerung, um den Sprung ins Finale gerade noch
zu schaffen.
Rüsselsheim gegen Braunschweig heißt
auch in diesem Jahr die Halbfinalpaarung - man lernt sich mit jedem Jahr besser
kennen ...
"Ein
neuer Deutscher Meister wurde gekürt!" Nach einem 5:3-Finalsieg in Bremen
über Brandenburg Berlin sind die RRK-Damen im Jahr 1990 erstmals Deutscher
Meister (hinten: Hockey-Abteilungsleiter Winfried Cezanne, "Physio" Pit
Bulajic, Eva Hagenbäumer, Sandra Wohlfahrt, Angela Müller, Katrin Schmidt,
Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Trainer Berti Rauth; vorn: Angela
Vögele, Anja Warnecke, Kerstin Strubl, Bianca Weiß, Susanne Hoffmann,
Annette Laquai, Betreuer Thomas Blivier) |
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